Rückwärts laufen (Hundetrick)

Schwierigkeit: Profis
Material: Clicker

Das sollte dein Hund schon können:

  • Clickern (Freies Formen)

Wozu ist Rückwärtslaufen gut? Du kannst deinen Hund so z. B. ein Stück wegschicken, ohne dass er seinen Blick von dir abwenden muss. Danach kannst du ihm also einfach weitere (Sicht-)Kommandos geben. Und wie jeder Trick ist es eine gute Möglichkeit, den Hund geistig und körperlich auszulasten. Beachte immer auch unsere allgemeinen Hinweise zu Hundetricks

Das rückwärts Laufen wollen wir mit dem Freien Formen erlernen. Dazu benötigst du also einen Clicker und Leckerlis. Zu Beginn wiederholt dein Hund möglicherweise den letzten Trick, den er gelernt hat – hier musst du geduldig sein. Rückwärts gehen ist zudem eine eher ungewöhnliche Bewegungsart für Hunde. Grundsätzlich schadet sie nicht, aber wenn du sehr intensiv übst, könnte es zu Überlastungen im Hüftbereich kommen. Auch deshalb sind ausreichend Pausen wichtig. Toll ist es, wenn dein Hund ein „Aktionskommando“ kennt, mit dem er einfach anfängt, irgendetwas zu machen.

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Schritt 1: Die ersten Schritte rückwärts

Beim Freien Formen bestätigen wir jede Handlung des Hundes, die auch nur grob in die von uns gewünschte Richtung führt. Das heißt: Schon, wenn dein Hund einen kleinen Schritt rückwärts macht oder die Pfoten nach hinten streckt, bestätigst du diese Bewegung. Auch ein einzelnes rückwärts bewegtes Bein genügt!

Die erste Hürde, die genommen werden muss, ist also: Um deinen Hund bestätigen zu können, muss er rückwärts gehen, also zufällig das machen, was er eigentlich erst lernen soll. Wenn dein Hund ein Kommando kennt, bei dem er einfach verschiedene Dinge ausprobieren soll, kannst du dies jetzt einsetzen. Geduld und Timing sind gefragt: Du weißt zwar nicht genau, wann dein Hund rückwärts geht, aber die Bestätigung durch Clicker und Leckerli muss zeitnah erfolgen.

Hilfestellung: Gasse bauen

Will es mit dem Freien Formen nicht recht klappen, weil der Hund einfach nicht auf die Idee kommt, sich rückwärts zu bewegen, kannst du ein wenig nachhelfen. Eine gute Hilfe ist es, seine Möglichkeiten einzuschränken. Du kannst zum Beispiel in einem engen Flur oder in einem künstlichen Korridor üben: Stell links und rechts von deinem Hund Kartons, Kisten oder andere unbewegliche Gegenstände auf, so dass er nur gerade zurückweichen kann. Das hilft auch, wenn dein Hund schräg statt gerade geht.

Nun musst du ihn nur noch dazu bringen, überhaupt rückwärts zu gehen. Das gelingt dir, indem du ihm auch den Weg nach vorne verbaust – mit dir selbst. Stell dir vor, jemand stellt sich wenige Zentimeter vor dich. Ziemlich sicher machst du bald einen Schritt rückwärts, um dir ein wenig Luft nach vorn zu verschaffen. Deinem Hund geht es genauso – und den Schritt rückwärts bestätigst du. Allerdings nimmt dein Hund dies unter Umständen wie eine leichte Bedrohung wahr. Deshalb solltest du möglichst schnell davon abgehen, ihn so zurückzudrängen und das Erfolgserlebnis (Leckerli!) zum zentralen Element machen. Auch die Methode aus unserem zweiten Schritt kann dir helfen, wenn dein Hund erst einmal mit dem Schritt zurück begonnen hat.

Ob dieser Trick oder das Rückwärts Einparken leichter ist, darüber herrschen unterschiedliche Meinungen. Beim Einparken schaffst du genau diesen Korridor ja mit deinen Beinen. Es kann also einen Versuch wert sein, zunächst mit diesem Trick zu beginnen.

Schritt 2: Schritt zurück festigen

Belohnung nach am Körper
Hältst du das Leckerli nah bei dir, so dass dein Hund sich über dich beugt, geht er danach meist von selbst ein Stück zurück.

Hat dein Hund den Trick ausgeführt, geht es darum, diese Bewegung zu festigen. Dabei ist es hilfreich, wenn du deinen Hund sehr nah zu dir heranführst, um ihm direkt vor dir sein Leckerli zu geben. Der Hund hat nun wenig Platz vor sich und ist daher von sich aus geneigt, einen Schritt zurückzugehen. Die nächste Ausführung erfolgt also fast von selbst. Natürlich folgt sofort eine weitere Belohnung!

Je näher du deinen Hund mit dem Belohnungs-Leckerli zu dir ziehst, desto wahrscheinlicher geht er im Anschluss einen Schritt rückwärts. Gestalte die Übungseinheiten nicht zu lang: Fünf bis fünfzehn Minuten sind ein guter Richtwert.

Das klingt an dieser Stelle einfach und kurz, erfordert in der Praxis aber viele Wiederholungen über einen längeren Zeitraum, bis sich die Bewegung wirklich eingeprägt hat. Du kannst versuchen, zum dritten Schritt überzugehen, wenn du den Eindruck hast, dass es sicher klappt. Merkst du jedoch, dass noch Unsicherheit besteht, dann wiederholt noch einige Übungseinheiten.

Schritt 3: Kommando einführen

Wenn dein Hund dies sicher verstanden hat, ist es nun an der Zeit, gleich zwei weitere Dinge zu tun. Zunächst möchten wir nun, dass dein Hund mehrere Schritte rückwärts macht. Zusätzlich möchten wir ein Kommando für diesen Trick einführen, zum Beispiel back oder zurück.

Dies tun wir in einem Schritt, weil es sich leicht kombinieren lässt. Gib das Kommando, wenn dein Hund gerade dabei ist, einige Schritte rückwärts zu machen. Dazu muss er aber bereits verlässlich zurückgehen! So erreichst du dann die Verknüpfung des Rückwärtsgehens mit dem gewählten Kommando.

Schritt 4: Aufstehen und rückwärts gehen

Positionswechsel: Trainer steht
Positionswechsel! Hier geht der Hund schräg zurück statt gerade.

Wir sind schon fast fertig! Als Letztes verändern wir unsere eigene Position, denn beim Dogdance oder beim Discdogging sitzen wir ja normalerweise nicht. Also stehen wir auch jetzt auf. Das kann für deinen Hund eine sehr große Änderung sein, da es eine neue Situation darstellt. In diesem Schritt muss er verstehen, dass der Trick nicht nur ausgeführt wird, wenn du vor ihm sitzt, sondern immer auf das Kommando, unabhängig von anderen Bedingungen.

Um deinem Hund ein bisschen zu helfen, kannst du auf ihn zugehen. Wie beim körpernahen Leckerli im Sitzen hat er auch hier kaum Platz vor sich. Um sich ein wenig Raum nach vorne zu verschaffen, geht er ein Stück rückwärts und wird dafür von dir belohnt.

Klappt es? Wunderbar!

Die einzelnen Schritte solltest du zur Festigung nun ausreichend oft und mit Pausen wiederholen. Auch ein Ortswechsel kann sinnvoll sein, um dem Hund klarzumachen, dass er den Trick überall ausführen darf, um seine Leckerlis zu erhalten.

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