Chow-Chow: Individuelles Wollknäuel mit blauer Zunge

Hunderasse Chow-Chow

Ein Chow-Chow hat viele Facetten. Eins ist er sicherlich nicht: gewöhnlich. Auch wenn sein Äußeres an ein überdimensionales Plüschtier erinnert: Lass dich nicht täuschen! Chow-Chows sind ausgezeichnete Wächter und ihrem Besitzer bedingungslos treu.

Chow-Chow

Herkunft: Asien, China
Gewicht: 20-32 kg
Größe (Widerrist): 46-48 cm
Lebenserwartung: 9-12 Jahre

Aktivitätsbedarf: +++--
Futterbedarf: ++---
Fellpflege: +++++
Stadteignung: +++--

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Krankheitsgefährdung: Hüftdysplasie, Ellbogendysplasie, Entropium, Magenprobleme
Verwendung: Wachhund, Begleithund
Geeigneter Sport: Agility, Dogdance, Hütearbeit

FCI: Nr. 5 (Gr. 5, Skt. 5)

Das Wesen des Chow-Chow

Der Chow-Chow ist ein Hund für Individualisten mit Hundekenntnissen. Auch wenn er grundsätzlich über ein ruhiges Gemüt verfügt, ist er kein Anfängerhund. Seine Eigenwilligkeit, sein starker Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit sowie sein starkes Selbstbewusstsein benötigen eine liebevolle aber konsequente Führung. Gegenüber anderen Hunden kann er etwas zickig sein. Auch zu Fremden zeigt er sich anfangs oft distanziert. Der Chow-Chow ist sehr personenbezogen. Er wird daher häufig als Ein-Mann-Hund bezeichnet. Da er im Alter eine gewisse Ernsthaftigkeit an den Tag legt, ist er für kleine Kinder, die ihn ärgern, eher ungeeignet.

Herausragend ist die Anpassungsfähigkeit des Chow-Chows. Er liebt lange Spaziergänge und ist dabei ausgesprochen lauffreudig. Im Wald und auf freien Wiesen kann aber durchaus das Jagdfieber mit ihm durchgehen. Nimm ihn daher besser an die Leine. Doch kaum ist er wieder zu Hause angekommen, bewacht er ruhig und zufrieden sein Territorium. Der Chow-Chow genießt die Nähe und Streicheleinheiten seiner Familie. Daher ist der Chow-Chow auch als Zwingerhund denkbar ungeeignet. Er würde darin schlichtweg verkümmern.

Der Chow-Chow in der Stadt

Ein Chow-Chow ist zwar kein typischer Wohnungshund, allerdings kann er dort durchaus glücklich werden. Einige Dinge solltest du beachten. Dein Chow-Chow braucht regelmäßigen und abwechslungsreichen Auslauf – mehrmals täglich. Fordere dabei alle seine Sinne. Deine Wohnung muss außerdem groß genug sein, damit sich dein Hund auch zurückziehen kann. Chow-Chows sind sehr selbstbewusste und eigenständige Persönlichkeiten. Sie hassen es, wenn sie bedrängt werden. Bedenke auch sein pflegeintensives Fell. Deinen Chow-Chow musst du häufig kämmen und bürsten. Besitzet du eine sterile Designerwohnung, wirst du mit den Haarbüscheln wahrscheinlich eher unglücklich. Keine Sorge musst du dir hingegen um die Lautstärke machen: Chow-Chows sind keine Kläffer, sondern ausgesprochen ruhige Hunde, die den Haussegen nicht stören.

Das Aussehen des Chow-Chows

So besonders wie der Charakter des Chow-Chows, so einprägsam ist sein Aussehen. Am markantesten ist seine blaue Zunge. Auch seine Lefzen und sein Gaumen sind blau. Auffällig ist auch sein plüschiges Fell. Es ist immer einfarbig und niemals gescheckt. Dafür kommen alle Farbschattierungen vor: creme, rehfarben, rot, weiß, blau und schwarz. Mit seiner Größe von 46 bis 56 cm und seinen maximal 30 Kilogramm Gewicht zählt der Chow-Chow nicht zu den mächtigsten Hunden. Dennoch ist seine Erscheinung sehr stolz und würdevoll. Ein wenig erinnert sie an einen Löwen. Das zeigt auch sein chinesischer Name 鬆獅犬 / 松狮犬(sōngshīquǎn)‚ der übersetzt „aufgeplusterter Löwenhund“ bedeutet. Seine üppige Nackenmähne trägt zu dieser Erscheinung bei. Der Chow-Chow wird mit langen und kurzen Haaren gezüchtet. Sein Fell hat aber immer einen plüschartigen Charakter mit einer dichten Unterwolle.

Der Chow-Chow gehört zu den nordischen Hunden des Spitztyps. Er besitzt einen relativ kurzen, aber kräftigen Oberkörper. Seine Beine sind mittellang und stämmig, mit runden, nicht zu großen Pfoten. Seine Ohren sind dick, klein, rundlich und stehen sehr weit auseinander. Seine Rute ist hoch angesetzt und wird über dem Rücken getragen. Eine weitere Besonderheit des Chow-Chows ist der gestelzte Gang. Er entsteht durch seine steife Hinterhand.

Die Herkunft des Chow-Chows

Der Chow-Chow gehört zu den urtümlichen Hunderassen. Schon im elften Jahrhundert vor Christus sollen in Chroniken Beschreibungen von Tatarenhunden auftauchen, die große Ähnlichkeit mit dem heutigen Chow-Chow aufweisen. Sein Ursprung liegt in Asien. 1880 kam er schließlich nach Europa. 1894 akzeptierte der Kennel Club in Großbritannien ihn als Rasse. In Deutschland ist der Hund seit den 1920er Jahren anzutreffen.

Vor allem um die Bedeutung des Namens Chow-Chow ranken sich heute einige Legenden. So soll es beispielsweise für den Ausspruch „lecker, lecker“ stehen. Auch sei es möglich, dass es so etwas wie „geschickt, wachsam, sehr klug, alles sehend“ bedeutet. Beweise fehlen jedoch. Die Namensentstehung ist bislang unklar.

Anschaffung und Pflege von Chow-Chows

Der Chow-Chow gehört zu den eher seltenen Hunden. Jährlich gibt es etwa 200 Welpen. Kaufe unbedingt beim Züchter! Der Preis beginnt bei etwa 800 Euro.

Chow-Chows haben ein besonderes Risiko, an einer Hüftdysplasie (HD) oder einer Ellbogendysplasie (ED) zu erkranken. Auch ein Entropium tritt häufig auf. Hinter dem komplizierten Namen verbirgt sich eine Erbkrankheit. Die Lidränder der Augen drehen sich ein und verursachen eine ständige Augenreizung. Meist muss diese operiert werden. Sonst kommt es zu einer ständigen Bindehautentzündung oder einer dauerhaften Erblindung. Da Chow-Chows über einen empfindlichen Magen verfügen, solltest du auf hochwertiges Futter achten.

Das Fell deines Chow-Chows ist sehr flauschig. Regelmäßiges Kämmen und Bürsten ist daher Pflicht, vor allem während des Fellwechsels.

Infografik Chow-Chow

Der Chow-Chow in aller Kürze: Wissenswertes und Interessantes

 

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