Border Collie: Meister-Hüter von der schottischen Grenze

Hunderasse Border Collie

Intelligent und selbstständig, dabei sensibel und hochgradig spezialisiert: Der Border Collie ist eine Hundepersönlichkeit, die ihrem Besitzer viel zu bieten hat. Aber Border Collies stellen auch hohe Ansprüche.

Border Collie

Herkunft: Großbritannien
Gewicht: 11-24kg
Größe (Widerrist): 46-53cm
Lebenserwartung: 12-15 Jahre

Aktivitätsbedarf: +++++
Futterbedarf: +++--
Fellpflege: ++---
Stadteignung: +----

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Krankheitsgefährdung: Hüftdysplasie, Ellenbogendysplasie, Collie Eye Anomaly, Epilepsie
Verwendung: Hütehund
Geeigneter Sport: Hütesport, Treibball, Agility, Discodogging, Mantrailing u. v. m.

FCI: Nr. 297 (Gr. 1, Skt. 1)

Das Wesen des Border Collies

Nur wenige Hunde sind so schlau und lernwillig wie der Border Collie: Rund 40 unterschiedliche Signale lernt ein Border Collie, der bei Schafsherden im Einsatz ist. Und er beherrscht sie aus dem Effeff. Aufgrund seines neugierig-freundlichen Charakters und seines pfiffigen Aussehens sehen viele ihn als perfekten Familienhund. Das ist aber nur sehr bedingt richtig. Der Border Collie verlangt nach körperlicher, vor allem aber geistiger Auslastung. Und das nicht zu knapp!

Der dynamische Border Collie ist ein Hütehund durch und durch. Er möchte dir gefallen und Anweisungen korrekt umsetzen. Gleichzeitig ist er in der Lage, Situationen selbstständig zu beurteilen und zu lösen – ein perfekter Begleiter für Hirten.

Tatsächlich ist Hüten die Tätigkeit, für die er prädestiniert ist, die seinem Naturell am nächsten kommt. Dies solltest du unbedingt auf deiner gedanklichen Liste haben, wenn du ihn artgerecht beschäftigen willst. Viele Border Collies sind wahre Workaholics und vergessen alles andere, wenn sie sich mit einer Herde beschäftigen dürfen. Ein wenig vorsichtig musst du mit Kindern sein: Mancher Collie hält sie für seine zu dirigierende Herde.

Der Border Collie in der Stadt

Der Border Collie passt sich neuen Situation schnell an. Dennoch eignet er sich nur bedingt für ein Leben in der Stadt.

Du kannst ihn zwar in einer Stadtwohnung halten, solltest ihn aber auf keinen Fall den ganzen Tag alleine lassen. In diesem Fall kann dein Border Collie schnell unerwünschtes Verhalten an den Tag legen.

Selbst eine kleine Runde morgens und abends um den Block reichen nicht aus. Ebenso wenig genügt eine halbe Stunde Ball spielen auf einer kleinen Wiese. Fordere deinen Border Collie ausreichend und laste ihn aus! Im besten Fall bietest du deinem ihm ein Leben auf dem Land mit viel Auslauf und speziellen Aufgaben.

Das Aussehen des Border Collies

Der Border Collie zählt zu den mittelgroßen, recht muskulösen Hunden und hat eine Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren.
Da man diese Rasse im Hinblick auf eine spezielle Arbeit züchtet, kommt es mehr auf eine charakterliche Eignung an als auf ein hundertprozentiges Erscheinungsbild. Das berücksichtigt auch der Rassestandard.

Rüden erreichen eine Größe zwischen 48 und 56 Zentimetern, weibliche Tiere sind mit durchschnittlich 46 bis 53 Zentimetern etwas kleiner. Je nach Hund schwankt das Gewicht zwischen 11 und 24 Kilogramm.

Der Kopf ist breit und verfügt neben einem Stopp über eine mittellange Schnauze.
Der Border Collie hat eine braune, schwarze oder schiefergraue Nase, je nach Farbschlag des Hundes.

Die mittelgroßen, ovalen Augen des Border Collies befinden sich weit auseinander. Sie sind braun, bei Blue-Merle-Hunden auch zweifarbig (braun-blau) oder einheitlich blau.
Komplettiert wird der Kopf von mittelgroßen stehenden oder schlappohrigen Ohren. Rassetypisch sind dabei ein stehendes und ein liegendes Ohr.

Das Fell des Border Collies besitzt eine mittlere Textur und ist mit einem dichten Unterkleid versehen. Am Hals trägt er eine Mähne. Seine mittellange, gut behaarte Rute verfügt über eine Fahne und wird nicht über dem Rücken getragen. An Gesicht, Ohren und Beinen ab Sprunggelenkshöhe ist das Fell möglichst glatt. Die Haarlängen kurz, mäßig lang und stockhaarig werden akzeptiert.
Als Farbschläge kommen neben schwarz-weiß auch blau- beziehungsweise rot-weiß, blue- oder red-merle, australian red oder andere Farbschläge in Frage. Hellbraune Abzeichen sind erlaubt. Wichtig ist jedoch, dass der Weiß-Anteil nicht überwiegt.

Die Herkunft des Border Collies

Bereits 1570 existierten in Großbritannien Hunde, die aus dem Grenzgebiet zwischen Schottland und England stammten. Sie verfügten über besondere Hüteeigenschaften.

Der Border Collie im ‚modernen‘ Sinn geht jedoch auf Old Hemp zurück. Dies war ein Border Collie Adam Tells, der 1893 zu einem der begehrtesten Zuchtrüden wurde.

1910 gründete sich die International Sheep Dog Society, die die Zucht im größeren Stil fortsetzte.
Nach der Anerkennung als eigene Rasse 1976 durch die FCI übernahm der Club für Britische Hütehunde die zuchtbuchmäßige Betreuung der Border Collies.

Auch heute noch werden Border Collies häufig zum Hüten von Schafsherden eingesetzt. Gut ausgebildete Bordercollies können dabei effektiver arbeiten als fünf menschliche Kräfte. Das gilt vor allem im englischen Sprachraum, denn dort arbeiten sie noch als „Koppelgebrauchshunde“ und dirigieren die Tiere von einer Weide zur nächsten, sortieren sie und helfen beim Verladen. In Deutschland gibt es heute üblicherweise ein Leitschaf, dem die anderen folgen.

Anschaffung und Pflege von Border Collies

Für einen sorgfältig vom Züchter aufgezogenen, sozialisierten und mit korrekten Papieren ausgestatteten Border Collie solltest du mindestens 1.000€ einplanen. Dazu kommen die üblichen Kosten für Ausstattung und Tierarztbesuche.

Zu den häufigeren Erbkrankheiten gehören Hüftdysplasie, Ellenbogendysplasie, Collie Eye Anomaly und Epilepsie. Achte darauf, dass du deinen Border Collie bei einem seriösen Züchter kaufst. Dadurch sinkt das Risiko der ersten beiden Krankheiten. Du solltest deinen Hund zwar täglich durchbürsten, aber dies muss nicht stundenlang passieren. Vermeide auch übermäßig häufiges Waschen mit Shampoo.

Biete deinem Hund neben einer gesunden Ernährung das richtige Maß an Aufmerksamkeit und Arbeit: Optimalerweise beschäftigst du dich mehrere Stunden täglich mit ihm, ohne ihn zu über- oder unterfordern. Denn macht aus einem führbaren Helfer ein nervöses und unkontrollierbares Tier. Manche Border Collies werden sogar aggressiv.

Neben Hütearbeiten eignen sich auch Mantrailing, Agility oder Discdogging zum Freizeitprogramm für Muskeln und Köpfchen. Allerdings darfst du es nicht übertreiben: Ein Border Collie kennt beim Spielen und Toben keine Grenzen. Lehre deinem Vierbeiner die nötige Ruhe und Gelassenheit!

Infografik Border Collie

Der Border Collie ... in aller Kürze. Wissenswertes und Interessantes

 

1 Kommentar

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