Die richtige Vorbereitung auf den Tierarzt

Bereite deinen Hundewelpen auf den ersten Tiearztbesuch vor

Wenn dein Welpe sich bei dir eingelebt hat, steht meist der erste Tierarztbesuch an. Dein Welpe bekommt seine erste Impfung und die erste Wurmkur. Er wird das erste Mal untersucht. Oft siehst du in Tierarztpraxen ängstliche Hunde.

Für deinen Welpen ist der erste Besuch beim Tierarzt eine große Unbekannte. Plötzlich sind sie in einem Raum mit vielen anderen Hunden. Unbekannte Gerüche und eine angespannte Atmosphäre verunsichern deinen Hund. Andere Tiere haben bereits schlechte Erfahrungen gemacht. Den Geruch im Wartezimmer verbinden sie mit den Erlebnissen. Sie werden unruhig und übertragen ihre Unruhe auch auf deinen Welpen. Du kannst jedoch vorbeugen!

Schon im Welpenalter solltest du bestimmte Dinge mit deinem Hund üben. Du vermittelst ihm damit, dass der Besuch beim Tierarzt nicht schlimm ist. Dein Hund braucht keine Angst zu haben. Die beste Vorbereitung geschieht spielerisch. Dein Welpe lernt, dass ungewohnte Situationen nicht immer gefährlich sind.

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Der Tierarzt wird sich deinen Welpen genau ansehen. Er untersucht die Ohren auf Parasiten und Entzündungen. Er kontrolliert Milchzähne, Rachen und Bauch. Das Fell untersucht er auf Flöhe. Zuletzt misst er auch noch Fieber, um einen Infekt auszuschließen. All diese Teiluntersuchungen kannst du üben!

Das Stehen auf dem Behandlungstisch

Zur Vorbereitung auf den ersten Tierarztbesuch übst du auch das Stehen auf dem Behandlungstisch. Am besten setzt du deinen Welpen auf einen Küchen- oder Gartentisch. Beginne kleine Spiele, kuschle, gib ihm schon erlernte Kommandos wie „Sitz“ oder „Platz“.
Zwischendrin kannst du ihn festhalten, so dass er kurz stillstehen muss. Lobe ihn immer wieder! Wichtig: Übertreibe es am Anfang nicht. Übe immer nur für kure Zeit. Das gilt auch für die weiteren Situationen.

Das Fixieren

Halte zuerst den Kopf deines Welpen. Lege die eine Hand unter sein Kinn; die andere sanft auf den Kopf. Halte dann kurz inne und lobe deinen Hund.

Die Ohruntersuchung

Gehe in die gleiche Haltung wie beim Fixieren. Statt den Kopf zu halten, umfasst du nun das Ohr leicht mit der anderen Hand. Klappe das Ohr deines Hundes nun vorsichtig hoch, so dass du hineinschauen kannst. Bei Stehohren musst du nur kurz innehalten. Auch hier gilt: Lobe deinen Hund!

Betrachtung von Zähnen und Rachen

Wenn der Tierarzt den Rachen untersucht, muss er ins Maul schauen. Beginne mit dieser Übung erst, wenn dein Welpe es gewohnt ist, dass du seinen Kopf hältst. Lege wiederum eine Hand unter das Kinn. Umschließe mit den Fingern die Unterseite des Mauls. Lege die andere Hand vorsichtig auf den Nasenrücken. Umschließe mit den Fingern die obere Seite des Mauls. Nun öffne das Maul vorsichtig. Willst du nur die Zähne ansehen, gehe ebenso vor, schiebe stattdessen jedoch mit dem Daumen die Lefzen hoch.

Die Floh-Untersuchung

Falls du keinen Flohkamm hast, kannst du zunächst einen normalen Kamm benutzen. Flohkämme bekommst du in Tierarztpraxen und in vielen Apotheken. Fange nicht gleich an, sondern lass deinen Hund erst einmal am Kamm schnuppern. Sonst könnte er sich vor dem ungewohnten Gegenstand erschrecken. Fahre vorsichtig mit dem Kamm durch sein Fell. Wenn du einen langhaarigen Hund hast, pass auf, dass du ihn nicht ziepst.

Das Fiebermessen

Schaffe dir ein Fieberthermometer nur für deinen Hund an. Immerhin kann es sein, dass er krank wird. Tauche die Spitze des Thermometers in Vaseline oder Melkfett, so wird es angenehmer. Bei Tieren misst man Fieber immer rektal. Messe ruhig ein paar Mal zu Hause in gewohnter Umgebung bei deinem Welpen die Temperatur. So hast du auch gleich seine Grundtemperatur und bemerkst schneller, ob er Fieber hat.

Die Pfoten heben

Eigentlich gehört das Untersuchen der Pfoten nicht zur allgemeinen Untersuchung. Trotzdem sollte es geübt werden: Dein Welpe kann sich beim Spielen verletzen und benötigt eventuell einen Verband. Dein Welpe sollte zunächst das Stillstehen beherrschen. Greife dann eine beliebige Pfote und versuche, sie vorsichtig hochzuheben. Am besten beginnst du mit einer Vorderpfote. Halte sie am Anfang nicht zu lange fest – sonst verliert dein Hund womöglich das Gleichgewicht. Wenn dein Hund von sich aus „Pfötchen gibt“, kannst du die Pfote kurz oben halten.

Der (nicht ganz) erste Besuch beim Tierarzt

Wenn es dir möglich ist, gehe auf deinen Spaziergängen bei der Tierarztpraxis vorbei. Setze dich mit deinem Hund kurz ins Wartezimmer. Wenn möglich, gehe auch ins Behandlungszimmer. Setze deinen Hund auf den Behandlungstisch und lobe ihn. Toll wäre es, wenn der Tierarzt oder die Tierarzthelferin deinem Welpen eine Belohnung gibt. Diese Übungen gewöhnen deinen Welpen an die Tierarztpraxis. Sie ist so keine ungewohnte Situation mehr für ihn. Dein Welpe kann nun ganz entspannt und ohne Angst seinen ersten „echten“ Besuch beim Tierarzt antreten.

An oberster Stelle steht bei allen Übungen natürlich der Spaß. Führe deinen Welpen spielerisch an die Übungen heran. Im besten Fall ist der Besuch beim Tierarzt für ihn dann auch ein aufregendes Abenteuer.

1 Kommentar

  1. Ganz prima gedacht, auch wenn man keinen Welpen hat.Bei vielen second hand Hunden muss man auch bei null mit so einem Training beginnen Angst abzubauen, wenigstens zu verringern

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