Borreliose: Oft symptomlose Zeckenkrankheit

Borreliose beim Hund - Gefahr durch Zecken in Laub und Gebüsch

Endlich wird es wieder wärmer – Zeit für mehr Spaziergänge mit Hund! Aber Vorsicht: Wärme und Sommerzeit bedeutet auch Zeckenzeit. Zecken lauern in Büschen und Gräsern. Wird unser Hund von einer Zecke gebissen, kann er eine gefährliche Borreliose bekommen.

Wie überträgt sich Borreliose auf den Hund?

Die Hunde-Borreliose ist auch als Lyme-Krankheit oder Lyme-Borreliose bekannt. Sie entsteht durch einen Zeckenbiss. Dabei überträgt die Zecke ein Bakterium aus ihrem Magen-Darm-Trakt in die Blutbahn deines Hundes. Dies geschieht, wenn sich eine Zecke etwa 24-48 Stunden am Hund festsaugt. Über den Speichel der Zecke gelangen die Bakterien (meist borrelia burgdorferi) auf deinen Hund.

Borreliose wird durch Zecken übertragen, vor allem durch den gemeinen HolzbockAllerdings überträgt nicht jeder Zeckenbiss Borreliose. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts sind nur etwa 10-35 % der Zecken Borreliose-Überträger. In manchen Regionen sind es hingegen bis zu 80 %. Vergiss jedoch nicht, dass dein Hund gerade im Frühjahr und Sommer häufig Zecken mit nach Hause bringt.

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Der meistverantwortliche Vertreter der Zecken in Deutschland ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Er und andere Vertreter der Schildzecken sind fast ausschließlich für die hiesige Verbreitung von Borreliose verantwortlich.

Welche Symptome zeigt mein Hund bei Borreliose?

Findest du eine Zecke beim Hund, gehe nicht gleich von einer Borreliose-Infektion aus. Achte zunächst auf Symptome. Problematisch: Zwischen dem Biss und dem Ausbruch der Borreliose (der Inkubationszeit) können mehrere Wochen vergehen. Zudem kann Hunde-Borreliose eine Vielzahl von Symptomen zeigen kann und nur bei etwa 5 % aller Hunde überhaupt klinische Symptome hervorruft.

Mögliche Symptome nach einem Zeckenbiss sind: eine leichte Hautrötung, starker Gewichtsverlust, allgemeine Angeschlagenheit für mehrere Tage. Dies gilt auch und besonders, wenn dein Hund danach keinerlei Symptome mehr zeigt. Auch Fieber (bis 40.5°), kann Symptom einer Borreliose sein. Häufig kommt es bei infizierten Hunden zu Lähmungserscheinungen und geschwollenen Gelenken, bis hin zu einer vollständigen Arthritissymptomatik. Während eines späteren Stadiums der Erkrankung können auch Nieren- und Herzmuskelschäden auftreten.

All diese Symptome können auftreten, müssen jedoch nicht. Daher gibt es keinen exemplarischen Verlauf einer Borreliose beim Hund. Wichtig ist in jedem Fall, eine genaue Beobachtung nach dem Zeckenbiss. Denn selbst für einen Tierarzt ist die eindeutige Diagnose einer Borreliose nicht einfach.

Einigermaßen sicher wird die Infektion durch das Western-Blot oder das C6-ELISA-Verfahren nachgewiesen. Ein neues Medikament, der sogenannte „SpiroFind Vet-Test“ verspricht seit 2013 einen sicheren Test durch eine Messung der erworbenen Immunantwort. Zuvor konnte nur der Kontakt mit den Erregern nachgewiesen werden, nicht aber die Infektion.

Wie behandle ich meinen Hund bei Borreliose?

Allgemein gilt: Je früher eine Borreliose festgestellt wird, desto besser ist sie zu behandeln. Problematisch ist dies aufgrund der nicht eindeutig durchführbaren Diagnose. Tierärzte verschieben Befund und Therapie daher oft und verschreiben allgemeine Antibiotika.

Ist bei deinem Hund Borreliose festgestellt worden und befinden sich die Bakterien noch im Blutkreislauf, können sie mit Medikamenten vollständig abgetötet werden. Haben die Bakterien jedoch die Gelenke des Hundes erreicht, ist sie dort nur schwer zu verjagen – oft gar nicht.

Ist eine Infektion sicher, werden dem Hund Antibiotika gegeben. Zur vollständigen Abtötung der Erreger sollte die Behandlung mindestens 30 Tage dauern. Das gilt auch, wenn der Hund sich schon nach wenigen Tagen wieder besser fühlt. Außerdem ist eine vier- bis fünfmalige Wiederholung alle 3 Monate sinnvoll. Denn die resistenten und langlebigen Erreger der Hunde-Borreliose vollständig abzutöten, ist äußerst schwer.

Meist bleiben einige Erreger zurück und es besteht die Gefahr chronischer Krankheits-Schübe. Eine Linderung der Symptome kann durch Schmerzmittel erreicht werden.

Prävention: Borreliose-Impfung beim Hund

Ein Tierarzt gibt einem Schäferhund eine Borreliose-Impfung„Vorsicht ist besser als Nachsicht“ – der alte Satz gilt auch hier. Deinen Hund kannst du vorab gegen borrelia burgdorferi impfen lassen. Diese Impfung muss alle sechs Monate aufgefrischt werden, um eine Wirksamkeit zu gewährleisten. Zu bedenken sind bei dieser Impfung die möglichen Nebenwirkungen, die deutlich unterschiedlich beschreiben werden, von „nicht vorhanden“ bis hin zu „schwerwiegend“.

Mit einer Zeckenzange kannst du Zecken bei deinem Hund entfernen.Sinnvoll ist in jedem Fall eine häufige Untersuchung des Hundes auf Zecken. Schau besonders gründlich nach, wenn dein Hund in Gras und Gebüsch unterwegs war!
Und vor allem lohnt sich die Zeckenbiss-Prävention: Hier gibt es verschiedene Formen, deinen Hund zu schützen – von Spot-on-Präparaten und Zeckenhalsbändern bis hin zur Bernsteinkette.

Bei deinem Arzt oder in der Apotheke erhältst du zudem eine Zeckenzange oder Zeckenkarte. Mit diesen kannst du Zecken einfach entfernen und die Stelle im Anschluss desinfizieren. Drücke die Zecke in keinem Fall einfach aus! Sie pumpt Blut und Speichel dann zurück in die offene Wunde. Auch als Stress-Reaktion sondert sie so in die offene Bissstelle ab.

7 Kommentare

  1. Mal ein Kommentar zum Bernstein:
    Idee war ja cool, aber meine Hündin hatte damit mehr Zecken wie vorher und auch über längere Zeit und korrekter Anwendung. Kokosöl war toll, solange nur Holzböcke da waren. Die Auwaldzecken lachen über sämtliche natürlichen Mittel leider nur.

  2. Ich gebe seit 2 Monaten NexGard – umstritten aber scheinbar wirkungsvoll. Vorher immer wieder Zecken, seitdem nicht eine!
    (Klopf auf Holz)

  3. Und der Zeit von März bis September schwöre ich auf bravecto( gegen Zwecken und Flöhe ) Motte liebt hohes gras und stöbern in gebüschen ! Nicht eine zecke. Auch wenn es Chemie ist aber sie hat es gut vertragen !

  4. Ich gebe meinem Schäferhundmix Schwarzkuemmeloel in Kapselform umhüllt mit etwas Geflügelleberwurst morgens und abends eine. In den ersten Monaten hatte er keine Zecken , und andere Parasiten habe ich auch
    nicht gefunden. Leider hatte ich gleich 500 Kapseln gekauft, aber sie scheinen an Wirksamkeit verloren zu haben, denn ich
    habe seit einiger Zeit wieder Zecken entfernen müssen. Nun gebe ich die Kapseln weiter, weil sie das Immunsystem stärken und glänzendes Fell machen.

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