American Pit Bull Terrier: Verspielter „Listenhund“

Hunderasse American Pitbull Terrier

Viele Menschen fürchten den American Pit Bull Terrier. In den Händen eines verantwortungsvollen Halters ist er jedoch ein liebevoller, freundlicher und treuer Begleiter.

American Pit Bull Terrier

Herkunft: USA
Gewicht: 14-30 kg
Größe (Widerrist): 43-56 cm
Lebenserwartung:ca. 12 Jahre

Aktivitätsbedarf: ++++-
Futterbedarf: +++--
Fellpflege: +----
Stadteignung: +----

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Krankheitsgefährdung: Wirbelprobleme, Hüftgelenksdysplasie, Augenkrankheiten, Grauer Star, Allergien
Verwendung: Wachhund, Rettungshund, Personenschutzhund, Polizeihund
Geeigneter Sport: Agility, Zughundesport
Besonderheit: Listenhund – Auflagen in vsch. Bundesländern

FCI: nicht anerkannt

Das Wesen des American Pit Bull Terriers

Entgegen seinem Ruf als gefährlicher Kampfhund ist der American Pit Bull Terrier ein loyaler und anhänglicher Begleithund. Hierfür gibt es sogar besondere Begleithundeprüfungen für „Kampfhunde“. Bei richtiger Erziehung zeigt er keinerlei Aggressionen gegen Menschen. Durch seine auch im Erwachsenenalter verspielte und sehr gutmütige Art ist er ein idealer Familienhund. Dabei eignet er sich auch als Spielgefährte für Kinder. Durch seinen ausgeprägten Beschützerinstinkt ist er zudem ein talentierter Wachhund.

Diese intelligente und mutige Hunderasse braucht stets Beschäftigung wie beispielsweise Apportier- und Fangspiele. Da der Pit Bull Aufgaben liebt, setzen besonders die Amerikaner ihn als Arbeitstier im öffentlichen Dienst ein. Hier findet er als Personenschutzhund, aber auch als Polizei- und Drogenhund Verwendung.

Durch sein ausgeprägtes Selbstvertrauen fühlt sich der Pit Bull Terrier Artgenossen oft überlegen. Deshalb musst du ihn als Besitzer konsequent sozialisieren. Obwohl der Pit Bull ein Kraftpaket ist, präsentiert sich sein Charakter als sanft und empfindsam. Er möchte dir immer gefallen, sodass du ihn bei konsequenter Erziehung stets kontrollieren kannst.

Der American Pit Bull Terrier in der Stadt

Der American Pit Bull ist ein Energiebündel und daher für die Haltung in einer Stadtwohnung schlecht geeignet. Verwehrst du ihm ausreichend Bewegung, ist er schnell unterfordert. Dann entwickelt er unerwünschte Verhaltensmuster.

Auf mögliche Anfeindungen gegenüber Listenhunden durch dein Umfeld und andere Hundehalter solltest du vorbereitet sein. Wohnst du zur Miete, könnte es auch Probleme mit dem Vermieter geben. Durch seinen schlechten Ruf als Kampfhund ist der Pit Bull in öffentlichen Parkanlagen und Gebäuden nicht gern gesehen. Außerdem unterliegt er strengen Auflagen. Zucht und Handel sind in vielen Regionen verboten.

Eine artgerechte Haltung gewährleistest du, indem du deinen Pit Bull in einem Haus mit Garten hältst. Vorsicht: Der Pit Bull ist ein äußerst guter Kletterer! Sorge dafür, dass das Grundstück, auf dem du wohnst, sehr gut abgesichert und eingezäunt ist. Biete deinem Pit Bull außerdem regelmäßig Auslauf im Grünen.

Das Aussehen des American Pit Bull Terriers

Der Pit Bull Terrier ist ein sehr kräftiger, mittelgroßer Hund. Er weist eine Schulterhöhe von etwa 43 bis 56 Zentimetern auf, wobei die Rüden etwas größer sind als die Hündinnen. Der Pit Bull ist von muskulösem und quadratischem Körperbau. Dabei wiegt er zwischen 14 und 30 Kilogramm. Sein kurzes, glänzendes und dichtes Fell kann alle Farbschattierungen von Weiß und Braun bis Schwarz aufweisen. Das Fell erscheint außerdem in den verschiedensten Zeichnungen. Auch mehrfarbige Flecken sind zulässig. Der kräftige Kopf des Pit Bull ist groß und keilförmig mit einem breiten Fang und einer ausgeprägten, muskulösen Wangenpartie. Seine schwarzen Augen sind weit auseinanderliegend. Sie sitzen in tiefen Augenhöhlen und sind von pigmentierten Augenlidern gesäumt. Seine Ohren sind hoch angesetzt und gekippt. Den mittellangen Schwanz trägt der American Pit Bull Terrier hängend.

Herkunft und Abstammung des American Pit Bull Terriers

Im Mittelalter züchteten die Menschen Hunde, die dem Pit Bull sehr ähnelten, für Kämpfe gegen Bären oder Stiere. Diese fanden in Arenen statt und dienten der Unterhaltung des Volkes. Seine Vorfahren entstanden aus Kreuzungen zwischen Bulldogge und Terrier. In Großbritannien setzte man sie gegen Ratten und in Hundekämpfen ein. 1835 verbot man sie jedoch.

Danach wurden diese Arenahunde in die USA importiert und weitergezüchtet. Aus den Vereinigten Staaten kommt auch der heute gebräuchliche Name. Er leitet sich von dem englischen Wort „pit“ ab. Dies bezeichnet die Holzarenen, in denen die Hundekämpfe abgehalten wurden. Bis heute ist der American Pit Bull Terrier als eigenständige Rasse nicht anerkannt.

Anschaffung und Pflege des American Pit Bull Terriers

Wie in vielen anderen Ländern Europas steht der American Pit Bull Terrier auch in Deutschland in vielen Bundesländern auf der Rasseliste. Er wird damit als besonders gefährlicher Hund geführt. Mache dich vor dem Kauf eines Pit Bulls daher genau mit den lokalen Bestimmungen und der gesetzlichen Lage vertraut.

Der American Pit Bull Terrier besitzt ein starrköpfiges Wesen. Eine konsequente und trotzdem liebevolle Erziehung in der Hundeschule ist daher bereits im Welpenalter wichtig. Ein Pit Bull ist kein Einsteigerund – du solltest lange Erfahrung mit Hunden haben. Sei dir bewusst, dass du viel Zeit in eine verantwortungsvolle Erziehung und die Beschäftigung seines Pit Bulls investieren musst. Beachte auch: Die Polizeibehörde und ein öffentlich bediensteter Tierarzt müssen bei „Kampfhunden“ eine Wesensprüfung durchführen. Diese sind mit Aufwand und Kosten verbunden.

Hast du diese Hürden überwunden, ist die Pflege des Pit Bull Terriers wenig zeitintensiv. Bürste sein Fell hin und wieder. Gelegentliche Bäder oder Duschen wird dein Hund lieben. Achte besonders auf die Nagelpflege. Eingewachsene Krallen verursachen sonst leicht Entzündungen und Haltungsschäden.

Der American Pit Bull Terrier neigt zu Erkrankungen, die Tierärzte als Cauda Equina Compressions Syndrom zusammenfassen. Dies sind Erkrankungen von Kreuzbein und Lendenwirbel. Auch die Hüftgelenksdysplasie kann mitunter zum Problem werden. Darüber hinaus ist der Pit Bull oft von Hautproblemen betroffen wie Tumorbildung. Auch erbliche Augenkrankheiten wie Katarakt (Grauer Star) sowie Allergien, vor allem auf gewisse Gräser, können vorkommen.

Infografik American Pit Bull Terrier

Infografik American Pit Bull Terrier... in aller Kürze - Wissenswerte und Interessante Fakten

 

1 Kommentar

  1. Hallo an das Team von Mydog,

    ich habe mir grade die Rassebeschreibung vom Pittbull Terrier angesehen und möchte anregen noch einmal über diese Textpassage ernsthaft nachzudenken:
    …“Diese intelligente und mutige Hunderasse braucht stets Beschäftigung wie beispielsweise Apportier- und Fangspiele…..Durch sein ausgeprägtes Selbstvertrauen fühlt sich der Pit Bull Terrier Artgenossen oft überlegen….“

    Mir geht es insbesondere um die Fangspiele. Für diese Hunderasse und deren Genetik sicherlich ein völlig falscher Hinweis für die Leser.
    Umwelt- und Bewegungsreize ( Ball spielen, Frisbee werfen, Apportiergegenstand werfen etc), gleich welcher Art, können die Auslöser des Beutefangverhaltens sein.
    Während der Jagd werden im Körper des Hundes glücklich machende Hormone ausgeschüttet.
    Das hat die Natur so eingerichtet, damit der Hund weiterhin jagen geht, auch wenn er einmal nicht erfolgreich ist.
    Das Beutefangverhalten ist zielgerichtet und selbstbelohnend, wodurch es lustbetont wird.
    Es basiert nicht auf dem Sozialverhalten des Hundes, sondern dient in erster Linie der Bedürfnisbefriedigung des Hundes.
    Fehlgeleitetes Beutefangverhalten ( Jogger, Kinder auf Rädern und und und ) ist primär ein erlerntes Verhalten.
    Vielmehr geht es bei dieser Rasse um Impulskontrolle und Ruhe/ Frust erlernen und aushalten können.
    Viele Grüße
    Janina Deuse

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