Riesenschnauzer – rauhaariger, treuer Geselle

Hunderasse Riesenschnauzer

Der rauhaarige Riesenschnauzer gehört zusammen mit dem (Mittel-)Schnauzer und Zwergschnauzer zu einer gemeinsamen Rassenfamilie. Eine Zeit lang war er unter dem liebevollen Namen „ruhiger schwarzer Bärenschnauzer“ bekannt.

Der Riesenschnauzer

Herkunft: Deutschland
Gewicht: 35-50 kg
Größe (Widerrist): 60-70 cm
Lebenserwartung: 12-15 Jahre

Aktivitätsbedarf: ++++-
Futterbedarf: ++++-
Fellpflege: ++---
Stadteignung: +----

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Krankheitsgefährdung: anfällig für Erbkrankheiten, Schilddrüsenunterfunktion, Gelenkprobleme
Verwendung: Arbeitshund, Haus- und Hofhund/Familienhund, Rettungshund
Geeigneter Sport: Agility, Mitlaufen (Rad, Joggen, Pferd), Fährtenarbeit, Obedience, Schutzhundesport u.v.m.

FCI: Nr. 181 (Gr. 2, Skt. 1)

Wesen

Liebhaber und Züchter schätzen besonders seine Loyalität gegenüber seinem Herrchen oder seiner Familie. Als treuer Gefährte ist er Fremden gegenüber eher reserviert und präsentiert gerne seinen ausgeprägten Schutztrieb durch lautes Anschlagen und territoriales Verhalten. Kein Wunder – Der wachsame Schnauzer ist eine der neun von der FCI anerkannten Gebrauchshunderassen und wurde früher bei der Polizei und als Militärhund eingesetzt.

Da der Riesenschnauzer ursprünglich als Hirten- und Wachhund Fuhrwerke in den Alpen auf ihren langen Fahrten begleitete, braucht er viel Bewegung und Beschäftigung und ist daher nichts für eine „Couch-Potato“. Aufgrund seiner Ausdauer, Schnelligkeit und angeborenen Belastbarkeit bei Wind und Wetter, ist er für diversen Hundesport, Fahrradtouren und lange Spaziergänge zu begeistern. Aber auch Kopf und Nase dürfen nicht zu kurz kommen. Such- und Denkspiele werden interessiert von ihm angenommen und mit Freude absolviert.
Trotzdem benötigt auch er neben innigen Streicheleinheiten ausreichende Ruhepausen und verhält sich ruhig und gelassen im Haus.

Besonders wichtig ist die richtige Erziehung des Riesenschnauzers in jungen Jahren, um ihn zu einem zuverlässigen Wegbegleiter zu machen. Er ist ein stolzes und selbstbewusstes Tier, doch durch seine große Anhänglichkeit gegenüber seinem Halter auch sehr sensibel. Hier gilt: der richtige Ton spielt die Musik.

Da er gerne seine Grenzen austestet, ist eine konsequente Führung wichtig. Diese darf allerdings nicht mit bedrohlicher Strenge zu verwechseln sein. Mit ausreichendem Lob schlägt man bei ihm den richtigen Weg ein.

In der Stadt

Der temperamentvolle Riesenschnauzer ist eine Hunderasse, die vom ländlichen Milieu geprägt wurde. Er benötigt ein natürliches Umfeld, genügend Freiraum und Bewegung, was ein Stadtleben meist nicht bieten kann.

Auch darf sein starker Schutztrieb nicht außer Acht gelassen werden. Wenn er sich durch Platzmangel und Menschenaufläufe bedrängt fühlt, könnte dies dauerhaften Stress für den sensiblen Riesen bedeuten.
Alternativ wäre ein Leben am Stadtrand denkbar, damit er sein herzliches Wesen entfalten und in seiner Rolle als Familienhund aufgehen kann.

Aussehen

Der Riesenschnauzer ist eine große, kräftige Rasse mit starker Muskulatur. Mit seinem quadratischen Körperbau ist er eher gedrungen als schlank. Sein Kopf ist kräftig und langegestreckt, ohne ein stark hervortretendes Hinterhauptbein. Das Gebiss des Riesenschnauzers ist kräftig und vollständig. Dabei greifen seine oberen Schneidezähne scherenartig über die Unteren. Laut Rassestandard darf seine stark ausgebildete Backenbildung die rechteckige Kopfform nicht stören. Seine Lippen sollen dunkel sein und anliegen. Die Augen des Riesenschnauzers sind dunkel, mittelgroß und nach vorn gerichtet und strahlen Lebhaftigkeit und Intelligenz aus. Seine „Brauen“ und der charakteristische „Bart“ verleihen ihm weiche Züge. Seine Ohren sind mittelgroße „Schlappohren“.
Die Widerristhöhe des Riesenschnauzers beträgt zwischen 60 und 70 cm. Die Länge seines kräftigen Rückens entspricht in etwa die der Widerristhöhe. Eines der anzustrebenden Zuchtziele ist die Säbel- oder Sichelrute.
Seine Vorderläufe sind stämmig und eng gestellt. Seine Hinterläufe hingegen sind angewinkelt und nicht eng gestellt und ermöglichen dem Riesenschnauzer einen großen Schritt.
Das Haar ist drahtig, hart mit dichter, weicher Unterwolle, wobei seine Farben meist schwarz und pfeffer-salz“ sind.

Herkunft

Der Riesenschnauzer kommt ursprünglich aus Württemberg und geht auf den mittelalterlichen Biberhund und den einheimischen Schäferhund zurück. Dort wurde er meist als Stallhund eingesetzt, der mit Eifer Ratten und Mäusen nachstellte. Dies verlieh ihm auch den SpitznamenRattler“.

Die ersten Schnauzer wurden im Jahre 1910 ins Zuchtbuch des Pinscher-Schnauzer-Klubs eingetragen. Wirklich intensiv wurde erst kurz vor dem Ersten Weltkrieg gezüchtet. Durch Einkreuzung großer Bauernhunde sowie wahrscheinlich auch Doggen, Schäferhunden und Großpudeln entstand der heutige große Riesenschnauzer. Im Jahr 1925 wurde er als offizieller Diensthund anerkannt.

Anschaffung und Pflege

Riesenschnauzer sind nicht nur Gebrauchshunde sondern auch Familienhunde. Dennoch ist er kein unkomplizierter „Anfängerhund“. Wird er nicht bedacht in jungen Jahren erzogen und genügend ausgelastet, könnte er Dir auf der Nase herumtanzen und Probleme mit der Rangordnung innerhalb der Familie aufweisen. Auch muss man bedenken, dass das süße, schwarze Fellbündel einmal zu einem stattlichen, kräftigen Hund mit hohen Schutz- und Bewegungsdrang heranwächst.

Wenn du dich allerdings der verantwortungsvollen Aufgabe gewachsen fühlst und viel Liebe und Zeit in deinen Hund investieren möchtest, könnt ihr zu einem echten Team werden. Dein Schnauzer wird Dir seine besten Seiten zeigen und dir ein treuer Gefährte sein.

Der Riesenschnauzer ist ein unkomplizierter Esser und ein robuster Hund. Auch das raue Fell ist leichter zu Pflegen als gedacht. Die Aufgabe des Hundehalters sollte es in erster Linie sein, stets zu kontrollieren, ob sich „Kletten“, oder auch Verfilzungen an „Bart“ oder Pfoten des Schnauzes gebildet haben. Diese sollten unbedingt herausgeschnitten werden, um ein angenehmes Gefühl wieder herzustellen. Vorbeugen kann man diese durch wöchentliches Kämmen.

Wer selbst keine Erfahrungen mit dem regelmäßigen Scheren oder Trimmen des rauhaarigen Fells hat, kann dies bei einem Hundefrisör machen lassen.

Besonders wichtig: Auch wenn der Riesenschnauzer ein widerstandsfähiger Hund ist und gern viel Zeit im Freien verbringt – ein Zwingerhund ist er nicht. Er braucht den direkten Anschluss zu seiner Familie, um glücklich und ausgeglichen zu sein.

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