Berger de Beauce – sicheres, furchtloses Wesen

Hunderasse Berge de Beauce

Dadurch dass der Berger de Beauce ursprünglich ein reiner Arbeitshund war, erklärt sich seine hohe Eigenständigkeit. Man sollte diese nicht fälschlicher Weise mit Dickköpfigkeit verwechseln. Der Berger de Beauce, oder auch Beauceron, benötigt erfahrene, aktive Halter, die ihn genügend fordern und auslasten. Heutzutage trifft man nicht selten bei der Polizei, dem Zoll oder der Rettungsstaffel auf ihn.

Der Berger de Beauce

Herkunft: Frankreich
Gewicht: 30-45 kg
Größe (Widerrist): 61-70 cm
Lebenserwartung: 10-12 Jahre

Aktivitätsbedarf: ++++-
Futterbedarf: ++++-
Fellpflege: +----
Stadteignung: -----

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Krankheitsgefährdung: keine
Verwendung: Hirten- Wachhund, Schutzhund, Rettungshund, Familienhund
Geeigneter Sport: nahezu alle Hundesportarten, wenn er sich dafür begeistern lässt, Möglich wären z.B. AgilityHütewettbewerbe u.v.m.

FCI: Nr. 44 (Gr. 1, Skt. 1)

Wesen

Der Berger de Beauce, oder auch „Beauceron“ genannt, zählt mit zu den intelligentesten Rassen mit einem ausgezeichneten Gedächtnis. Wenn sie erst ein Mal verstanden haben, was man von ihnen möchte oder erwartet, erinnern sie sich ein Leben lang. Genau aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass man stets eine konsequente und liebevolle Erziehung wahrt, denn Fehler verzeiht er nicht.

Auch eine harte Hand in der Erziehung ist nicht angebracht, da dieser Hund zwar einen harte Schale hat, aber einen ebenso weichen Kern. Als Welpe ist er eher schüchtern, zurückhaltend und tastet sich nur sehr langsam an neue Dinge heran. Diese angeborene Scheu legt er aber während des Erwachsenwerdens ab und entwickelt sich zu einem stolzen, selbstsicheren und souveränen Hund.

Er eignet sich nicht nur als Arbeitshund, sondern auch als Familienhund. Dabei mag er zwar die gesamte Familie, sucht sich aber dennoch eine Bezugsperson aus, die er regelrecht verehrt. Ihr gegenüber wird er immer treu und loyal sein. Zu Hause ist er ein sehr aufmerksamer Wächter, der jeden Besuch mit Gebell ankündigt. Erst ein Mal ausgewachsen, ist er im Stande die Familie und den Besitz, falls nötig, zu verteidigen. Er hat ein sehr gutes Gespür für Situationen und ist erregt, wenn ihm etwas ungeheuer vorkommt. Wenn keine Gefahr droht, begrüßt er entspannt Gäste des Hauses.

Der Beauceron ist ein sehr bewegungsfreudiger Hund, der große Spaziergänge und Radtouren liebt. Durch seinen Ursprung als Arbeitshund der Flachlandhirten, erklärt sich sein Hang zur Selbstständigkeit, welcher leicht als Dickköpfigkeit abgestempelt werden könnte. Er kann ein richtiges Energiebündel sein, das tägliche Gelegenheiten zum Austoben braucht. Auch echte Aufgaben werden gerne angenommen. Er arbeitet mit Freude, reagiert sofort auf Befehle und wirkt dabei lebensfroh.

In der Stadt

Da der Beauceron mit einer Widerristhöhe von ca. 70 cm zu den Großhunden zählt, ist er nicht unbedingt für eine kleinere Stadtwohnung geeignet. Ideal wäre ein Haus mit Garten, oder großem Hof. Er benötigt sehr viel Auslauf und körperliche wie aus geistige Auslastung. Je mehr von ihr verlang wird, desto glücklicher ist diese Rasse.

Als damalige Hirtenhunde waren sie oft Tage lang im Freien unterwegs und mussten Kraft und Ausdauer beweisen, die sie auch heute noch prägt. Aus diesem Grund müssen tägliche, sportliche Aktivitäten eingeplant werden. Der robuste Beauceron ist dabei für alles zu begeistern und das bei Wind und Wetter.

Aussehen

Mit seiner gesamten Erscheinung erinnert der Berger de Beauce an eine stämmige Variante eines Dobermanns oder an eine schlankere Variante eines Rottweilers. Er ist ein sehr eleganter und imposanter Hund mit einer Widerristhöhe von ca. 70 cm. Er besitzt einen flachen Schädel, der von einer zur anderen Seite leicht gewölbt ist. Sein Hinterhauptbein ist gut sichtbar, sein Stop wenig ausgeprägt. Sein Fang ist weder schmal, noch zu spitz, stets pigmentiert mit anliegenden Lefzen.

Sein Nasenschwamm ist schwarz. Er besitzt ein kräftiges Scherengebiss, wobei die oberen Schneidezähne die unteren bedecken sollen. Seine Augen liegen horizontal, sind oval und dunkel. Sie sollen den sogenannten „Schäferhundausdruck“ besitzen, d.h., sie strahlen Offenheit, Neugierde und nie Scheu oder Ängstlichkeit aus. Seine Ohren sind hochangesetzte Hängeohren. Insgesamt weist sein Schädel eine harmonische Linienführung auf.

Der Hals des Beauceron soll bemuskelt und gut mit den Schultern verbunden sein. Seine lange, breite Brust sitzt tief und reicht dabei bis zum Ellenbogen. Sein Rücken ist gerade. Vorder- und Hinterläufe sind parallel gestellt, stabil und ebenfalls gut bemuskelt. Seine Pfoten sind kräftig und Rund.

Die Besonderheit dieser Rasse besteht darin, dass sie an den Hinterläufen an der Innenseite doppelte Afterkrallen besitzen, die gut voneinander getrennt sein müssen. Die Rute des Beauceron ist lang und reicht dabei mindestens bis zum Sprunggelenk. An der Spitze ist sie leicht aufgebogen. Sein raues Fell ist am Kopf kurz und am Rest des Körpers etwa 3-4 cm lang. Es ist dick und fest anliegend.

Die sogennate „Hose“ und der untere Teil der Rute sind leicht fransig. Seine meist mausgraue Unterwolle ist sehr dicht und flaumig. Seine Farbschläge sind schwarz mit Brand (zweifarbig), wobei der Brand eichhörnchenrot sein. Seltener, aber durchaus möglich, ist er mit dem Farbschlag „Harlekin“ anzutreffen. Hierbei sind die schwarzen Fellpartien von grauen Flecken unterbrochen. Ein diskreter weißer Brustfleck wird geduldet.

Herkunft

Bei dem Berger de Beauce, oder auch Beauceron, handelt es sich um eine sehr alte französische Hunderasse, dessen Alter sich nur schwer bestimmen lässt. Bereits auf mittelalterlichen Darstellungen sind Hunde zu sehen, welche durchaus als Stammväter und Stammmütter des Beauceron gelten könnten.

Die ursprüngliche Funktion des Beauceron war als Arbeitshund die Schafe auf der Weide zu bewachen und sie vor wilden Tieren zu schützen. Ebenfalls halfen sie bei der Wanderschäferei und trieben oder führten die Herden auf Landstraßen.

Erst als langhaarige von kurzhaarigen Schäferhunden unterschieden wurden, erhielt die Rasse 1896 anlässlich einer Hundeausstellung ihren Namen. Die langhaarigen nannte man „Berger de Brie, Briard“ und die kurzhaarigen „Beger de Beauce, Beauceron“. Auf dieser Ausstellung wurde auch der Standart für diese Rasse festgelegt und vom FCI registriert. Ihre endgültige Anerkennung fanden sie erst 1963.

Anschaffung und Pflege

Man sollte das kurze Fell des Beauceron regelmäßig kräftig durchbürsten. Man sollte keine Angst haben, seinem Hund dabei wehzutun. Mit hoher Wahrscheinlichkeit begrüßt er es als willkommene Streicheleinheit. Das Bürsten dient auch dazu, die Bindung zwischen Hund und Halter zu intensivieren und zu festigen.

Eine weitere Pflege des Fells ist bei dieser Rasse nicht nötig. Man sollte lediglich die Afterkrallen des Hundes kürzen, wenn er das nicht sogar selber übernimmt. Rassen wie der Berger de Beauce sind sehr robust und verfügen über eine hohe Schmerztolleranz. Deshalb ist es wichtig, genau auf das Verhalten zu achten. Ansonsten können Verletzungen, die er sich zugezogen hat, leicht verschleppt werden.

Wichtig bei der Haltung dieser Rasse ist tägliche Bewegung und eine gute Sozialisierung mit Artgenossen und anderen Menschen.

1 Kommentar

  1. Wir haben viele Jahre in Luxemburg gelebt und in dieser Zeit einen Beauceron besessen.
    Es war eine Hündin mit dem Namen Jessie. Ihren Namen gaben wir ihr in Anlehnung an die erste Beauceron-
    Hündin in Deutschland.

    Die oben genannte Beschreibung der Rasse entspricht absolut der Wahrheit. Es war wohl der schönste, wachsamste Hund, der auch seine kuschel Stunden einforderte, den wir je hatten. Sie war bei Spaziergängen (freilaufend) voll auf mich konzentriert und hat nie fremde Menschen beachtet.
    Leider verstarb sie mit 12 Jahren an einem Schlaganfall . Aber wir werden sie wirkllich nie vergessen.

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