Lhasa Apso: Tibetanischer Glücksbringer

Drei Lhasa Apsos auf der Wiese

In seiner Heimat Tibet war der Lhasa Apso eng mit den religiösen Traditionen verbunden. Das führte einerseits dazu, dass diese Hunde nur selten und wenn, dann als Geschenk, an Fremde gegeben wurden. Andererseits wurde die Rasse nicht in unserem westlichen Sinn gezüchtet und stark von ihrer privilegierten Stellung geprägt.

Lhasa Apso

Herkunft: China (Tibet), Großbritannien [Patronat]
Gewicht: 5-7 kg
Größe (Widerrist): 24-28 cm
Lebenserwartung: 12-18 Jahre

Aktivitätsbedarf: +++--
Futterbedarf: ++---
Fellpflege: ++++-
Stadteignung: +++++

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Krankheitsgefährdung: Medikamentenempfindlichkeit(!)
Verwendung: Wachhund, Familienhund
Geeigneter Sport: Bewegung: Agility, Dogdance, Joggen

FCI: Nr. 227 (Gr. 9, Skt. 5)

Wesen

Über viele Generationen genossen Lhasa Apsos die Zuneigung und Verehrung ihrer Besitzer: meist Mönche in buddhistischen Klostern. Das hat den Charakter der Rasse durch entsprechende Selektion nachhaltig geprägt.

Der kleine Hund wird als anhänglicher Charmeur beschrieben, der hochintelligent, lebhaft, temperamentvoll und selbstbewusst ist. In unseren Breiten erweist er sich als völlig furchtloser, wesensfester und ausgesprochen wachsamer Haushund. Fremden gegenüber ist er zurückhaltend und misstrauisch, geradezu unnahbar; seinem Besitzer ist er jedoch treu ergeben. Dies ist jedoch keine sklavische Unterwürfigkeit: Der Lhasa Apso gilt auch als stolz und bisweilen eigenwillig. Er will ein stets geachteter Freund und Kumpel seines Besitzers sein.

Ohne den nötigen engen Menschenkontakt verkümmert er und kann sein charmantes Wesen nicht entfalten. Geliebt und geachtet hingegen ist er fröhlich und oft so etwas wie ein kleiner Schauspieler, der sich mit seinem ganz eigenen Sinn von Humor oft hervorragend in Szene zu setzen weiß. Mit seiner robusten und anhänglichen Art passt er sich nahezu jeder Situation des modernen Lebens an und hat inzwischen einen Freundeskreis in vielen Ländern der Welt.

Erziehung

Der rassetypische Stolz und seine Eigenwilligkeit ohne sklavische Unterwürfigkeit verlangen nach einem gerechten Umgang. Mit Gewalt ist beim Lhasa Apso nichts zu erreichen. Fühlt er sich verstanden und respektiert, ist er jedoch sehr leicht zu erziehen und kooperiert gerne und ohne Umschweife. Das Loben hat für den Lhasa Apso einen ganz besonderen Wert. Als Faustregel: Dieser Hund tut gerne, wozu er Lust hat und das kannst du durch reizvolle Belohnungen steuern.

Die jahrhundertelange Behandlung als Geschenk Buddhas an die Welt hat jedoch Spuren hinterlassen. Nicht ungewöhnlich ist, dass ein Lhasa Apso auch einem scharfen Wachhund völlig unnötig die Stirn bieten will. Hier solltest du rechtzeitig gegensteuern. Insgesamt ist er aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit aber auch für Anfänger geeignet; eine gesunde Hundekenntnis ist jedoch enorm hilfreich.

Sport

Der Lhasa Apso hat eine robuste Konstitution und einen gesunden Körperbau. Er kooperiert gerne und kann daher in fast allen Bereichen des Hundesports eingesetzt werden. Lediglich Sportarten, die einen kräftigen, schweren oder größeren Körperbau erfordern (z. B. Zughundesport), scheiden aus.

Allerdings ist der Lhasa Apso keine generelle Sporthund-Rasse; es kommt auf den jeweiligen Typ an. Einige Exemplare können mit Sport nichts anfangen, andere sind von Agility und Dogdance jedoch geradezu begeistert und begleiten ihren Besitzer auch gerne beim Joggen.

In der Stadt

Durch seine geringe Größe passt der kleine Tibeter in jede Wohnung und ist auch ein guter Stadthund. Ausreichend Bewegung ist trotzdem Pflicht: Der Lhasa Apso bewegt sich gerne an der frischen Luft und ist auch bei längeren Touren gerne dabei. Fehlt einmal die Zeit, gibt er sich gelegentlich auch mit kürzeren Gassigängen zufrieden; dies sollte aber die Ausnahme bleiben.

Aussehen

Der Lhasa Apso ist ein kleiner, kompakt gebauter Hund von 24-28 cm Widerristhöhe bei einem Gewicht von fünf bis sieben Kilogramm.

Das Auffallendste und Schönste an ihm ist sein üppiges, langes und glattes Haarkleid, das von „griffiger“ Struktur sein soll. Die reiche Unterwolle und die deutlich ausgebildete Halsmähne sind explizit erwünschte Rassemerkmale. Das Gesicht und die Augen sind unter dem Wust von Haaren kaum zu erkennen. Ein langer Kinn- und Backenbart darf da natürlich nicht fehlen.

Bevorzugt werden die Farben einfarbig Gold, Sand, Honig, mit dunklen Haarspitzen an Fang und Ohren. Außerdem kommen weiße, zitronengelbe, rostfarbige, braune oder rötlich-braune, schokoladenfarbige, blaue oder grauschwarze Tiere vor.

Herkunft

Der Lhasa Apso kommt aus Tibet, dem geheimnisumwitterten Hochland im Himalaya, welches oft als das Dach der Welt bezeichnet wird. Wie eng der Hund mit diesem Land verknüpft ist, zeigt auch sein Name, den er von der tibetanischen Hauptstadt Lhasa erhielt.

Die Geschichte des Lhasa Apso soll 8000 Jahre zurückreichen. Schon damals wurden Hunde seines Typs im Potala (dem Palast des Dalai Lama) sowie in den Tempeln und Klöstern und in den Häusern tibetischer Adeliger gehalten. Mit ihrem guten Gehör und angeborenen Misstrauen waren sie exzellente Wachhunde (und sind es heute noch).

Aus der Mythologie ist bekannt, dass das tibetische Volk Hunde religiös verehrte: Die Hunde galten als Glücksbringer. Es wundert daher kaum, dass diese Hunde nie verkauft, sondern nur als Ausdruck besonderer Hochachtung verschenkt wurden und das nur selten.

Auch die geographische Situation schränkte die Verbreitung des Lhasa Apso ein. In früheren Jahrhunderten war das Hochland von Tibet weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten. Nur wenige westliche Besucher haben das Land betreten und dementsprechend gelang es nur wenigen, diese Hunde nach Europa zu bringen. Noch schwerer war es, ein „korrektes“ Exemplar aus Tibet heraus zu bekommen. Zwar fand man in Dörfern und bei Karawanen Hunde, die apsoähnlich aussahen, aber die reine Rasse wurde durch die Mönche oder die Oberklasse meist streng abgeschottet. Sie waren nur selten gewillt, sich von ihren Tieren zu trennen; daher gelangten nur sehr vereinzelt Apsos aus Tibet in die westliche Welt.

Eine planmäßige Zucht der Rasse nach modernen Kriterien begann daher erst in den 1950er Jahren. Federführend waren England und die USA, die vor allem eine systematische Farbenzucht begannen und einen Standard festsetzten. In Tibet hatte die Farbe der Hunde nie eine Rolle gespielt.

Pflege

Die Haarpflege ist leicht, sofern das Haarkleid die angestrebte griffige glatte Struktur hat. Zweimal wöchentliches Durchbürsten der Haarpracht ist ausreichend, um einen stets gepflegten, natürlich schönen Hund sein eigen zu nennen.

Wichtig ist dabei vor allem eine gute Technik. Am besten lässt du den Hund sich auf die Seite legen und ziehst ihm Querscheitel. Beginne damit bei der Unterwolle und arbeite dich nach oben. Einige Besitzer empfehlen, das Fell nicht trocken zu kämmen, sondern mit einem Zerstäuber (Blumensprüher) anzufeuchten, entweder mit Wasser oder mit einem Pflegeöl. Denn die Haare des Lhasa Apso sind hohl und brechen bei Zug sehr schnell. Daher solltest du auch keinesfalls an ihnen reißen. Besonders beachten solltest du Pfoten, Kopf und Brust sowie die Augenpartien und die Ohren. Baden ist nur dann angesagt, wenn es notwendig ist.

Ein Haarschnitt ist grundsätzlich auch möglich (aber warum dann eine langhaarige Hunderasse?), wie Joanne Beddoe in diesem Video zeigt:

Gesundheit

In den Hochregionen des Himalaya schwankt das Klima zwischen langen, eisigen Wintern und kurzen, heißen Sommern. Diesen Gegebenheiten hat sich der Lhasa Apso angepasst und ist dadurch ein robuster und widerstandsfähiger Bursche mit einer eisernen Konstitution. Sein Haarkleid ähnelt dem Ziegenhaar und schützt ihn vor der Witterung. Angeblich hat der Sherpa Tenzing Norgay, ein berühmter Bezwinger des Mount Everest, Kleidung getragen, die aus den wetterfesten Haaren seiner Lhasa Apsos gewebt war.

Man sagt dem Lhasa Apso und anderen tibetischen Hunderassen eine besondere Langlebigkeit nach. Vereinzelte Exemplare werden durchaus auch 18 bis 20 Jahre alt. Der Regelfall sind aber eher 12-18 Jahre.

Vorsicht ist bei Medikamenten angesagt. Besonders auf Derivate von Barbitursäure und auf übliche Narkosemittel reagiert der Lhasa Apso empfindlich. Es ist also ein behutsamer Einsatz und eine wohlüberlegte Dosierung erforderlich. In sehr seltenen Fällen führt der verkürzte Nasenrücken zu Problemen.

Wie bei allen Hunden mit hängenden Schlappohren muss hier auf Sauberkeit geachtet werden. Bei mangelnder Belüftung der Ohren nisten sich schnell Milben ein und Entzündungen können entstehen. Dies kann man bei Tierarztbesuchen gleich mit überprüfen lassen. Ein süßlicher Geruch aus den Ohren kann hier auf Probleme hindeuten.

2 Kommentare

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