Welsh Corgi Pembroke: Der Hund der Queen

Welsh Corgi Pembroke im Nachmittagssonnenschein.

Queen Elizabeth II. liebt sie. Seit ihr zu ihrem 18. Geburtstag eine Corgi-Dame geschenkt wurde, schwört sie auf die Rasse des Welsh Corgi Pembroke. Noch heute schwirren zwei dieser kleinen Hunde im Buckingham Palace umher. Dennoch gilt die Rasse als vom Aussterben bedroht.

Welsh Corgi Pembroke

Herkunft: Wales, Großbritannien
Gewicht: 10-12 kg
Größe (Widerrist): 25-30 cm
Lebenserwartung: 12-14 Jahre

Aktivitätsbedarf: ++++-
Futterbedarf: +----
Fellpflege: -----
Stadteignung: +++--

Wünschst du dir endlich entspannte Spaziergänge mit deinem Hund? In unserer kostenlosen 3-teiligen Videoserie verrät dir unser Haupthundetrainer Jörg Ziemer die 3 größten Geheimnisse für die perfekte Leinenführigkeit, die du sofort umsetzen kannst. Erfahre jetzt mehr! Jetzt starten

Krankheitsgefährdung: sehr gering: degenerative Myelopathie, Hüftdysplasie
Verwendung: Hütehund, Treibhund
Geeigneter Sport: Agility, …

FCI: Nr. 38 (Gr. 1, Skt. 1)

Wesen

Welsh Corgis Pembroke sind sehr anpassungsfähige, aber auch wachsame Hunde. Sie lieben ihren Besitzer und stehen ihm stets treu zur Seite. Ihr Jagdinstinkt ist kaum ausgeprägt, was auch von ihrem ursprünglichen Einsatz als Treibhund herrührt. Von dieser Tätigkeit kommen auch ihre Souveränität, ihre Wachsamkeit und ihr blitzschnelles Reaktionsvermögen – ohne grundsätzliche Aggressivität.

Wegen seiner handlichen Größe kann man einen Corgi auch überallhin mitnehmen. Er ist bis ins hohe Alter verspielt und eignet sich daher wunderbar als aktiver Spielgefährte für Kinder. Dabei sollten die Kinder aber an Hunde gewöhnt sein: Kleine Hunde werden leicht durch überschwängliches Spiel verletzt. Zudem ist ein Corgi ein sehr willensstarker Hund – ein „kleiner Schäferhund“, der eine gute Ausbildung und Erziehung erhalten sollte. Vergleicht man den Pembroke Corgi mit seinem Cousin, dem Welsh Corgi Cardigan, ist der er etwas ruhiger und tut sich mit Fremden schwerer.

Erziehung

Ursprünglich wurden die Welsh Corgis als Hüte- und Treibhunde eingesetzt. Da die Größe des Pembroke Corgis Rindern und Schafen kaum Respekt einflößte, musste er andere Mittel finden. Er setzte aufs Bellen und wurde zum Wadenbeißer: Von hinten kniff er in die weiche Stelle über dem Hufrand des Rindes und trieb es so vor sich her. Heute sind Corgis nur noch selten als Treibhunde aktiv; ihre Neigung zum Wadenbeißen ist stark zurückgegangen. Dennoch solltest du beim ersten Auftreten sofort handeln und es deinem Pembroke Corgi schnell abgewöhnen.

Die Intelligenz eines Corgis macht die Erziehung einfach. Er eignet sich grundsätzlich auch für Ersthundebesitzer. Jedoch solltest du ihm Aktivitäten anbieten, die ihn fordern und idealerweise die konsequente Erziehung ergänzen.

Sport

Besitzer kleiner Hunderassen verfallen häufig der Versuchung, zu denken, dass ihr Hund nicht viel Auslauf braucht. Auch der Welsh Corgi Pembroke wirkt mit seinen kurzen Beinen nicht sehr aktiv. Doch das Gegenteil ist der Fall! Er liebt ausgiebige Spaziergänge und läuft auch gerne neben dem Rad her. Du brauchst keine Angst haben, dass er nicht mit kommt.

Sorge dafür, dass dein Hund sich nicht langweilt. Ideal ist dafür Hundesport wie Agility. Noch besser ist es natürlich, wenn er eine echte Herde treiben kann.

Für einen Zwinger ist ein Corgi nicht geeignet. Auch längeres Alleinbleiben im Garten kann zu herzhaftem Protest in Form eines Bellkonzerts führen. Das kannst du als Protest interpretieren – vermutlich hat sich dein Corgi allerdings eine Aufgabe gesucht und warnt dich mit dem Bellen vor etwas, das nur er selbst sieht. Generell ist Bellen eine Standardlösung für alles, was nicht so will wie der Corgi.

In der Stadt

Die Queen von England macht es vor: Ein Pembroke Welsh Corgi kann problemlos in der Wohnung gehalten werden. Klar: Der Buckingham Palace ist größer, aber so oder so musst du für genügend Auslauf deines Corgis sorgen.

Corgis sind gute Balkonhunde, die Neuankömmlinge durch ihr Bellen ankündigen. Das kann im Hinblick auf Nachbarn allerdings ein Nachteil sein. Längere Zeit solltest du einen Pembroke Corgi nicht allein auf dem Balkon lassen.

Den städtischen Infrastrukturen passt sich ein Corgi gut an. Bus, Bahn und Straßenbahn sind für ihn kein Problem. Auf deinem Schoß findet er leicht Platz. Gerade bei dichtem Gedrängel und großem Ansturm solltest du ihn in öffentlichen Verkehrsmitteln hochnehmen, um Verletzungen zu vermeiden.

Aussehen

Pembroke Welsh CorgiLanger Körper und kurze Bein’ – so muss ein Corgi sein! Laut Zuchtverzeichnis darf ein reinrassiger Welsh Corgi Pembroke eine Schulterhöhe von 30,5 Zentimeter nicht überschreiten. Auch sein Gewicht ist auf maximal 12 Kilogramm beschränkt. Da die Rasse sehr kurze Beine aufweist, ist es kaum verwunderlich, dass Übergewicht schnell auffällt.

Seine stets aufgestellten Ohren verleihen dem Pembroke Corgi einen neugierigen und wachsamen Ausdruck. Im Gegensatz zum Cardigan Welsh Corgi sind die Ohren des Pembroke spitz; seine Rute ist sehr kurz.

Auch das Fell des Pembroke Corgis ist kurz, aber er besitzt sehr dichte, wetterfeste Unterwolle. Reinrassige Pembrokes gibt es in rot-weiß, tricolor und (seltener) schwarz, mit und ohne Abzeichen.

Herkunft

Der Welsh Corgi Pembroke stammt aus Wales, wo er zum Hütehund für Rinder und Schafe wurde. Die ersten Aufzeichnungen über die Rasse stammen aus dem 10. Jahrhundert. Der kleine Hund wurde 1107 von flämischen Webern unter Herrschaft von Henry I. ins Land gebracht.

Über seine Entwicklung gibt es eine spannende Legende: Der Corgi war ihr zufolge der Hund der walisischen Feen. Ihnen diente er als Reit- und Hütetier. Seine besonderen Fellmarkierungen am Rücken und den Vorderläufen sind Abdrücke der Sattel und Gurte der Feen.

Erst 1925 wurde der Welsh Corgi Pembroke als eigenständige Rasse durch den Kennel Club anerkannt. Bekanntheit erlangte er vor allem als Hund von Queen Elizabeth II. (bis hin zu einem eigenen Wikipedia-Artikel (englisch)). Seit ihrer Kindheit war sie von Corgis angetan und oft nahmen sie bei offiziellen Anlässen neben ihr Platz.

Dennoch gilt die Rasse als vom Aussterben bedroht: Ein Bericht aus dem Jahr 2013 zählte lediglich 241 neugeborene Corgi-Welpen. Als bedrohte einheimische Hunderassen gelten alle Rassen mit weniger als 300 Geburten pro Jahr.

Pflege

Der Welsh Corgi Pembroke ist ein wetterfester Hund und braucht nicht viel Pflege: Einmal wöchentliches Fellbürsten genügt meist. In die Badewanne solltest du ihn nur stecken, wenn er extrem dreckig ist.

Gesundheit

Der Pembroke Welsh Corgi ist eine sehr gesunde Hunderasse. Hunde im Alter von 15-16 Jahren sind keine Seltenheit. Die größte gesundheitliche Bedrohung ist die degenerative Myelopathie – eine schnell fortschreitende Lähmung, die bei guter Zucht jedoch vermieden werden kann. Sehr selten kommen einige genetisch bedingte Augenkrankheiten vor.

1 Kommentar

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte gib deinen Name an