American Bulldog: Starker Hund mit weichem Charakter

Eine Amerikanische Bulldogge (American Bulldog) auf dem Rasen.

Die kräftige Statur der Amerikanischen Bulldogge täuscht über ihren sanften Charakter hinweg. Denn der oftmals als Kampfhund verschriene Hund ist eigentlich sensibel und einfühlsam. Auch als treuer Gefährte für eine Familie mit Kindern eignet er sich – bei der richtigen Erziehung.

American Bulldog

Herkunft: USA
Gewicht: 30-58 kg
Größe (Widerrist): 53-66cm
Lebenserwartung: 10-15 Jahre

Aktivitätsbedarf: +++--
Futterbedarf: +++++
Fellpflege: +----
Stadteignung: ++---

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Krankheitsgefährdung: Hüftdysplasie, Allergien, Taubheit, Spondylose, Kreuzbandriss

Verwendung: Wildschweinjagd, Familienhund

Geeigneter Sport: Wandern, Schwimmen … gelenkschonender Sport!

FCI: nicht anerkannt

Besonderheit: Listenhund! Sonderbestimmungen in vsch. Bundesländern

Das Wesen des American Bulldog

Auf den ersten Blick wirkt die amerikanische Bulldogge bullig: kräftig, mit vielen starken Muskeln in einem langen Fang. Viele Menschen nehmen den American Bulldog daher zunächst als bedrohlich wahr, weshalb er auf mehreren Rasselisten steht. Lernst du eine Amerikanische Bulldogge näher kennen, stellst du jedoch fest, dass sie sehr menschenbezogen und anhänglich ist. Entgegen dem Ruf wird sie sogar als Familien- und Begleithund eingesetzt – auch mit Kindern!

Der American Bulldog ist lustig und wickelt seinen Besitzer im Nu um den Finger. Um langfristig ausgeglichen zu sein, benötigt er eine aktive Freizeitgestaltung. Dennoch ist er ein eher gemütlicher Hund, der auch gerne mal faul auf dem Sofa liegt.

Die Erziehung des American Bulldog ist im Vergleich einfach. Zwar hat er seine sturen Momente, aber insgesamt ist er lernbereit und gehorsam. Besonders wichtig ist bei ihm Konsequenz: Der American Bulldog muss wissen und akzeptieren, dass du das Sagen hast. Harte Bestrafungen sind allerdings fehl am Platz und führen dazu, dass das Kampfhund-Vorurteil bestätigt wird. Amerikanische Bulldoggen eignen sich für ausgeglichene Menschen, die sie zwar konsequent aber auch einfühlsam erziehen.

Gegenüber Fremden sind amerikanische Bulldoggen meist zurückhaltend und warnen durch ihr Gebell. Das macht sie zu geeigneten Wachhunden. Erwachsene Bulldog-Rüden rangeln und raufen gerne – daran ist nicht Schlimmes. Für diese Hunde ist das weder ausgelebte Brutalität noch der Wille, den anderen Hund zu verletzen. Aber damit das ohne Zwischenfälle funktioniert, musst du den Bulldog bereits im Welpenalter sozialisieren. Gleichzeitig, etwa in den ersten 18 Lebensmonaten, muss er lernen, seine Kraft richtig einzusetzen. Auch in der Familie solltest du ihm früh eine Rangordnung vermitteln, um Probleme zu vermeiden, wenn der Hund massiger und kräftiger ist.

Der American Bulldog in der Stadt

Die amerikanische Bulldogge ist ein großer, kräftiger Hund. Für eine kleine Stadtwohnung ist er nicht geeignet. Hast du eine großzügige Wohnung, sieht es etwas besser aus. Noch besser ist hingegen ein Haus mit eigenem Garten und viel Platz zum Toben.

Aber selbst wenn du allen Platz der Welt hast: Der laute Verkehr in der Stadt ist sehr belastend für diesen Hund. In einem ruhigeren Vorort ist ein sensibler American Bulldog viel besser aufgehoben.

Das Aussehen des American Bulldog

Die Amerikanische Bulldogge ist von der FCI nicht als Rassehund anerkannt, daher gibt es auch keine Festlegung, wie ein reinrassiger Hund aussehen soll. (Lediglich der UKC, der United Kennel Club, erkennt ihn an, lässt aber einen sehr großen Spielraum.) Allgemein gilt:

American Bulldogs sind zwischen 53 und 66 cm groß und wiegen 30 bis 58 Kg. Ihr Kopf mit den nach vorne stehenden Ohren ist breit; der Fang ist lang und kräftig. Die Rute ist eher breit, das Fell kurz und glatt. Amerikanische Bulldoggen sind entweder komplett weiß oder weiß mit einer braunen bis rotbraunen Zeichnung.

Der Bully-Typ dieser Rasse ist kräftig und hat viele starke Muskeln. Der Standardtyp oder Arbeitstyp ist schlanker und hat einen längeren Fang. Mischungen der beiden Typen weisen Merkmale beider auf Varianten auf.

Die Herkunft des American Bulldog

Der American Bulldog war ursprünglich ein englischer Hund, der mit Immigranten nach Amerika gelangte. Die frühen Siedler hielten die Bulldogs vor allem als Farmhund. Heute sind sie Familienhunde, die gelegentlich zur Wildschweinjagd eingesetzt werden. Neben den Bezeichnungen American Bulldog und Amerikanischer Bulldogge heißt dieser Hund daher auch Old Country Bulldog.

Im Gegensatz zur englischen Bulldogge ist die amerikanische Bulldogge im Aussehen noch den Hunden ähnlich, die im 17. Jahrhundert zum Kampf gegen Stiere eingesetzt wurden.

Pflege des American Bulldog

Eine gute Erziehung und Grundgehorsam sind aufgrund der Größe und des Gewichtes unabdingbar.

Zu den häufigsten Erkrankungen bei großen Hunderassen gehört Hüftdysplasie. Das Auftreten hängt jedoch entscheidend von den Genen und dem Züchtungsgrad ab. Hier ist es ein Vorteil, dass der American Bulldog keine anerkannte Rasse ist: Er wird kaum überzüchtet und leider daher seltener unter HD als vergleichbare Hunde. Zusätzlich vorbeugen kannst du dem, indem du einen jungen Bulldog energiearm(!) fütterst. Denn mit zu viel Energie (Eiweiß/Protein) wachsen diese Hunde schnell. Zu schnell, denn ihre Muskeln und Sehnen kommen mit der Extrabelastung nicht mit. Eine energieärmere Ernährung beugt daher Knochen- und Gelenkserkrankungen vor.

Ebenfalls Erkrankungen durch zu hohes Gewicht sind Spondylose und Kreuzbandrisse. Die Letztgenannten kommen nur selten direkt durch hohes Gewicht zustande. Meist sind sie Folge ungünstiger Sportarten oder Bewegungsformen. Hürdenspringen oder gar Agility ist für einen American Bulldog kein geeigneter Sport! Wähl e stattdessen sanfte Sportarten wie Wandern. Auch das Schwimmen kommt dem American Bulldog entgegen, dann im Wasser wird sein schwerer, kräftiger Körperbau weniger belastet.

Weiße Hunde leiden häufig an Allergien und Taubheit. Du kannst dem vorbeugen, indem du dich für einen American Bulldog entscheidest, der nicht komplett weiß ist. Dies senkt die Wahrscheinlichkeit für einen (unerkannten) Gendefekt.

Hast du einen leichten Schlaf? Dann pass auf, denn Amerikanische Bulldoggen sind für ihr lautes Schnarchen bekannt.

Im Hinblick auf Equipment brauchst du das XL-Format, sei es bei Napf, Decke, Kissen oder Hundebett. Besonders beim Geschirr solltest du Wert auf Robustheit legen. Auch bei der Futtermenge musst du mit vergleichsweise hohen Kosten rechnen. Dafür sind Fell- und Zahnpflege sehr einfach.

7 Kommentare

  1. Ich gucke manchmal ziemlich doof und sitze komisch da so das ich meine Herrchen immer zum Lachen bringe ich liebe es gaaaaaaanz viel zu schmusen und zu spielen egal ob mit den Kindern gross und klein meiner Herrchen oder mit meinem viel älteren Kameraden (dogo argentino).
    Mein Frauchen sagt immer das ich ein ganz toller hund sei so ein liebes wesen und das ich einen super character habe und ihre Familie ganz viel Glück hatte das ich zu uns nach hause kam…!!!

  2. Nachdem ich ( 35 ) schon als Kind (8-9),
    nur mit dem deutschen Schäferhund aufgewachsen bin und, für mich dies immer die beste Rasse war, kann ich ( fast 5 Jahre mit meinem Bully ) eines sagen:

    Amerikanische Bulldogge, stellt alles in den Schatten! Ein unglaublich ( bissel Dickköpfig )liebes, ruhiges, wachsames und schlaues Wesen und mit Kindern noch nie Probleme gehabt! Sehr schützend für Familie und Freunde, wachsam im Garten und Hof…
    ….also alles was eine Familie braucht!!!

  3. Also von meiner kleinen (10 wochen alt) kann ich nicht behaupten dass sie ruhig und lieb sei…sie hat unendlich viel energie und wird schnell aggressiv. Sie beißt überall rein wo es nur reinzubeißen geht und dazulernen kann sie anscheinend nicht. Vielleicht einfach ein fehlgriff und das schwarze schaf aus dem wurf denn mama und papa von ihr sind sehr lieb und gut erzogen

    • Also mit 10 Wochen ist deine Kleine ja noch wie ein Kleinkind! Sie muss alles erst noch lernen… in diesem Alter ist nahezu jeder Welpe wild verspielt, beißt überall rein und hat nix wie Blödsinn im Kopf! Wenn dein Hund mal ebenso gut erzogen sein soll wie Mama und Papa dann nix wie ab in eine gute Hundeschule mit Welpengruppe! Jetzt steckt dein Mädl in der Prägephase. Geduld, Liebe und Konsequenz werden dir eine tolle Gefährtin bescheren 🙂
      Ich hab übrigens eine Labrador- und eine AB-Dame,- die Ruhigere und Verschmuste ist die Bulldogge 🙂

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