Coton de Tuléar: Exklusiver „Baumwollhund“

Ein junger Coton de Tuléar sitzt im Garten.

Der Coton de Tuléar (wörtlich: Baumwolle aus Tuléar) ist einer der exklusivsten Luxushunde der Welt. Sein langes, weißes Fell und seine Seltenheit machen diese Rasse seit vielen Jahren interessant und beliebt.

Coton de Tuléar

Herkunft: Madagaskar, Frankreich
Gewicht: 3-6 kg
Größe (Widerrist): 22-29 cm
Lebenserwartung: 14-16 Jahre

Aktivitätsbedarf: +----
Futterbedarf: +----
Fellpflege: ++++-
Stadteignung: ++++-

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Krankheitsgefährdung: Patella-Luxation, wärmeempfindlich
Verwendung: Familienhund, Seniorenhund
Geeigneter Sport: DogDance, Agility

FCI: Nr. 283 (Gr. 9, Skt. 1)

Wesen

Der Coton de Tuléar ist lebensfroh, verspielt und verschmust. Er steht jedem gern zur Seite – egal ob Single, Paar oder Familie. Er kommt sehr gut zurecht mit Kindern und anderen Tieren und soll eigentlich „immer“ gute Laune haben.

Diese gute Laune verlieren die Cotons jedoch, wenn du sie alleine lässt. Denn diese Hunde sind extrem anhänglich und wollen überall hin mit. Praktisch ist, dass sie sich so gut wie jedem Lebensumstand anpassen und den Kontakt zu Menschen suchen, auch beim Spaziergang nicht wegrennen.

Für Berufstätige ist er allerdings nur geeignet, wenn er als kleiner weißer Schatten am Arbeitsplatz mit dabei sein darf. Auch Senioren mit viel Zeit werden ihre Freude an diesem Hund haben: Seine Quirligkeit greift leicht über.

Erziehung

Die Erziehung eines Cotons de Tuléar ist in der Regel problemlos: Er sucht die Nähe des Menschen und findet grundsätzlich alles interessant, was dieser mit ihm unternimmt. Ob Tricks oder Sport – Hauptsache mit Herrchen oder Frauchen!

Besonders musst du aber darauf achten, dass dein Coton das alleine Bleiben für eine angemessene Zeit lernt. Lieben wird er es jedoch nie.

Sport

Ein Coton de Tuléar ist sehr bewegungsfreudig und froh über jede Art von sportlicher Betätigung: Agility oder Dogdance bieten sich besonders an. Sogar mehrstündige Wandertouren machen diese Hunde mit. Allerdings sind Cotons sehr klein, was gewisse Einschränkungen bedeutet: Langes Wandern ist möglich, aber einem Fahrrad kann der Coton niemals folgen.

Er benötigt auch kein tägliches Marathonprogramm und kommt insgesamt mit wenig Bewegung aus: 30 Minuten sollten es aber schon sein – mehr ist natürlich auch in Ordnung.

In der Stadt

Der Coton de Tuléar ist in allen Lebenslagen ein guter Freund und Begleiter, kann also durchaus auch in der Stadt gehalten werden. Durch seine Größe eignet er sich auch gut für eine Stadtwohnung.

Problematisch ist jedoch, dass Cotons stets an der Seite ihres Menschen bleiben möchten. Zwar ist er handlich, aber in vielen Berufen darf oder kann ein Hund nicht mit. Gibt es keine „Tagesbetreuung“, ist eine andere Rasse vielleicht besser geeignet. Der Coton de Tuléar braucht zwar nicht viel, aber zu dem Wenigen gehört die nahezu permanente Gegenwart einer Bezugsperson.

Aussehen

Der Coton de Tuléar hat sehr weiches, weißes, manchmal leicht welliges Fell ohne Unterwolle, das seine Schlappohren fast komplett bedeckt und stark an Baumwolle erinnert. Manche vergleichen ihn mit einer gerade aufgegangenen Baumwollknospe. An den Ohren sind kleine graue oder falbe Stellen erlaubt.

Seine dunklen, braunen Kulleraugen wirken lebhaften und schlau. Auffällig ist auch seine geringe Größe. Gepaart mit seiner Lebhaftigkeit macht sie ihn zu einem recht wuseligen Hund. Gern springt der verspielte Coton fröhlich herum; er ist so gut wie immer in Bewegung. Dabei fliegt sein „Schnurrbart“ von einer Seite zur anderen.

Herkunft

Der Coton de Tuléar kommt aus Madagaskar und gilt dort als Nationalhund. Wie seine Vorfahren auf die Insel kamen, darum ranken sich mehrere Legenden:

  • Sie kamen mit Piraten auf die Insel.
  • Britische Ladies brachten sie als Schoßhunde mit. (Alternativ: Soldaten oder Verwaltungsbeamte)
  • Sie waren die (einzigen) Überlebenden eines Schiffbruchs.

Coton de Tuléar in LöwenzahnfeldFakt ist, dass der Coton jahrelang ein beliebter, exklusiver Schoßhund des französischen Hochadels in Tuléar war. (Madagaskar war im 19./20. Jahrhundert eine französische Kolonie.) Dem „gemeinen Volk“ verbot man seinen Besitz. Von dieser Hafenstadt im Südwesten Madagaskars (heute: Tuliara) hat er auch seinen Namen. Den ersten Namensteil verdankt er hingegen seinem Fell: Coton ist französisch für Baumwolle und baumwollweich und flauschig ist auch sein Fell (daher auch Baumwollhündchen). Seinen Mantel bringt der Coton also von Haus aus mit.

Bis heute ist der Coton der Tuléar selten und schwer aufzutreiben. Außerdem ist er sehr fotogen, weswegen nicht nur Hollywood-Stars häufig mit ihm posieren.

Pflege

Die Beschaffenheit seines Fells legt nahe, dass der Coton de Tuléar recht intensiv gepflegt werden muss. Das ist aber ein Trugschluss. Zwar solltest du ihn täglich durchbürsten, um Knoten im Fell zu vermeiden. Aber das muss nicht in stundenlange Sitzungen ausarten.

Am besten beginnst du mit dieser täglichen Prozedur schon im Welpenalter. So gewöhnt sich dein Hund daran und lässt sich das Kämmen vielleicht sogar als Schmuse- und Massageeinheit gefallen. Beachte auch die Haare zwischen den Pfoten und kürze sie regelmäßig, sonst verkleben sie leicht.

Willst du, dass dein Coton perfekt aussieht, musst du ein wenig mehr Zeit investieren. Hier kann ein Besuch beim Hundefriseur mit einer persönlichen Einweisung sinnvoll sein.

Gesundheit

Der Coton de Tuléar ist ein begehrter Hund, war aber nie ein Modehund. Dazu trug zweifellos auch das Haltungsverbot außerhalb der wohlhabenden Schichten bei. Als Konsequenz wurde der Coton nie im gleichen hohen Ausmaß gezüchtet wie viele andere Rassen. Vom Fehlen der Massenzucht profitiert die Rasse noch heute: Es gibt keine genetisch bedingten Erbkrankheiten und der Coton gilt als äußerst robust.

Wie andere kleine Hunde leiden aber auch Cotons häufiger als andere Hunde unter einer Patella-Luxation (Kniegelenkserkrankung). Auch wenn er aus Madagaskar stammt, also einem eher heißen Land, ist der Coton de Tuléar wärmeempfindlich. Sorge dafür, dass er sich immer in ein schattiges Plätzchen legen kann.

2 Kommentare

  1. Hm also mein Coton wiegt 8,2 kg, ist sehr sportlich und kann sehr wohl neben dem Fahrrad laufen, gestern erst wieder 5 km

  2. Unsere Coton Hündin Holly läuft locker 15 km neben meinem Rad her und das mit großer Ausdauer und sehr freudig….Cotons sind also nichts für Fahrradfahrer….

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