Apportierspielzeug (Wurfspielzeug)

Ein Hund hält ein Spielzeug im Maul und trottet am Seeufer entlang.

Was ist Apportierspielzeug?

Unter „Apportierspielzeug“ kann man eine Reihe von Gegenständen verstehen, die geworfen und vom Hund wieder gebracht werden können. Darunter fallen Bälle, Quietschspielzeug, Futterbeutel, Kong, Frisbee und auch das klassische Stöckchen.

Wofür ist es gut?

Spielzeug dieser Art ist gut, um einem Hund das Apportieren beizubringen. Gezielt kannst du es als Erziehungsmittel einsetzen, um den Hund zu belohnen. Für Hunde, die zur Jagd eingesetzt werden, kann unter Umständen ebenfalls ein Apportierspielzeug in der Ausbildung eine Rolle spielen.

Gibt es Nachteile?

Die negativen Aspekte von Apportierspielzeug werden leider von Hundefreunden häufig unterschätzt. Es ist doch ein tolles Spiel: Dein Hund bewegt sich und hat Spaß! Wie jedes andere Hundespielzeug kannst du aber auch Stöckchen und Co falsch einsetzen und dabei (ohne es zu wollen) das falsche Verhalten fördern. Finde das richtige Maß und überlege, ob das Apportieren für deinen Hund die richtige Aufgabe ist. Die größten Gefahren:

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Ballspiel statt Auslastung?

Man darf nicht das stupide Holen und Bringen mit körperlicher und geistiger Auslastung verwechseln. Oft putscht es den Hund nur hoch – man kennt die hyperaktiven „Balljunkies“. Ganz abgesehen davon sind die Bewegungen des Hundes beim Holen eines Balls auf Dauer unter Umständen nicht unbedingt gut für seine Gelenke.

Streit gefällig?

Nicht selten sieht man auch Hunde, die nur noch auf das Spielzeug fixiert sind und mit anderen Hunden darüber in Streit geraten.

Denke immer daran, dass vor allem positive Sozialkontakte für das gesunde Leben deines Hundes wichtig sind und nicht das Hetzen einer „Beute“, die ggf. gegen die „Konkurrenz“ verteidigt werden muss. Auch wenn dein eigener Hund dazu keine Tendenz zeigt: Rechne damit, dass ein Hund hinzukommen kann, dem es mit seiner Beute ernst ist. Und dieser Trieb hat nur wenig mit Erziehung zu tun, sondern damit, dass es im Allgemeinen in der Natur des Hundes liegt, Beutegreifer zu sein.

Förderung des Jagdtriebs

Packt Herrchen das Spielzeug wieder weg, kann man oft beobachten, wie sich der Hund frustriert auf die Suche nach Ersatzbeute macht. Ganz besonders gilt das bei Quietschespielzeug. Einige Hundetrainer raten daher davon ab, bei Welpen solches Spielzeug zu verwenden.

Aber auch beim erwachsenen Hund ist Spielzeug jeder Art geschickt zu wählen. Die Förderung des Jagdtriebs ist bei einem Familienhund in der Regel nicht gewünscht und sollte daher auch nicht erfolgen, nur weil es dem Menschen Spaß macht.

Apportierspielzeug korrekt einsetzen

Am natürlichsten ist der Einsatz von Apportierspielzeug bei Jagdhunden, genauer: bei Apportierhunden, die auch genau dieser Aufgabe nachgehen sollen. Damit sind wir sofort wieder beim letzten Problem: Du förderst einen Trieb, der bei deinem Hund vermutlich nicht erwünscht ist.

Um dies zu vermeiden, darf das Apportieren nicht zu interessant werden. Setze es daher nur gelegentlich ein und nicht ausschließlich – das vermeidet auch eine Überlastung der Hundegelenke. Mache nicht das Wurfgeschoss interessant, sondern dich: Belohne den Hund, der dir den Ball zurückbringt mit einem anderen Spiel oder einer Kuscheleinheit.

Wichtig ist der Abruf: Du musst deinem Hund klar machen, dass es nur um dieses spezielle Spielzeug geht, nicht um alles andere, was sich bewegt! Und wenn du sagst „Stop“, muss er aufhören, hinter der „Beute“ herzujagen.

Diese Anforderungen sind nicht leicht umzusetzen. Gehe daher am besten in dich und überlege, was dein Hund bei eurem Apportierspiel eigentlich lernt. Nur wenn das auch in deinem Sinne ist, solltest du diese Form der Beschäftigung wählen.

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