Staffordshire Bullterrier – „gefährlicher“ Familienhund?

Staffordshire Bullterrier: Schwarzer Hund auf grüner Wiese vor Berghintergrund blickt nach vorne links.

Für die einen ist er ein vielseitiger Familienhund und für die anderen gehört er auf die Liste der gefährlichen Kampfhunde. Hunderassen wie der Staffordshire Terrier sind nicht unumstritten, haben aber nach wie vor viele Liebhaber, vor allem in Großbritannien, seinem Ursprungsland.

Staffordshire Bullterrier

Herkunft: Großbritannien
Gewicht: 11-17 kg
Größe (Widerrist): 35-40 cm
Lebenserwartung: 10-12 Jahre

Aktivitätsbedarf: ++++-
Futterbedarf: ++---
Fellpflege: +----
Stadteignung: +++--

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Krankheitsgefährdung: Katarakte, Ellbogendysplasie, Patellaluxation, Hauterkrankungen, Allergien
Verwendung: Familienhund, Rettungshund
Geeigneter Sport: Agility, Flyball, Obedience u.v.m. – auslasten!

FCI: Nr. 76 (Gr. 3, Skt. 3)
Besonderheit: Listenhund – Auflagen in vsch. Bundesländern

Das Wesen des Staffordshire Bullterriers

Richtig gefördert und erzogen ist der Staffordshire Bullterrier ein intelligenter, mutiger, furchtloser und zuverlässiger Begleiter. Er ist Menschen gegenüber in der Regel freundlich und anhänglich. Vor allem in Großbritannien ist der Staffordshire Bullterrier überaus beliebt und gilt dort als vielseitiger Familienhund. Man setzt Staffordshires dort manchmal auch als Rettungshunde ein.

Die richtige Sozialisierung ist bei Staffordshire Bullterriern wichtig. Daher legen die meisten Züchter darauf Wert, die Welpen frühzeitig an andere Hunde zu gewöhnen. Positive Erfahrungen sind dabei für die weitere Entwicklung dieser Hunde sehr wichtig. Auch auf eine konsequente Erziehung solltest du bei diesem eher dominanten Hund ebenfalls immer achten.

Der Staffordshire Bullterrier in der Stadt

Der Staffordshire Bullterrier ist ein mittelgroßer Hund, der sich grundsätzlich auch in der Stadt und in der Wohnung wohlfühlt. Wie jeder Hund braucht er jedoch viel Bewegung und ausreichend Beschäftigung.

Auch bei der Hundehaltung innerhalb der Stadt sind genügend Grünflächen in der Umgebung sehr wichtig, um den Hund auszulasten. Du musst außerdem beachten, dass der Staffordshire Bullterrier in einigen Bundesländern und Städten als „Kampfhund“ oder „gefährlicher Hund“ gilt. Einige Städte, wie zum Beispiel München, verbieten die Haltung dieser Rasse sogar ganz. In anderen Städten musst du spezielle Auflagen erfüllen (Sachkundenachweis, Führungszeugnis etc.), um eine Erlaubnis für die Haltung dieser Rasse zu bekommen.

Das Aussehen des Staffordshire Bullterriers

Der Staffordshire Bullterrier ist ein kräftiger, muskulöser und beweglicher Hund mit einem breiten und kurzen Kopf. Er hat Halbstehohren und einen gedrungenen Körperbau. Der Staffordshire Bullterrier erreicht laut FCI-Standard eine Größe von 35,5 bis 40,5 Zentimeter. Das Gewicht liegt bei Rüden etwa zwischen 12 und 17 Kilogramm. Hündinnen sind meist kleiner und erreichen ein Gewicht zwischen 11 und 15 Kilogramm.

Bei der Zucht ist es wichtig, dass das Gewicht und die Größe in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Das Fell des Staffordshire Bullterriers ist dicht und kurz und dadurch überaus pflegeleicht. Es gibt ihn in verschiedenen Farbschlägen. Dazu zählen Schwarz, Weiß, Rot, Falbe oder Blau. Die Farben kommen auch mit Weiß kombiniert oder gestromt vor.

Die Herkunft des Staffordshire Bullterriers

Der Staffordshire Bullterrier stammt ursprünglich aus Großbritannien. Die Rasse wurde zuerst in einer Zeit gezüchtet, in der Tierkämpfe besonders populär waren. Englische Bergleute hielten die Vorfahren des Staffordshire Bullterriers zuerst in der Gegend um Birmingham und Staffordshire. Wie der heute populäre Yorkshire Terrier sollte er Ratten jagen. Daraus entwickelte sich ein „Sport“, bei dem der Hund möglichst viele Ratten töten musste. Im weiteren Verlauf traten in diesen öffentlichen Kämpfen schließlich auch Hunde gegeneinander an.

Seit 1810 taucht die Rassebezeichnung Staffordshire Bullterrier zum ersten Mal im Zusammenhang mit diesen Hundekämpfen auf. Die Bergleute wetteten gegeneinander und besserten mit dem Verkauf der Hunde ihr karges Einkommen auf. Der Staffordshire Bullterrier stieg zu einem regelrechten Statussymbol der dort lebenden Arbeiterklasse auf. 1835 verbot die Regierung jedoch die Kämpfe und die Arbeiter hielten die Hunde seitdem nur noch als reine Familienhunde. Hundert Jahre später (1935) erkannte der englische Kennel Club den Staffordshire Bullterrier schließlich als eigenständige Hunderasse an.

Bis heute ist der Staffordshire Bullterrier in Großbritannien eine der häufigsten Hunderassen. Er hat eine ähnliche Entwicklung durchgemacht wie der American Staffordshire Terrier, der aus den USA stammt.

Anschaffung und Pflege eines Staffordshire Bullterriers

Wenn du dir einen Staffordshire Bullterrier anschaffen willst, musst du je nach Züchter mit einem Anschaffungspreis zwischen fünfhundert und tausend Euro rechnen. Die Lebenserwartung dieser Hunderasse liegt bei etwa zehn bis zwölf Jahren. Die Einfuhr eines Staffordshire Bullterriers nach Deutschland ist verboten. Du solltest also in jedem Fall einen Züchter in der Nähe kontaktieren, wenn du Interesse an einem Welpen hast.

Auch in den Tierheimen findest du eine große Auswahl an Staffordshire Bullterriern. Da er als „gefährlicher Hund“ gilt, wurden in der Vergangenheit viele Hunde im Tierheim abgegeben und warten dort auf ein neues Zuhause. In jedem Fall musst du vor der Anschaffung die geforderten Auflagen und Haltungsbedingungen der einzelnen Städte und Gemeinden in Erfahrung bringen.

Erfüllst du alle Auflagen und dein neuer Hund zieht schließlich bei dir ein, solltest du stets auf eine konsequente Erziehung und Sozialisierung achten. Auch etwas Hundeerfahrung ist von Vorteil. Für Anfänger eignet sich der Staffordshire Bullterrier eher nicht. Die Pflege gestaltet sich einfach: Wöchentliches Bürsten und eine regelmäßige Kontrolle von Pfoten und Ohren genügen.

Plane aber auf jeden Fall ausreichend Zeit ein: Der Staffordshire Bullterrier braucht viel Auslauf und Aufmerksamkeit. Dabei zeigt er Probleme nicht so schnell wie andere Hunde – was nicht heißt, dass er keine hat. Er gilt als zäh und hart zu sich selbst. Wenn er ein Problem oder Schmerzen anzeigt, solltest du also handeln. Bei der Heilung von kleinen Wunden hilft ihm seine dicke Haut. Auch die sonst häufige Hüftdysplasie verschont den Staffordshire generell. Probleme gibt es hingegen mit einer lockeren Kniescheibe, die zu Kreuzbandproblemen führen kann. Wie andere Terrier neigen Staffordshires zu Allergien.

Infografik Staffordshire Bullterrier

Infografik Staffordshire Bullterrier: Wissenswertes und Interessantes

 

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