(Warum) Braucht man Hundespielzeug?

Ein Golden Retriever hält ein hellgrünes Spielzeug im Maul

Für einen Hund ist es auch wichtig, dass er sich mal alleine beschäftigen kann. Hundespielzeug ist jedoch nicht nur sinnvoll, um Langeweile entgegenzuwirken; auch zur Entwicklung des Hundes ist das richtige Spielzeug unverzichtbar. Denn sitzt ein Hund nur unbeschäftigt herum und hat nichts zu tun, wirkt sich dies auf seine Gesundheit und sein Gemüt aus. Je nach Rasse und individuellen Eigenschaften solltest du das Spielzeug mit Bedacht auswählen.

Warum ist Hundespielzeug wichtig?

Du kannst dich nicht 24 Stunden täglich um deinen Vierbeiner kümmern. Daher solltest du darauf achten, dass dein Hund sich beschäftigen kann, wenn er allein ist. Mit Hilfe von Hundespielzeug schenkst du deinem Tier Abwechslung und einen Zeitvertreib, bis er wieder menschliche Zuneigung bekommt.

Dabei reicht es nicht, dem Hund ein paar Spielzeuge zu kaufen und einfach hinzulegen. Stattdessen solltest du dir die Zeit nehmen, deinem Hund das Spielzeug nahezubringen: Zeige ihm, was er damit anstellen kann!

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Hundespielzeug kann auch zum Training in verschiedenen Bereichen zur Anwendung kommen: Kauspielzeug hilft bei der Zahnhygiene, Apportierspielzeug sorgt für Bewegung und andere Spielzeuge unterstützen bei Tricks oder lasten den Hund geistig aus. Die Auswahl ist groß und reicht vom Stöckchen, das du vom Spaziergang mitnimmst, bis hin zu komplexen Dingen wie Hundeschach.

Das richtige Spielzeug für deinen Hund

Welches ist das beste Hundespielzeug? Diese Frage kann pauschal nicht beantwortet werden.
Vor allem die ersten Spielzeuge eines Welpen sind wichtig. Falsch wäre es, dein Tier gleich mit einer zu großen Auswahl zu überfordern, auch wenn du es gut meinst. Jeder Hund entwickelt einen eigenen Geschmack, auch wenn die Rasse gewisse Tendenzen nahelegt. (Apportierhunden liegt naturgemäß das Zurückbringen von Dingen nahe.)

Erst mit der Zeit stellt sich heraus, was deiner Fellnase gefällt. Der eine Hund spielt gerne mit quietschendem Gummispielzeug; den anderen irritiert das Geräusch aber er kann stundenlang in kuscheligen Decken wühlen. Wieder andere Hunde können sich ununterbrochen mit einem Ball beschäftigen. Das ist so verbreitet, dass es sogar einen eigenen Begriff geprägt hat: Balljunkie.

Probiere also verschiedene Spielzeuge aus; nicht gleichzeitig, sondern nacheinander. Stöcke sind übrigens ungeeignet, um deinen Hund mit ihnen alleine zu lassen. Denn mit ihnen kann sich dein Tier schnell verletzen. Gegen das Stöckchenspiel auf dem gemeinsamen Spaziergang spricht aber nichts. (Achte lediglich darauf, dass der Stock nicht spitz ist.)

Hundespielzeug ab wann?

Ab einem Alter von einem halben Jahr kannst du ihm langsam verschiedene Spielzeuge anbieten. Habe dabei immer ein Auge auf ihn! So findest du heraus, was ihm gefällt und was nicht und kannst weiteres Spielzeug auswählen. Ignoriert dein Welpe hingegen das Spielzeug oder kann gar nichts damit anfangen, liegt es vielleicht gar nicht am Spielzeug. Möglicherweise ist dein Hund einfach noch nicht soweit. Zwing ihn nicht zum Spielen.

Achte auf die Qualität!

Spiele für Menschen haben oft zwei Probleme: Kleine Teile verschwinden gerne; andere Teile gehen oft kaputt. Diese Probleme gibt es auch beim Hundespielzeug.

Die meisten Hunde lieben es, auf ihrem Spielzeug herumzukauen und herumzubeißen. Decken und kuschelige, weiche Stofftiere sind daher keine ideale Wahl, insbesondere für größere Tiere. Auch dünnes Plastik kann einem kräftigen Biss nicht standhalten. Womöglich splittert es sogar und verletzt deinen Hund mit den scharfen Kanten!

Besser ist daher hochwertiges Spielzeug, aus geprüften, robusten und sicheren Materialien. Auch sollten keine kleinen Teile vorhanden sein: Wie ein Kind kann auch ein Hund sie verschlucken. Und wir wissen ja, dass unsere Vierbeiner prinzipiell alles fressen, was auch nur annähernd genießbar wirkt …

Auch wenn du auf Qualitätsspielzeug achtest: Rechne zu Beginn mit einem hohen Verschleiß. Nach einer Weile ist jedoch klar, welche Materialien den Spielgewohnheiten deines Hundes standhalten.

Gezielter Spielzeugeinsatz in der Erziehung

Es ist nicht empfehlenswert, deinen Hund stets und ständig an sein Spielzeug zu lassen. Vielmehr solltest du sie entweder bewusst bei der Erziehung einsetzen oder ihm dann geben, wenn keine Bezugsperson Zeit für ihn hat. Sonst stellt sich schnell Langeweile bei deinem Hund ein: Das Spielzeug ist alt. Der Beschäftigungseffekt ist dahin und der Hund sucht sich erneut einen eigenen Zeitvertreib.

Verschiedene Spielzeugarten

Welches Spielzeug für deinen Hund das richtige ist, musst du herausfinden. Das hängt auch von der Rasse und dem Charakter deines Hundes ab. Manche Hunderassen lieben es, Bälle herumzuschubsen und zu „hüten“. Für diese Vierbeiner (oft Hütehunderassen) hat man die Sportart Treibball geschaffen. Andere Hunde stehen voll auf Frisbees und Discdogging. Wieder andere finden ihren Rhythmus beim Dogdance oder schätzen die Abwechslung in einem Agility-Parcours.

Das sind natürlich ganze Sportarten. Jedes Hundespielzeug hat aber Eigenschaften, die sich auch in diesen wiederfinden. Damit dir die Entscheidung leichter fällt, welches Spielzeug für deinen Hund toll sein könnte, stellen wir dir die verschiedenen Arten von Hundespielzeug vor:

4 Kommentare

  1. Meiner Meinung nach sollte Spielzeug keinesfalls dafür da sein, damit sich der Hund selbständig beschäftigen kann, mal abgesehen von einem mit Futter gefüllten Kong beispielsweise. Da kann er sich kurzzeitig und unter Aufsicht sein Futter erarbeiten, aber auch hier immer wieder in Verbindung mit seinem Menschen. Ansonsten sollte Spielzeug immer im Zusammenhang mit dem Menschen stehen und mit Zuneigung assoziiert werden. Und gerade diese Balljunkies haben meistens eben nur noch Augen für den Ball, der Mensch ist vollkommen uninteressant. Zudem kann diese Sucht nichts Gutes sein. Süchtig zu sein ist nie gut. Leider sehe ich das jeden Tag auf meinen Spaziergängen. Und nimmt man dann den Hunden den Ball weg, sind sie nur noch am Fiepen. Schmeisst dann ein anderer den Ball, rennen sie dort hin, der eigene Besitzer kann dann rufen wie er will. Spielzeug sollte sehr gezielt, dosiert und kontrolliert eingesetzt werden. Meine Hunde interessiert ein Spielzeug überhaupt nicht, es sei denn mit mir gemeinsam. Und so sollte es sein, denke ich.

    • Hallo Anke,
      vielen Dank für dein Feedback! Natürlich sollte ein Spielzeug kein „Menschenersatz“ sein. Genauso wenig sollte es frei herum liegen, damit der Hund es sich aussuchen kann, wann er welches nimmt. Da kommt schnell Langeweile auf.
      Deine beschriebenen Balljunkies kennt bestimmt jeder von uns. 😉

      Was hast du denn für einen Vierbeiner und wie genau beschäftigst du ihn? Nimmst du ihn täglich mit zur Arbeit oder hast du jemanden, der sich tagsüber um ihn kümmert?

      Liebe Grüße und schon mal einen schönen Wochenstart,
      Birthe vom hudoba-Team

  2. Was man nicht vergessen darf, das gemeinsame Spielen trägt auch zum Sozialverhalten zwischen Mensch und Hund bei. Was natürlich auch sehr wichtig ist. Auch können Hunde alleine, mit anderen Hunden mit Spielzeug spielen. Das ist für den Hund auch eine schöne Abwechslung. Jedoch sollte man dabei auch immer beaufsichtigen, wie es Anke schön beschrieben hat.

  3. So wie im Artikel auch schön beschrieben, kann und sollte man das Hundespielzeug zu verschiedenen Zwecken einsetzen. Und für jeden Zweck gibt es auch wieder passende Spielzeuge. Ich selbst habe 2 Hunde mit denen ich gezielt spiele. Am häufigsten Such- und Schnüffelspiele. Und die Hunde sind begeistert, natürlich auch weil gezielt zur Belohnung Leckerlis eingesetzt werden aber es macht ihnen auch so Spass weil es eine Aufgabe für den Hund ist! Und einer meiner Hunde kuschelt auch gerne mit seinem Stofftier, das möchte ich aber auf keinen Fall dosieren und ihm dann sein Spielzeug wegnehmen! Am wichtigsten ist aber dass das Hundespielzeug schadstofffrei ist. Leider wird mmer noch zu wenig darauf geachtet, meist aus Kostengründen. Dabei ist schadstofffreies Hundespielzeug auch nicht viel teurer.

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