Apportierhunde: Sucher und Bringer

Apportierhunde (Retriever)

Der Hund dient dem Menschen im Bereich der Jagd auf unterschiedliche Arten. Eine davon ist das Apportieren. Hunde, die für diesen speziellen Bereich der Jagd gezüchtet werden, haben vor allem eine Aufgabe: Geschossenes Wild – meist Federvieh – aufspüren und zum Jäger bringen.

Was bedeutet „Apportieren“?

Besonders in der Vogeljagd ist diese Form der Jagdhunde wichtig. Denn der Apportierhund findet das erlegte Tier und bringt es möglichst unbeschädigt zum Jäger. Das Finden und Bringen der Beute bezeichnet man auch als Apportieren. Die Bezeichnung „Apportieren“ ist angelehnt an das lateinische apportare, was so viel bedeutet wie herbeibringen. Die englische Bezeichnung für „suchen und zurückbringen“ lautet „to retrieve“. Daher heißen Apportierhunde auch Retriever.

Geschichte und Bedeutung des Apportierhundes

Apportierhunde gibt es schon sehr lange. Mit dem Aufkommen des Gewehres gewannen sie zunehmend an Bedeutung. Denn mit diesen Fernfeuerwaffen war es Jägern nun möglich. Relativ weit entferntes Federvieh zu erlegen. Die unterschiedlichen Rassen der Apportierhunde entwickelten sich mit ihren Aufgabenfeldern. Kleinere Rassen entwickelten sich beispielsweise für die Arbeit im Dickicht.
Dem Apportierhund liegt kein ausgeprägter Jagdtrieb in den Genen. Stattdessen liebt er das Suchen und Bringen. Seine Beute zu zerreißen oder gar zu fressen läge für den Hund aufgrund seiner Natur prinzipiell am nächsten. Diesem Instinkt darf der Apportierhund jedoch auf keinen Fall nachgeben.

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Die Rassen der Apportierhunde haben eine angeborene Neigung zum Apportieren. Das Erlegen liegt ihnen ferner. Dennoch ist eine konsequente Erziehung und frühe Konditionierung wichtig. Die Aufgabe des apportierenden Hundes ist es, schnell und zielstrebig zu suchen, zu finden und zu bringen. Dabei sollte die Beute möglichst unbeschädigt beim Hundeführer ankommen.

In Deutschland wird der Retriever nur noch selten zur Jagd eingesetzt. Die Jäger vieler anderer europäischer Länder schätzen die Arbeit des Apportierhundes aber noch immer. Die Eigenschaften, die Apportierhunde zu brauchbaren Jagdhunden machen, helfen ihnen inzwischen auch bei anderen Aufgaben. Sie suchen als Rettungshunde, etwa bei Lawinenunfällen. Auch als Drogenspürhunde arbeiten sie sehr erfolgreich.

Charakter des Apportierhundes

Geschossene Vögel zu finden ist die Aufgabe des Apportierhundes – auch in Flüssen und Seen. Daher eignen sich Hunde mit einer hohen Affinität zu Wasser besonders gut für diese Arbeit. Den Retriever-Rassen liegt diese Neigung in den Genen. Das zeigen nicht zuletzt die Schwimmhäute zwischen den Zehen, die sämtliche Retriever-Rassen aufweisen.

Sucht der Apportierhund geschossenes Wild, arbeitet er eigenständig und ohne Anweisungen seines Hundeführers. Daher erfordert dieser „Job“ eine ausgeprägte Selbstständigkeit, Sportlichkeit und Ausdauer sowie eine hohe Intelligenz, Sensibilität und ausgezeichneten Gehorsam.

In der Regel besitzen Apportierhunde keinen sehr ausgeprägten Schutztrieb.

Haltung eines Apportierhundes

Apportierhunde sind inzwischen meist Familienhunde gehalten. Besonders dann benötigt der Retriever jedoch ausreichende Auslastung. Er lässt seinen angezüchteten Instinkten vor allem beim Dummy-Training gerne freien Lauf: Hier werden Jagdszenen „nachgestellt“.

Appprotierhund-Rassen

Apportierhunde werden in der FCI-Gruppe 8 als Untergruppe der Jagdgebrauchshunde geführt. Diese Gruppe hat drei Sektionen: Apportierhunde, Stöberhunde und Wasserhunde. Zur Sektion der Apportierhunde gehören sechs Rassen, die alle den Namenszusatz Retriever tragen. Zu den bekanntesten Vertretern der Apportierhunde gehört neben dem Labrador Retriever der Golden Retriever.

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