Auf einen Hund kommen zwei Katzen – Interview mit dem Tierheim Hamburg

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Der Hamburger Tierschutzverein gehört durch seine Gründung im Jahr 1841 zu den ältesten Tierschutzvereinen in ganz Deutschland. Gemeinsam mit dem Tierheim in der Süderstraße, ist der HTV erste Anlaufstelle für in Not geratene Tiere.

Tierheim Hamburg

Adresse: Biberweg 30, 38114 Braunschweig
Tel.: 0531-500006
E-Mail: kontakt@hamburger-tierschutzverein.de
Web: https://www.hamburger-tierschutzverein.de

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Jährlich werden rund 10.000 Tiere im Tierheim Süderstraße versorgt – im Jahr 2013 wurden 1.133 Hunde, 2.158 Katzen und 1.484 Heimtiere in ein neues Zuhause vermittelt. Zusätzlich kommen über 3000 Wildtiere pro Jahr in Norddeutschlands größte Wildtierstation.

Durchschnittlich leben etwa 1000 Tiere im Tierheim Hamburg. In Hochzeiten wie den Sommermonaten steigt die Zahl schon mal auf 1200. Das sind nicht nur Heim- und Haustiere sondern auch aufgelesene Wildtiere.

Gepflegt und umsorgt werden die vielen Vier- und Zweibeiner von 86 festen Mitarbeitern sowie über 100 ehrenamtlichen Helfern. Das Thema Tierschutz ist natürlich auch für den Hamburger Tierschutzverein, sowie das Tierheim selbst ein sehr wichtiges Thema.

Aus diesem Grund werden im Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit schon die Kleinsten an das Thema Tierschutz herangeführt. Spielerisch werden sie über die richtige Haltung und Pflege der Vierbeiner und den Tierschutz informiert. Dazu dienen regelmäßige Treffen sowie Filmvorträge und Tierheim-Führungen.

Auf der Homepage https://www.hamburger-tierschutzverein.de findest du außerdem viele zusätzliche Informationen rund um das Tierheim, sowie dem Verein selbst. Wer lebt alles im Tierheim? Welcher Vierbeiner sucht einen Paten? Welche Termine liegen an? Diese findest du in einem gut gefüllten Veranstaltungskalender, der stets aktuell gehalten wird.

Ganz egal, ob du ein neues Familienmitglied suchst, dem Tierheim etwas spenden möchtest oder du eine Führung durch das Hamburger Tierheim wünschst: Hier ist jeder Tierliebhaber herzlich willkommen.

Interview mit dem Tierheim Hamburg

mydog365 sprach mit der Tierheimleiterin, Frau Katharina Woytalewicz.

Ausgesetzt oder vor dem Tierheim angebunden – wie kommen die Tiere am häufigsten zu Ihnen ins Tierheim Hamburg? Hat sich die Zahl der anonym ausgesetzten Tiere in den letzten Jahren erhöht?
Die meisten Tiere kommen als sogenannte Fundtiere zu uns ins Tierheim, davon ist sicher ein großer Teil ausgesetzt oder wird als angeblich gefunden zu uns gebracht. Die Vermutung, dass ein Tier ausgesetzt wurde, liegt nah, wenn z.B. ein Karton mit Meerschweinchen an Müllcontainern gefunden wurde oder der Hund am Tierheimzaun angebunden war. Gerade bei Hunden gehen wir davon aus, dass nicht abgeholte Fundhunde ausgesetzt worden sind.
Als Norddeutschlands größte Wildtierstation sind von den etwa 10.000 Tieren, die bei uns im Laufe des Jahres ein vorübergehendes Zuhause finden, mehr als 3.000 Tiere Wildtiere, die sich verletzt haben und liebevoll gesund gepflegt werden oder die als Jungtiere eintreffen und bis zur Auswilderung aufgepäppelt werden.

Hund oder Katze – welchen Vierbeiner müssen Sie häufiger bei sich aufnehmen? Gibt es da von Jahr zu Jahr Unterschiede?
Wir haben deutlich mehr Katzen als Hunde in Tierheim, auf einen Hund kommen zwei Katzen.
Katzen und Hunde kommen aber nicht nur als Fundtiere zu uns; wir nehmen natürlich auch Tiere auf, von denen der Besitzer sich trennen muss oder will. Das Verhältnis bleibt die Jahre über konstant.

Wie hoch ist ungefähr Ihre Vermittlungsquote bei Hunden? Hat sich das über die Jahre verändert?
In den letzten fünf Jahren haben wir zwischen 450 und 500 Hunde jährlich vermittelt. Die jährlichen Schwankungen sind normal.

Arbeiten bei Ihnen im Tierheim Hamburg hauptsächlich ausgebildete Tierpfleger oder nur ehrenamtlich aktive Mitglieder?
Fast alle unser 44 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Tierpflege sind ausgebildete Tierpfleger.

Sommerferien oder nach der Weihnachtszeit – wann werden Ihrer Erfahrung nach die meisten Tiere in Hamburg ausgesetzt? Haben Sie eine Idee, warum es da Abweichungen geben könnte?
In der Ferienzeit im Sommer haben wir im Tierheim die meisten Tiere.
Das liegt zum einen an den vielen Jungtieren, da leider immer noch viele unverantwortliche Tierhalter nichts gegen die Vermehrung ihrer Tiere unternehmen und zum anderen an den erschreckend vielen Menschen, die sich für eine Urlaubsreise herzlos von ihren Tieren trennen.

Sachspenden (Futter, Spielzeug) oder Geldspenden – was wird häufiger gespendet? Was ist Ihnen tendenziell am Liebsten und warum?
Wir erhalten viele Futterspenden, auch über Spendenboxen in Geschäften. Am liebsten sind uns aber Geldspenden, da wir das Geld gezielt für den Bedarf der Tiere einsetzen können.
Sachspenden in Form von Zubehör sind oft schwierig bei einer so großen Anzahl von Tieren wie in diesem Tierheim einzusetzen.

Führen Sie nach einer erfolgreichen Vermittlung regelmäßige Kontrollbesuche durch? Und wenn ja – wie sind dabei Ihre Erfahrungen?
Unser Bestreben ist es, alle vermittelten Tiere in einer bestimmten Zeit nach der Vermittlung zu besuchen, um die Haltung zu kontrollieren und dem neuen Tierhalter ggf. mit Rat zur Seite stehen zu können.
Diese Tätigkeit wird von ehrenamtlich aktiven Mitgliedern durchgeführt. Wir freuen uns immer, wenn wir dafür Mitglieder neu gewinnen können.

Viele Menschen stellen es sich bestimmt ganz einfach vor, einen Hund aus dem Tierheim Hamburg zu adoptieren. Aber nach welchen Kriterien entscheiden sie, ob ein potentieller Besitzer für einen Hund geeignet ist?
Wir versuchen in einem oder mehreren Gesprächen herauszufiltern, ob der Interessent überhaupt für Hunde geeignet ist und ob der gewünschte Hund tatsächlich zu ihm passen würde.
In einer schriftlichen Selbstauskunft bitten wir um Informationen; dabei werden verschiedene Eckpunkte geprüft, wie z.B. bisherige Hundeerfahrung, Familien- und Wohnsituation, Zeit etc.

Wie groß ist ungefähr die Quote der zurückgebrachten Tiere? An welchen Gründen scheitert die erfolgreiche und langfristige Vermittlung größtenteils?
Die Quote der Rückläufer wegen einer misslungenen Vermittlung ist recht klein. Leider kommt es immer wieder vor, dass sich nach der Vermittlung herausstellt, dass Hund und Halter doch nicht zusammen passen.

Was sind die häufigsten Gründe für eine Abgabe des Tieres bei Ihnen?
Es werden finanzielle Gründe angegeben, Krankheitsgründe, z.B. Allergie, oder Zeitmangel.

Kann man Sie nur mit Sach- oder Geldspenden unterstützen, oder gibt es Möglichkeiten, Sie mit „Manpower“ zu unterstützen, z.B. regelmäßige Gassigänge oder Spieleinheiten mit den Hunden?
Bei uns kann nach Teilnahme an einem kleinen Einführungs- und Schulungskurs (Anmeldung nötig) zu festen Zeiten Gassi gegangen werden.
Für die Wochentage suchen wir weitere Gassigeher, da viele von ihnen vorwiegend am Wochenende Zeit haben. Daneben gibt es weitere Ehrenämter zu verschiedenen Zeiten, um uns zu unterstützen:https://www.hamburger-tierschutzverein.de/ehrenamt

Zum Schluss noch eine etwas persönlichere Frage: Gibt es eine besonders schöne Story eines Tieres, z.B. dass ein Hund nach ganz langer Zeit durch Zufall wieder zu seinen Besitzern zurückgefunden hat?
Ja, da kann ich eine sehr anrührende Geschichte erzählen:
Im letzten Jahr wurden wir über eine freilaufende Hündin an einer großen Autobahnraststätte südlich der Elbe im Hafengebiet informiert, die dort schon sehr lange gesehen und gefüttert wurde.
Nach einiger Zeit konnten wir sie dank einem ehrenamtlich aktiven Mitglied mit einer Lebendfalle fangen und über den Chip die Besitzer informieren. Diese Hündin war den Besitzern, die in Hamburg zu Besuch waren, zwei Jahre vorher nördlich der Elbe entlaufen, konnte trotz aller Bemühungen nicht mehr gefunden werden.
Keiner weiß wie und wann Cosmita von nördlich der Elbe zu einem Autohof südlich der Elbe gelangt ist, ohne dass ihr etwas passierte. Jetzt lebt Cosmita wieder bei ihren alten Besitzern und zwei neuen hündischen Mitbewohnern auf dem Land.

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