Havaneser: Exil-Kubaner vom Mittelmeer

Hunderasse Havaneser: Ein schwarz--weißer Havaneser steht auf einer sonnigen, grünen Wiese, im Hintergrund Bäume

Der Havaneser heißt auch Bichon Havanais oder Bichón Habanero. Seinen Namen hat er von der Hauptstadt Kubas – auch wenn er eigentlich aus dem Mittelmeerraum stammt. Er gilt als geeignet für Familien, Allergiker und Senioren.

Havaneser

Herkunft: Kuba, Mittelmeerraum
Gewicht: 3-6 kg
Größe (Widerrist): 21-29 cm
Lebenserwartung: 13-15 Jahre

Aktivitätsbedarf: +++--
Futterbedarf: +----
Fellpflege: ++++-
Stadteignung: +++++

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Krankheitsgefährdung: Zwergwuchs, Leberkrankheiten, Herzkrankheiten, PRA, Netzhautdysplasie, Grauer Star (Katarakt)
Verwendung: Therapiehund, Behinderten-Begleithund
Geeigneter Sport: Agility, Flyball, Dogdance, Obedience

FCI: Nr. 250 (Gr. 9, Skt. 1.1)

Das Wesen des Havanesers

Der Havaneser ist der ideale Familienhund. Er gilt als intelligent, neugierig und leicht zu erziehen. Früher wurde er auf kleineren Bauernhöfen als Hütehund eingesetzt und das merkt man ihm auch heute noch an. Liebend gern sorgt er dafür, dass seine Familie beim gemeinsamen Spazierengehen zusammenbleibt.

Mit Kindern spielt er gerne ausdauernd und lange. Durch seine neugierige Art merkt er schnell, wenn Besuch an der Tür steht. Der wird dann zwar bellend begrüßt; der Havaneser ist aber alles andere als ein Kläffer.

Der Havaneser ist zwar auch für Senioren geeignet, er fühlt sich aber in einer Familie am wohlsten. Er passt sich gerne an seine Besitzer an: Gehört er zu Senioren, reichen ihm mehrere kleine Spaziergänge. Gehört er zu einer Familie, ist er gerne mittendrin, wenn viel Trubel herrscht. Sind hingegen alle ruhig, kann sich der Havaneser auch still dazu legen. Allgemein liebt er Spaziergänge und Wanderungen.

Havaneser orientieren sich sehr stark an ihren Menschen. Einige tendieren dazu, ihnen wirklich überall hin zu folgen, sei es ins Badezimmer, in den Flur, in die Küche oder quer durch die Wohnung. Die wenigsten sind jedoch wirklich besitzergreifend. Zwar toben sie gerne aggressiv mit anderen Hunden, lassen sich in der Regel jedoch zurückrufen und sind gesellig.

Früher traten die Havaneser mit ihren Besitzern im Wanderzirkus auf: Sie sind sehr gelehrig und lernen bereitwillig Kunststücke. Die Havaneser lieben Agility, weil sie so neugierig und aktiv sind. Mit anderen Tieren im Haus versteht sich diese Rasse in der Regel gut.

Trotz seines langen Fells verliert der Havaneser wenig Haare, denn ein Wechsel zwischen Sommer- und Winterfell findet nicht statt. Er gilt daher als gut geeignet für Allergiker.

Der Havaneser in der Stadt

Weil er so klein ist, eignet sich der Havaneser bestens für ein Leben in der Stadt. Er braucht weder extrem lange Spaziergänge, noch besonders viel Platz. In einer Stadtwohnung findet er garantiert ein Plätzchen, das ihm gefällt.

Hältst du einen Havaneser in der Wohnung, braucht er trotzdem Beschäftigung! Natürlich gefällt ihm ein Garten. Kannst du ihm den nicht bieten, lass ihn die Stadtparks entdecken. Auch Hundesport wie Agility (nur zum Spaß oder auch ambitionierter) sind eine tolle Möglichkeit, deinen Hund auszulasten.

Das Aussehen des Havanesers

Der Havaneser ist ein kleiner Hund mit sehr langem Deckhaar. Sein Widerrist ist maximal 28 Zentimeter hoch; ausgewachsen erreicht er ein Gewicht zwischen 3,5 und 6 Kilogramm. Einige Havaneser werden aber bis zu 8 Kilogramm schwer.

Am häufigsten kommt der Havaneser in einem tabakfarbenen Braun vor. Es gibt ihn auch in Weiß (selten allerdings reinweiß) oder Schwarz, Rötlichbraun, oder gefleckt. Sein Fell ist üppig, glatt, weich, seidig oder lockig.

Die Ohren des Havanesers sind eng anliegend, hängen herab und sind dicht mit Fell bedeckt. Seine Rute trägt er hoch, meistens über dem Rücken gerollt.

Die Herkunft des Havanesers

Der Havaneser stammt eigentlich aus der westlichen Mittelmeer-Gegend. Doch wie man heute weiß, kam er wahrscheinlich per Schiff nach Kuba. Von Kubas Hauptstadt Havanna stammt auch sein Name.

Auf Kuba starben die Havaneser aber im Laufe der Zeit aus. Einzelne Nachkommen gelangten in die USA und überlebten dort. Von den USA aus begann die Zucht der Havaneser neu – inzwischen sind sie weltweit beliebt.

Pflege und Anschaffung eines Havanesers

Kommt dir ein neuer Havaneser ins Haus, gewöhnt er sich am besten an seine neuen Lebensumstände, wenn du ihn zu Beginn viel allein lässt. Havaneser sind sehr anpassungsfähig und fühlen sich meist schon nach kurzer Zeit als Teil der neuen Familie.

Der Havaneser hat ein sehr üppiges und dichtes Fell und muss daher oft gekämmt werden, mindestens zweimal pro Woche. Sonst verfilzen die Haare schnell. Besonders das helle Fell wird schnell schmutzig. Täglich solltest du die Ohren reinigen, die sich sonst leicht entzünden.

Bei Rüden bilden sich unter dem Bauch gelbe Stellen vom Pinkeln. Rüden wäscht man deshalb öfters unter dem Bauch. Auch andere Havaneser sollten regelmäßig gebadet werden. Das Fell solltest du anschließend trockentupfen. Beim Rubbeln könnten Knoten im Fell entstehen.

Weil der Havaneser wenig Unterfell besitzt, schützen ihn seine langen Haare im Winter kaum vor eisigen Temperaturen. Wenn es richtig kalt wird, ist deshalb ein Hundepullover zu empfehlen.

Das Fell sollte noch nass gekämmt werden – dann kommst du mit dem Kamm besser durch. Manche Hunde leiden unter Tränenfluss, weshalb du die Augen regelmäßig reinigen solltest.

Infografik Haveneser

Der Havaneser. Infografik: Wissenswertes und Interessantes

 

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