Bullenbeißer – aus Danzig oder aus Brabant

Bullenbeißer (Schaubild aus Beckmann 1895)

Hunde haben den Menschen schon immer begleitet und viele der heute gezüchteten Rassen sind eine Art Kulturgut. Doch ihre Vorfahren sind heute so gut wie unbekannt. Einer dieser Vorfahren ist der Bullenbeißer. Diese kräftigen Hunde dienten im Alten Rom zum Erlegen von Großwild, ersatzweise eben von Bullen. Oft unterschied man (zumindest im deutschen Sprachraum) zwischen dem großen Danziger Bullenbeißer (oder Deutschen Bullenbeißer) und dem kleineren Brabater Bullenbeißer.

Die Bullenbeißer zeichneten sich durch großen Mut aus und kamen vorwiegend aus Großbritannien. Ihre Nase war kurz, damit sie beim Zupacken noch Luft durch die Nase bekommen konnten und zum Atmen nicht das Beutetier loslassen mussten. Das Fell war gelb oder gestromt mit einer schwarzen Maske.

Kampf gegen Bullen

Schon um 1200 n. Chr. wurde dokumentiert, wie Hunde in einen Kampf zwischen Bullen eingriffen. Anschließend jagten sie die Bullen durch die Stadt. Hieraus soll eine Tradition entstanden sein, in deren Folge einige Wochen vor Weihnachten Kämpfe zwischen Hunden und Bullen stattfanden.

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Man glaubte, das Fleisch der Bullen werde durch das dabei freigesetzte Adrenalin zarter. Seit dem Jahre 1835 sind solche Kämpfe in England verboten. Seither wurden die Bullenbeißer nur noch als Wachhunde gehalten.

Freundliche Erben

Heute sind der Danziger und der Brabanter Bullenbeißer ausgestorben. Die beiden Bullenbeißer hinterließen als Nachfahren den südafrikanischen Boerboel und den Deutschen Boxer. Dieser hat mit dem historischen Bullenbeißer nur noch die kurze Nase und die Fellfärbung gemeinsam.

Als Wachhunde eignen sich die Boxer mit ihrem freundlichen und offenen Wesen nur bedingt, obwohl man ihnen einen mutigen Charakter nachsagt. Letzterer sorgt heute für Ausgeglichenheit und eine gute Verträglichkeit mit anderen Hunden. Du wirst unter Boxern kaum sogenannte „Angstbeißer“ finden.

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