Bernhardiner: Ein Hund wie ein Berg

Hunderasse Bernhardiner

Keine Hunderasse ist so sehr mit der Schweiz verknüpft wie der Bernhardiner. Der massige Hund gilt in der Schweizer Eidgenossenschaft als Nationalhund und wird dort auch als St. Bernhardshund geführt. Auch wenn es nicht der Realität entspricht: Hast du ihn dir nicht gerade mit einem kleinen Fässchen um den Hals vorgestellt?

Bernhardiner

Herkunft: Schweiz
Gewicht: 80-100 kg
Größe (Widerrist): 65-90 cm
Lebenserwartung: ca. 9 Jahre

Aktivitätsbedarf: +----
Futterbedarf: +++++
Fellpflege: +++--
Stadteignung: -----

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Krankheitsgefährdung: Hüftgelenksdysplasie, Herzprobleme, Entropie, Allergien, Magendrehung, Augenproblem
Verwendung: Wachhund, Hofhund
Geeigneter Sport: (langsamer) Zughundesport

FCI: Nr. 61 (Gr. 2, Skt. 2.2)

Das Wesen des Bernhardiners

Der Bernhardiner ist ein Hund mit einem sehr ruhigen Temperament. Er hat ein freundliches, ausgeglichenes Wesen und gilt als besonders kinderfreundlich. Der sanfte Riese ist intelligent, anhänglich und zuverlässig und besitzt einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Er wirkt kaum aggressiv.

Dem großen Hund wird eine gewisse Dickköpfigkeit nachgesagt. Das ist nicht verwunderlich, denn der Bernhardiner ist sich seiner Größe und Kraft durchaus bewusst. Als Wach- und Hofhund leistet der imposante Hund bis heute gute Dienste. Er knurrt wenig und beißt so gut wie nie, seine tiefe Stimme und seine massige Größe sind furchteinflößend genug.

Die Kurzhaarvariante wird wieder gezüchtet, eignet sich jedoch ebenfalls nicht mehr als Rettungs- oder Spürhund.

Aufgrund seines Gewichts ist der Bernhardiner nicht für schnelle sportliche Aktivitäten geeignet. Er bevorzugt ein gemächliches Schritttempo und ist deshalb allenfalls zu einer kurzen Wanderung zu überreden. Hundeführerschein, Begleithundeprüfung oder der Zughundesport sind sinnvolle Beschäftigungen, die deinen Bernhardiner aus- aber nicht überlasten.

Bei Hitze sucht sich der Bernhardiner einen schattigen Liegeplatz, von dem er sich nur ungern erhebt.

Der Bernhardiner in der Stadt

In Großstädten ist der Bernhardiner äußerst selten anzutreffen. Hier wird er sich auch nur selten wohlfühlen. Für Stadtwohnungen mit begrenztem Platzangebot und fürs Treppensteigen ist der Hund nicht geeignet.

Außerdem gehen ihm der dauerhafte Geräuschpegel und die Hektik der Städter auf die Nerven. Allerdings lässt er sich das kaum anmerken. Je hektischer es ist, umso ruhiger wird der Hund.

Wer schon einmal einen Bernhardiner mit seinem Herrchen beim Überqueren einer vielbefahrenen Straße beobachtet hat, der weiß, wovon die Rede ist. Der gemütliche Hund bevorzugt das ruhige Leben auf dem Land und mag am liebsten frische Luft. Ganzjährig.

Deshalb ist eine Hof- oder Zwingerhaltung für den Hund die beste Lösung. Der Bernhardiner mag jedoch nicht eingesperrt sein, benötigt einen festen Familienbezug und möchte sich frei bewegen. Im Haus oder in der Wohnung schiebt ein ausgewachsener Bernhardiner alle im Weg stehenden Gegenstände mit seinem massigen Körper beiseite. Das geschieht automatisch und eher unabsichtlich.

Die Herkunft des Bernhardiners

Die Zucht dieser Rasse lässt sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen. In den Schweizer Alpen, auf dem Großen St. Bernhard, züchteten die Mönche des dortigen Hospizes die kräftigen, gemütlichen Tiere. Sie sollten verschollene Reisende und Lawinenopfer aufspüren.

Ein Bernhardiner namens Barry ging in die Geschichte ein. Er soll über 40 Menschen aufgespürt und gerettet haben. Barry ist ausgestopft im Naturhistorischen Museum in Bern zu bewundern.

Die damaligen Tiere unterschieden sich deutlich vom heutigen Rassestandard. Sie waren kurzhaarig und feingliedriger, besaßen eine längere Schnauze und wiesen noch nicht die charakteristische Färbung mit der geschlossenen Decke auf.

Die Deutschen züchteten einen eigenen Alpenhund. Im 19. Jahrhundert setzte sich die Langhaarvariante durch. Der Hund wurde größer und massiger. Als Rettungshund in den schneebedeckten Bergen eignete sich der Bernhardiner dadurch nicht mehr.

Das ikonische Fass wurde von Bernhardinern im Einsatz nie getragen. Es wäre beim Suchen einfach nur hinderlich gewesen. Vermutlich geht diese Legende auf einen Brief eines Soldatens von Napoleon zurück, der von den großen Hunden und den Schmuck-Fässchen beeindruckt war.

Das Aussehen des Bernhardiners

Die Bernhardiner haben einen kräftigen harmonischen Körperbau und sind gut bemuskelt. Der imposante Kopf mit dem leicht schläfrig wirkenden Blick besitzt einen markanten Stopp und anliegende Hängeohren. Rassebedingt hängen die Lefzen etwas herab, weshalb Bernhardiner zum Sabbern neigen.

Charakteristisch ist die an Hals und Nacken befindliche Fettwamme im Erwachsenenalter, die dem Hund ein löwenähnliches Aussehen verleiht.

Das meist langhaarige und leicht gewellte Fell besitzt eine weiße Grundfärbung mit rotbrauner Decke. Eine dunkle Maske um die Augen ist gewünscht.

Rüden haben eine Schulterhöhe von 70 bis 90 Zentimeter, Hündinnen sind etwas kleiner. Das Gewicht des Hundes ist mit 80 bis 100 Kilogramm beachtlich.

Ein Bernhardiner wirkt gemütlich und bewegt sich behäbig, kann aber auch rennen, wenn er will.

Anschaffung und Pflege eines Bernhardiners

Trotz seiner Gemütlichkeit ist der Bernhardiner kein Anfängerhund. Er benötigt eine konsequente, liebevolle Erziehung und eine dauerhafte Bezugsperson, auf die er sich verlassen kann. Von Fremden lässt er sich nichts sagen.

Die enormen Futterkosten sind bei der Anschaffung zu berücksichtigen. Sein Bewegungsdrang hält sich in Grenzen. Dennoch benötigt der Hund genügend Auslauf sowie Beschäftigung für seine Sinne, sonst langweilt er sich und sucht sich etwas zum Zerkauen, bevorzugt Möbel.

Ein Haus auf dem Land mit großem Garten wird den Bedürfnissen des großen Hundes am besten gerecht. Sein Fell sollte regelmäßig gebürstet und auf Zecken untersucht werden. Einige Bernhardiner baden gern, andere sind extrem wasserscheu.

Der imposante Hund ist inzwischen ein reiner Liebhaberhund. Die Zahl der Züchter in Deutschland ist überschaubar. Mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von neun Jahren wird der Bernhardiner (wie alle sehr großen Hunde) nicht besonders alt.

Infografik Bernhardiner

Infografik Bernhardiner ... in aller Kürze. Wissenswertes und Interessantes

 

1 Kommentar

  1. Ich kann manche Dinge nur bestetigen .aber nicht das er keine Bewegung braucht meiner rennt wie ein windhund Runde um Runde je weiter um so besser. Er geht auch mal alleine spazieren ist aber nach ne r halben Stunde wieder da.
    Soviel Futter braucht er auch nicht ca20 kg trocken Futter im Monat eher weniger (er findet so genug im Haus was die Kinder so stehen lassen oder nicht schnell genug weck geräumt wird).
    Ist aber ein lieber Hund Probleme gibt es nur beim Gassi gehen mit anderen Hunden oder Besitzern weil die meisten Angst um ihre fushupen haben. Meisten findet sich aber doch ein spielkumpel alles in allem ist er ein ruhiger treuer und intelligenter bekleider .
    Ps an die Kinder und mei Frau kommt garantiert kein fremder ran

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