Dobermann: Aktiv, wachsam und gelehrig

Hunderasse Dobermann

Der Dobermann hat seinen Namen von seinem ersten Züchter. Dieser legte bei der Zucht besonderen Wert auf Mut, Stärke und Robustheit. Diese Eigenschaften stellen bis heute wichtige Rassemerkmale des Dobermanns dar und machen ihn zu einem hervorragenden Wach- und Schutzhund.

Dobermann

Herkunft: Deutschland
Gewicht: 27-41 kg
Größe (Widerrist): 61-72 cm
Lebenserwartung: 10-13 Jahre

Aktivitätsbedarf: +++++
Futterbedarf: ++++-
Fellpflege: +----
Stadteignung: -----

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Krankheitsgefährdung: Hüftgelenkdysplasie, Kongenitales Vestibularsyndeom, Wobbler-Syndrom, Dancing Dobermann Disease, Dilatative Kardiomyopathie
Verwendung: Begleithund, Schutzhund, Gebrauchshund, Wachhund
Geeigneter Sport: Agility, Flyball, Obedience u.v.m.

FCI: Nr. 143 (Gr. 2, Skt. 1.1)

Wesen und Charakter des Dobermanns

Seit jeher ist der Dobermann als idealer Wach- und Schutzhund bekannt. Sein unerschrockenes und wachsames Wesen und der kräftige Körperbau verleihen dem Hund einen autoritären Charakter.
Diesen verkörpert er eindrucksvoll durch sein selbstbewusstes Auftreten sowie einen ausgeprägten Wach- und Schutzinstinkt zudem. Doch gerade dieser entschlossene, mutige als auch temperamentvolle Charakter erfordert eine klare und zugleich einfühlsame Führung. Nur so lernen Herrchen oder Frauchen, das lebhafte Wesen ihres Dobermanns zu kontrollieren.
Denn hat der Dobermann die richtige Erziehung genossen, zeigt er sich seinem Frauchen treu ergeben. Im familiären Kreis zeigt er dann seine anhängliche und liebevolle Seite. Dies verwundert keineswegs, ist die Grundstimmung des Dobermanns doch ausgesprochen friedlich und von freundlicher Basis. Zudem ist der Dobermann von Natur aus sehr menschenbezogen. Er benötigt eine klare Bezugsperson, die ihm nicht nur wichtige Orientierung bietet, sondern auch das nötige Vertrauen entgegenbringt.
Seinen vereinzelt schlechten Ruf als aggressiver Hund verdankt der Dobermann einzig und allein mangelnder Erziehung oder gezielter Abrichtung. Denn verliert der Dobermann die so wichtige Bindung zu seiner Bezugsperson, kann sich ein aggressiver Charakter herausbilden. Meistens geschieht dies es aus Desinteresse des Halters oder durch Zwingerhaltung. Dem ursprünglichen Naturell des Dobermanns entspricht dies jedoch nicht.
Sein neugieriges, aufmerksames Verhalten und der hohe Bewegungsdrang zeugen von Intelligenz und Arbeitswille des Dobermanns. Daher wird er sehr gerne auf vielfältige Art und Weise als Gebrauchs- und Arbeitshund eingesetzt. Dobermänner dienen nicht nur bei Polizei oder Bundeswehr als Diensthund. Sie begleiten auch Förster oder Jäger. Selbst Ausbildungen zum Rettungs-, Therapie- und Blindenführhund sind für den lernwilligen Vierbeiner keine Seltenheit.

Der Dobermann in der Stadt

Hältst du den Dobermann als reinen Haus- oder Familienhund, solltest du ihn auf andere Art und Weise körperlich und geistig fordern. Das gilt umso mehr in einer Stadtwohnung. Bedenke auch, dass der Dobermann ein eher großer Hund ist. Dementsprechend benötigt er mehr Platz in deiner Wohnung und lässt sich schwerer mitnehmen.
Insbesondere Treppen sind oft problematisch. In jedem Fall musst du sehr aktiv sein und deinen Dobermann mitnehmen: er braucht extrem viel Bewegung. Nur mal kurz spazieren gehen genügt definitiv nicht.
Der Dobermann ist ein Gebrauchshund – du musst ihn auslasten. Vielleicht passt das zu deinem eigenen Beruf, möglicherweise als Polizeihund. Dann ist er sicher ausgelastet. Hundesportarten wie Agility, Flyball oder Obedience sind eine gute und anspruchsvolle Alternative.
Zusammen mit deinem Hund kannst du hierbei eine Menge Spaß haben. Auch regelmäßige Besuche einer professionellen Hundeschule können eine willkommene Aufgabe für deinen Hund sein. Darüber hinaus kannst du auf diesem Weg die regelmäßige Weiterführung der Erziehung gewährleisten. Diese ist beim Dobermann lebenslang notwendig.

Das Aussehen des Dobermanns

Seine elegante Erscheinung verdankt der Dobermann sowohl der Farbe und Beschaffenheit seines Fells als auch seiner auffälligen Statur. Trotz seines athletischen und kräftigen Körperbaus erscheint der Dobermann schlank.
Aufgrund der aufsteigend gebogenen Körperform besitzt er eine ausgesprochen stolze Haltung. Die guten Proportionen des Tieres unterstreicht zudem das Verhältnis von Größe und Gewicht. Rüden erreichen bei einer Widerristhöhe von 68-72 cm zwischen 40 und 45 Kilogramm, die Hündin hingegen ist etwas kleiner und deutlich zierlicher. Sie bewegen sich zwischen eine Körperhöhe von 63-68 cm und wiegen nur etwa 32-35 Kilogramm.
Ebenso kräftig wie der Rumpf stellt sich auch der Kopf des Tieres dar. Die keilförmige Kopfform wird vom länglichen und kraftvollen Fang unterstrichen. Die mittelgroßen Augen weisen eine ovale Form auf. Genauso wie die Rute sind auch die ebenfalls mittelgroßen Ohren hoch angesetzt. Sowohl Rute als auch Ohren wurden in der Vergangenheit sehr oft kupiert. Heute ist diese Prozedur in Deutschland erfreulicherweise verboten.
Die Dobermänner wurden seit jeher ausschließlich in den Fellfarben Schwarz und Braun gezüchtet. Beide Farben verfügen über die charakteristischen, rostroten Abzeichnungen im Fell, den sogenannten Brand. Diese treten besonders oft an der Schnauze, den Läufen, aber auch an der Brust und über den Augen des Tieres auf. Das kurze Fell ist dicht und liegt glatt an.

Die Herkunft des Dobermanns

Der Dobermann ist eine deutsche Hunderasse und geht auf die Zuchtarbeit des gleichnamigen Steuereintreibers und städtischen Hundefängers Friedrich Louis Dobermann im 19. Jahrhundert zurück.
Zur Paarung suchte er aus den gefangenen Straßenhunden die besonders scharfen Hunde heraus. Er versprach sich davon die Zucht einer besonders robusten, mutigen und wachsamen Hunderasse. Den wohl größten Einfluss auf das Erscheinungsbild des Dobermanns bei der damaligen Züchtung hatten die früheren Fleischerhunde, ein Vorläufer der Rottweiler. Auch eine Art Schäferhund aus Thüringen steuerten Wesentliches bei: Sie wiesen das charakteristische schwarze Fell mit dem rostroten Brand auf.

Schon damals wurden die Dobermänner überwiegend als Gebrauchshunde eingesetzt. Bei der Polizei war er nach einiger Zeit so stark verbreitet, dass er den Namen „Gendarmhund“ erhielt. Doch auch Jäger nutzen ihn bei der Jagd und Bauern diente der Dobermann als wachsamer Hofhund.

Anschaffung und Pflege des Dobermanns

Sei dir vor der Anschaffung eines Dobermanns darüber im Klaren, dass seine Haltung und Erziehung viel Erfahrung erfordert. Hast du daher keine Hundeerfahrung, solltest du lieber keinen Dobermann als Ersthund wählen.
Bei einer Lebenserwartung von 10 bis 13 Jahren solltest du zudem beachten, dass der Dobermann lange bei dir bleibt. Während der gesamten Zeit wird er einiges an Zeitaufwand, Aktivität und Fürsorge beanspruchen.

Wähle wie bei anderen Hunderassen einen erfahrenen, seriösen Züchter zum Kauf. Züchter mit ausreichender Erfahrung wissen über die speziellen Bedürfnisse und Eigenarten des Dobermanns Bescheid. Sie garantieren eine fachlich einwandfreie Zuchtarbeit, die sich in gesunden und gepflegten Tieren äußert, die seltener an Erbkrankheiten leiden.
Hinsichtlich der Pflege ist beim Dobermann nicht viel zu beachten, da sein kurzes Fell keine besonderen Pflegemaßnahmen erfordert. Ausschließlich Augen, Ohren und Zähne mitsamt Zahnfleisch benötigen eine regelmäßige Kontrolle.
Bei den Krankheiten ist eine Anfälligkeit für Erbkrankheiten festzustellen. Vor allem das Kongenitale Vestibularsyndrom ist bei Dobermännern häufig. Auch das Blaue Dobermann-Syndrom ist verbreitet. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung, die das Innenohr befällt.
Sie führt zu Gleichgewichtsstörungen und Taubheit. Auch neurologische Krankheiten wie das Wobbler-Syndrom oder die seltene Dancing Dobermann Disease können auftreten. Die Hüftgelenksdysplasie ist bei allen Hunderassen und somit auch beim Dobermann verbreitet. Die Dilatative Kardiomyopathie ist eine Form der Herzerkrankung, die sehr aggressiv auftritt und bei Dobermännern zu einem plötzlichen Herztod führen kann.

Infografik Dobermann

Infografik Dobermann ... in aller Kürze. Wissenswertes und Interessantes

 

4 Kommentare

  1. hallo,

    also was die aktivität angeht ist es manchmal total übertrieben was die rasseeigenschaften angeht,weil ich hatte schonmal ein schäferhund der wollte nich den ganzen tag laufen(die ja angeblich auch viel auslauf brauchen und eine aufgabe haben sollten)das alles wollte er nich ich habe ihn jede richtung angeboten was man mit nem schäferhund machen kann obwohl er jung war,wir haben ein hauptspaziergang gemacht und dann noch unterwegs oder danach auf dem hof gespielt,das hat ihn vollkommen gereicht.wie unten geschrieben habe,habe ich auch ihn die funktion als begleithund soweit beigebracht das es für mich gereicht hat also für mich privat ohne urkunde oder so trotzdem blieb er bei einem spaziergang!!!

    also selbst innerhalb einer bestimmten rasse wie hier der dobermann selbst,gibt es hunde die einfach lieber die ruhe und gemütlichkeit lieben,und man sollte nicht alle hunde gleichstellen es gibt wirklich auch hundetypen die ganz das gegenteil sind von dem was immer gesagt wird,das weiss ich aus eigener erfahrung.ich habe bis jetzt viele hunde auch als begleithund angelernt also privat und alle hunde waren NICHT unterfordert.ich habe mal die theorie und die praxis in der hundehaltung verglichen sprich rassehundebücher versus echte hunde ich kann nur sagen die bücher können vielleicht ne gewisse richtung vorgeben aber ich habe die erfahrung gemacht das zwischen bücher und realität welten liegen man muss sich am besten die erfahrungen über die jahre selber erarbeiten das is lehrreicher als 1000 bücher zu lesen.

    wenn man charakter einer rasse aufzeigt dann sollte man es genauer definieren also das bei manchen hunden einer rasse ein ganz anderes bedürfnis vorliegt als immer dargestellt wird,also sollte immer dabei stehen das es auch ausnahmen gibt!!! das wäre mal meine bitte an alle ersteller die sowas posten

    mit lieben gruss jette

    • Hallo Jette,

      Danke für Deine Antwort!

      Natürlich hast du Recht: Jeder Hund ist ein Individuum und manche Fellnase weicht stark von den „typischen“ Eigenschaften ab. Genau das sind Hundevorstellungen nämlich: die typischen Eigenschaften; die Eigenschaften um die herum eine Hunderasse in der Regel tendiert. Das heißt nicht, dass diese Eigenschaften immer und auf alle Hunde dieser Rasse zutreffen müssen. (Oft ist sogar die Erziehung und Erfahrung ausschlaggebender.)

      Auf alle Einzelfälle eingehen, ist schlicht nicht möglich. Auch bei einer für Krebs anfälligen Hunderasse heißt es ja nicht, dass jeder Hund Krebs bekommt – das ist auf alle Hunde betrachtet trotzdem noch selten, aber eben häufiger als der Durchschnitt. Auch bei Produkten für Menschen und Artikeln über Menschen wird notwendigerweise Verallgemeinert: Lehrer, Journalisten, Einwanderer, Auswanderer … in keiner Gruppe sind wirklich alle gleich. Würden wir bei allem, was möglich ist ein „Es kann aber auch ganz anders sein“ hinzuschreiben, wären die meisten Texte unlesbar.

      Nach wie vor hast du aber natürlich Recht, dass nicht alle „rassetypischen“ Eigenschaften auf jeden Hund der jeweiligen Rasse zutreffen.

  2. ja ich sage ja nich das man gleich alles umschreiben soll ne??so is es aber manchmal schwierig eine rasse einzuschätzen das habe ich bei meinen ja gesehen,da habe ich mir gedacht kuke dir mal den hund an ich müsste mal solche rassekenner darüber berichten wie mein schäferhund is und was so in den büchern steht das würde mir keiner glauben weil die leute mir oft gefragt haben wie er so is und das der ganz schön ruhe ausstrahlt sowas kennen sie von dieser rasse nich so,er is auch ohne leine immer hinter mir gegangen hat fahrräder gar nich beachtet und auch bei kinderwagen ging er nich so ran nur mal schauen dann wars in ordnung,also da kann ich auf mein hund total stolz sein aber beschützt und aufgepasst hat er auf mir aber. und er hat meine abrichtung als begleithund schon gerne mitgemacht er is auch überall mit mir mitgekommen gerade weil ich ihn als begleithund angelernt hab aber selbst wo er schon alles konnte habe ich trotzdem mit ihm das gelernte immer wieder aufgefrischt und „abgefragt“ich arbeite gerne mit hunde

    übrigens diese ganze seite finf´de ich sehr schön

    lieben gruss jette

  3. Hallo liebe Jette. Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich habe einen 10Monate alten Dobermann und meine Tierärztin gab mir mit auf den Weg mit ihm nicht von Anfang an volles Programm zu machen,weil er mit zunehmenden Alter immer mehr fordert. Es gibt sogar bei Dobis die etwas weniger Action geladenen und er wird nicht bis zum umfallen ausgepowert……Aber wir machen alles zusammen….fast.
    LG Claudia

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