Dackel: Ausgezeichneter Jagdhund und kleiner Dickkopf

Ein Dackel steht im grünen Gras und schaut in die Kamera

Ursprünglich wurde der Dackel rein für Jagdzwecke gezüchtet. Aus der Jägersprache kommen auch seine zwei alternativen Namen, Teckel und Dachshund. Inzwischen ist er ein seit über einem Jahrhundert beliebter Begleithund, der alle Modeströmungen überdauert und sogar zu Accessoires wie den Wackeldackel führte. Als kleinen Dickkopf schätzen ihn viele Menschen – besonders in Japan.

Dackel

Herkunft: Deutschland
Gewicht: ca. 3-9 kg
Größe (Brustumfang): ca. 35 cm
Lebenserwartung: 12-17 Jahre

Aktivitätsbedarf: +++--
Futterbedarf: +----
Fellpflege: ++---
Stadteignung: +++--

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Krankheitsgefährdung: Ohrprobleme, Fettleibigkeit, Dackellähme
Verwendung: Jagdhund
Geeigneter Sport: Fährtensuche, Obedience, Targettraining

FCI: Nr. 148 (Gr. 4, Skt. 1)

Das Wesen des Dackels

Der Dackel ist ein äußerst liebenswerter, aktiver kleiner Hund, der sich gut in eine Familie einfügt und ausgezeichnete Fähigkeiten als Wachhund aufweist. Er ist seinen Besitzern ein treuer Begleiter, fremden Menschen begegnet er jedoch zunächst mit Argwohn und Misstrauen.

Der Dackel ist ein ausgesprochener Schelm und Dickkopf. Fühlt er sich ungerecht behandelt, straft er seinen Besitzer mit Verachtung. Wer versucht, den Willen eines Dackels mit Zwang und Strenge zu brechen, wird scheitern. Ideal ist es, früh mit der Erziehung zu beginnen. Diese sollte konsequent aber dennoch spielerisch sein und bereits im Welpenalter ansetzen. Nur so kannst du dem Dickschädel des Dackels Einhalt gebieten.

Durch seine ursprüngliche Aufgabe als Jagdhund bewahrt sich der Dackel jedoch eine gewisse Unabhängigkeit. Früher musste er alleine und selbstständig im Dachs- oder Fuchsbau arbeiten. Daher kommt auch der Name Dachshund, denn dieses Erbe haben sich die Dackel erhalten – das musst du akzeptieren.

Durch sein großes Selbstbewusstsein hat der Dackel wenig Respekt vor großen Hunden oder fremden Menschen. Daher gerät er leichter in Konfrontationen als eher zurückhaltende Hunderassen. Bedenke dies besonders dann, wenn du den Hund in einer Stadt hältst und ihn oft in öffentlichen Parkanlagen ausführst!

Der Dackel in der Stadt

Durch seine kompakte Größe ist der Dackel für das Stadtleben und die Haltung in einer Wohnung gut geeignet. Sein häufiges Kläffen kann allerdings Probleme mit den Nachbarn verursachen.

Um seinem Jagdinstinkt und Wühldrang nachzugehen und ihn bei Laune zu halten, benötigt er regelmäßigen Auslauf. Unterschätze den Wühldrang nicht! In öffentlichen Parks gibt es hier leicht Ärger. Ideal ist daher ein Garten oder ein anderer Platz, an dem sich dein Dackel ungestraft einbuddeln kann.

Bei schlechtem Wetter ist er auch mit weniger zufrieden, aber generell solltest du auf lange Spaziergänge achten. Dies wirkt auch seiner Neigung zum Übergewicht entgegen.

Das Aussehen des Dackels

Dackel erscheinen in zahlreichen Farbvarianten. Sie reichen von einfarbig Braun, Schwarz, Rot oder Grau bis zu gefleckten und gestromten Ausprägungen. Innerhalb der Rasse wird unterschieden zwischen:

  • Langhaardackel
  • Kurzhaardackel
  • und Rauhaardackel.

Der Kurzhaardackel besitzt ein festes und glattes, der Langhaardackel ein seidig weiches und glänzendes Fell, das an Ohren und Rute am längsten ist. Das Fellkleid des Rauhaardackels ist kurz und drahtig mit einer dichten und weichen Unterwolle.

Im Hinblick auf die Größe wird unterschieden zwischen:

  • Dackel
  • Zwergdackel
  • und Kaninchendackel

Im Gegensatz zu anderen Hunderassen wird die Körpergröße des Dackels immer noch mit dem Brustumfang angegebenen, nicht mit dem Widerrist.

Dackel wiegen abhängig vom Geschlecht zwischen sechs und sieben Kilogramm und weisen einen Brustumfang von ca. 35 Zentimetern auf. Der Brustumfang der Zwergdackel misst zwischen 30 und 35 Zentimetern, ihr Gewicht variiert zwischen 3,5 und vier Kilogramm. Kaninchendackel erreichen einen Brustumfang von 30 Zentimetern und wiegen entsprechend weniger. Die Obergrenze des Rassegewichts wird von der FCI mit neun Kilogramm angegeben.

Dackel haben eine kompakte Gestalt mit kurzen und kräftigen Beinen. Der niedrige, äußerst muskulöse Körper ist langgestreckt und besitzt eine spitz zulaufende Rute. Dackel sind vor allem durch ihren treuen und kecken Gesichtsausdruck, ein beeindruckendes Mimik-Repertoire und ihre großen Hängeohren bekannt.

Herkunft und Geschichte des Dackels

Die direkten Vorfahren der Dackel sind die keltischen Bracken. Bereits in prähistorischer Zeit unterstützten sie den Menschen bei der Jagd. Davon wissen wir aufgrund der vielen Aufzeichnungen der Römer und Ägypter, die besonders ihre ausgezeichneten Fähigkeiten als Spür- und Jagdhund hervorheben.

Seit dem Mittelalter wurden in Deutschland Hunde mit ähnlichem Körperbau und guten Grabfähigkeiten gezüchtet. Das Ziel war, mit ihnen Füchse und Dachse im Bau zu jagen und dadurch Hühner und Ernte zu schützen.

Im Jahr 1879 wurden die ersten rassespezifischen Kennzeichen definiert. Zehn Jahre später gründeten die Hunde-Enthusiasten Klaus Graf Hahn und Dr. Emil Illgner den Deutschen Teckelklub, der heute 25 000 Mitglieder zählt.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts stieg das Interesse am Dackel auch auf internationaler Ebene. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte eine regelrechte Fanbewegung ein. Davon zeugen auch die Wackeldackel, kleine Figuren mit beweglichem Kopf, die viele Menschen auf die Hutablage oder das Armaturenbrett ihres Autos stellten. Diese Figuren wackelten dann mit der Bewegung des Autos. Heute sind die Wackeldackel fast verschwunden, aber die Rasse erfreut sich immer noch großer Beliebtheit. Die meisten Dackel leben heute allerdings nicht mehr in Deutschland, sondern in Japan.

Haltung und Pflege des Dackels

Die Fellpflege des Dackels gestaltet sich recht aufwandlos. Regelmäßiges Bürsten entfernt abgestorbene Schüppchen und Haare und beugt bei langhaarigen Tieren Knötchenbildung vor. Das Fell von Rauhaardackeln solltest du zweimal jährlich trimmen, damit es nicht zu lang wird. Wichtig ist die regelmäßige und vorsichtige Pflege des Gehörgangs, um Ohrinfektionen zu vermeiden.

Da der Dackel ein ausgesprochener Feinschmecker ist und zu Fettleibigkeit neigt, darfst du seinem schmachtenden Bettelblick nicht nachgeben. Vor allem Süßigkeiten darfst du deinem Dackel nicht füttern, da er auch zu schlechten Zähnen neigt. Mit der gründlichen Entfernung von Zahnstein durch den Tierarzt solltest du früh beginnen, um Zahnverlust vorzubeugen. Kauknochen und ähnliche Leckerlis unterstützen die gesunden Zähne.

Dackel sind besonders anfällig für eine Sonderform des Bandscheibenvorfalls, die sogenannte Dackellähme auslösen. Diese kann zu Bewegungsunlust und starken Schmerzen bis zum Verlust der Kontrolle über Gliedmaßen und die Blasen- und Darmentleerung führen. Die Therapie ist aufwendig, kostenintensiv und nicht immer erfolgreich. Das Risiko dieser Erkrankung lässt sich jedoch reduzieren, wenn du konsequent Übergewicht vermeidest und auf die Erhaltung einer starken Muskulatur deines Dackels achtest.

Infografik Dackel

Infografik Dackel: Wissenswertes und Interessantes

 

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