Ohrmilben – Wenn dein Hund sich ständig kratzt

Ohrmilben beim Hund

Klein, fies, nervig und kaum zu sehen: die Ohrmilbe (Otodectes cynotis). Sie gehört zur Gattung der Räudemilben und hält sich ihrem Namen entsprechend am liebsten im Ohr auf. Ihr Unwesen treibt sie dort (beim Hund) vorzugsweise im äußeren Gehörgang sowie in der inneren Ohrmuschel, wo sie sich von „Leckereien“ wie Hautschuppen und diversen Körperflüssigkeiten ernährt.

Ursachen von Ohrmilben beim Hund

Ohrmilben sind Parasiten; ihr absolutes Leibgericht ist Lymphflüssigkeit. Um an diese zu gelangen, muss sich die Milbe aber erst durch die Hautschicht des Wirtes (dem Hund) bohren, was ihr dank ihrer scharfen Mundwerkzeuge ein Leichtes ist.

Die Übertragung findet rein über den direkten Kontakt statt. Kommt ein gesunder Hund mit dem Ohrschmalz eines infizierten Hundes in Kontakt, beispielsweise beim gemeinsamen Toben, kann er sich mit den Milben anstecken.

Wünschst du dir endlich entspannte Spaziergänge mit deinem Hund? In unserer kostenlosen 3-teiligen Videoserie verrät dir unser Haupthundetrainer Jörg Ziemer die 3 größten Geheimnisse für die perfekte Leinenführigkeit, die du sofort umsetzen kannst. Erfahre jetzt mehr! Jetzt starten

Symptome von Ohrmilben beim Hund

Ein Befall mit Ohrmilben bleibt nicht ohne Folgen für den Wirt, den sie anzapfen. Das Ohr des Hundes produziert durch die kleinen Stiche vermehrt Ohrschmalz, welcher sich durch die Ausscheidungsprodukte der Milbe bräunlich verfärbt. Starker Juckreiz sowie Rötungen, Blutergüsse, Krusten im Ohr und Entzündungen im Gehörgang – Otitis externa parasitaria – gehören daher zu den Folgen eines Milbenbefalls.

In diesem ganzen Durcheinander fühlt sich die Milbe am wohlsten und beginnt auch gleich mit der Fortpflanzung. Durch Kratzen verteilt der Hund die Ohrmilben dann weiter und verursacht Verletzungen, was zu Borken und Krusten führt und ihn noch mehr kratzen lässt. Durch das starke und ständige Kopfschütteln (auch ein typisches Verhalten) können im Ohr kleine Gefäße platzen, was dann zum berüchtigten Blutohr (Othämatom) führt.

Jeder Hund kratzt sich mal das Ohr, wir Menschen ja auch. Sollte er aber Auffälligkeiten wie ständiges Kratzen oder Kopfschütteln zeigen, geh im Zweifelsfall lieber einmal zu oft zum Tierarzt, als einmal zu wenig.

Übrigens: Wer nicht nur einen Hund Zuhause hat, sollte bei Befall den zweiten direkt mit zum Tierarzt nehmen. Auch wenn dieser noch keine Anzeichen von Milbenbefall zeigen sollte, kann man (wegen der direkten Ansteckung) trotzdem davon ausgehen, dass dieser in den nächsten Tagen auch von lästigen Schüttel- und Kratzanfällen heimgesucht wird. Ohrmilben sind da ziemlich konsequent.

Ohrmilben unter dem MikroskopWoher weiß ich, dass mein Hund von Ohrmilben befallen ist?

Unter normalen Umständen bekommst du die Ohrmilbe nicht zu Gesicht, sie lebt lieber in der schützenden Dunkelheit. Schaust du beim Tierarzt aber mal durch ein Otoskop, erkennst du zwischen dem ganzen bräunlichen Ohrschmalz kleine weiße Punkte: Dies sind die Ohrmilben. Richtig sehen kannst du die Milben aber erst unter einem Mikroskop. Deswegen sind die Symptome, die der Hund zeigt, der wichtigste Indikator für einen Befall..

Wie verbreiten sich Ohrmilben?

Die Ohrmilbe ist bedingt wirtsspezifisch und befällt am liebsten Karnivoren (Fleischfresser), wie den Hund. Sie ist also nicht auf eine einzige Tierart festgelegt. Auch Katzen können sich anstecken, Menschen dagegen selten. Fängt der Hund bei Befall erst mal mit dem Kratzen an, nimmt alles seinen Lauf. Im Ohr eingenistet, beginnen die Ohrmilben mit der Fortpflanzung.

Hierzu begattet das Männchen das Weibchen unmittelbar nach der Häutung von Nymphe zur Milbe. Die Entwicklung zur erwachsenen Milbe führt über ein Larven- und zwei Nymphenstadien und dauert durchschnittlich drei Wochen.

Was tue ich gegen Ohrmilben?

Wie man sieht, bringt dieser kleine Parasit eine Menge mit sich, um sich schnell unbeliebt zu machen und weiter auszubreiten. Kratzt dein Hund sich jetzt aber mal am Ohr, dann zerr ihn nicht gleich zum Tierarzt. Ist der Befall noch nicht so stark, ist dem Hund im Regelfall schon mit Ohrentropfen geholfen. Kratzt sich dein Hund jedoch auffallend häufig und du gehst von einem Befall aus, konsultiere auf jeden Fall den Tierarzt, der die richtige Therapie einleiten wird. Besser aber man lässt es gar nicht erst so weit kommen.

Wie vermeide ich Ohrmilben bei meinem Hund?

Schau lieber zweimal hin, wenn es deinen Hund juckt und zwickt, und er auffällig oft den Kopf schüttelt. Zur Vorbeugung gegen Ohrmilben gibt es spezielle Ohrentropfen, die dir dein Tierarzt verschreibt. Es empfiehlt sich die regelmäßige Ohrenpflege. Wegen der Verletzungsgefahr solltest du jedoch keine Wattestäbchen benutzen sondern eher ein weiches(!) Tuch. Lass den Tierarzt ruhig mal ins Ohr schauen. Wie bei vielem gilt: Früh erkannt ist eine Behandlung einfacher und erfolgreicher.

5 Kommentare

  1. Hallo an euxh alle,

    Wir hatten auch mal diese Last. 2x wöchentlich kontrolliert mein Mensch nun meine Ohren. Q-tips helfen uns bei der Hygiene in der Lauschern.
    Seit sich mein Mensch-Sahib drum kümmert …
    Was kümmert es mich dann noch?

    Liebe Grüse
    Asja

Schreibe einen Kommentar zu Regina Antwort abbrechen

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte gib deinen Name an