Duell: Soll der Hund arbeiten?

Das Hudoba Duell: Sollen Hunde arbeiten? Knallharter Job oder Sport und Spaß?

Inhalt dieses Artikels

Früher wurden Hunde für spezielle Aufgaben gezüchtet. Heute sind sie meist Familienhunde und haben nichts zu tun. Ist das gut so oder sollten Hunde einen „Beruf“ haben?

Fiffi: Contra

Tagchen liebe Leute, Fiffy hiiier.

So, wer von euch ist im 21. Jahrhundert angekommen? Ihr alle? Gut! Dann seid ihr sicher der gleichen Meinung wie ich: Hunde sind längst keine Arbeitstiere mehr! Und ich ja sowieso schon mal gar nicht. Wir sorgen heutzutage für euer gesellschaftliches Ansehen! Fiffy schick, Frauchen schick- allen geht‘s gut.

Wünschst du dir endlich entspannte Spaziergänge mit deinem Hund? In unserer kostenlosen 3-teiligen Videoserie verrät dir unser Haupthundetrainer Jörg Ziemer die 3 größten Geheimnisse für die perfekte Leinenführigkeit, die du sofort umsetzen kannst. Erfahre jetzt mehr! Jetzt starten

 

Ich könnte das auch gar nicht … so auf Anhieb ins kühle Nass springen und euch Menschen aus dem Wasser ziehen. Iih, nee! Wozu bezahle ich (also Frauchen) denn ein Vermögen für den wöchentlichen Friseurbesuch? Bestimmt nicht, um die tolle Föhnfrisur durch so ein albernes Geplansche wieder zu ruinieren.

 

Ne, also das können diese Dings machen, diese Retriever. Machen sich doch eh gerne dreckig. Wenn überhaupt dann bitte Sport! Obedience – schön! Oder gleich in die Hundeschau. Das ist toller Sport – ganz ohne Dreck. Das könnte ich mal machen. Da gibt’s auch ein paar andere nette … da ist das dann Spaß, nicht Arbeit

 

Ganz schlimm sind auch diese Jagdhunde, Vorstehhunde und die ganzen Pfeifen. Leute, das war vielleicht vor 300 Jahren mal ganz sinnvoll, als man so noch sein Abendessen erwerben musste. Aber heute? Muss man sich doch nicht mehr unnötig schmutzig machen und diesem Federvieh hinterher jagen. Albern. Oder noch schlimmer, das erlegte Ding dann auch noch zu Herrchen bringen. Bah. Aber wer hat an sowas wieder Spaß? Retriever! Diese Evolutionsbremsen.

 

Und von Militärhunden will ich gar nicht anfangen. Ich hab da ja meine eigene Theorie: Das machen nur ungeliebte, hässliche und einsame Hunde. Die sonst kein Ansehen bekommen, keine Komplimente.

 

Im Gegensatz zu mir: frisch gekämmt, mit Schleifchen im Fell durch die Stadt stolzieren, Frauchen dazu an der Leine und einfach nur die Blicke genießen. Hier ein Lächeln, dort einmal gestreichelt werden. Das ist meine Welt! Hunde brauchen keine Aufgaben, keine Arbeit. Wir brauchen ‘nen guten Hundefriseur, stylische Accessoires und die nötige Aufmerksamkeit! Willkommen im 21. Jahrhundert!

Rambo: Pro

Kompanie: Antreten!

Hehe, schöne Zeit. Morgens aufstehen, in die Kantine (ok, ok: zum Fressnapf) und dann raus mit den Jungs. Ein geregelter Tag. Da wusste Hund, was auf ihn zukommt und konnte sich drauf freuen. Wir haben was getan!

 

Wir Militärhunde sind doch noch ganze Kerle. Ja gut, auch ganze Kerlinnen. Das kommt nicht vom Bund nein. Das gilt auch für die ganzen Shelties und Collies, die da draußen ihre Schafe hüten. Jawoll: IHRE Schafe. Hast du schon mal einen Menschen gesehen, der sie so elegant zusammentreibt? … dacht‘ ich mich.

 

Was tätet ihr Menschen denn ohne uns. Verzweifeln jawoll! Wir Hunde finden Verletzte. Wir Hunde erschnüffeln Rauschgift, Minen, Verschüttete. Der Yury (der war mal aus Sibirien zu Besuch) hat täglich Schlitten meilenweit gezogen. Und dann labern so ’n paar Idioten was von Ausbeutung?! Von wegen! Gefallen hat’s ihm. Und gefallen tut’s uns! Wir Hunde wollen was tun – artgerecht leben, sagt Mensch da wohl.

 

Wir wollen nicht im Körbchen rumsitzen. Wir können das auch gar nicht. Wir brauchen unsere Routine. Hundesport? Schön und gut. Mache ich. Macht auch Spaß. Aber was soll ich mit so‘ner Plastikmedaille. Drauf rumkauen? Nein danke. Oder stundenlang auf einem Podest stehen und mich begaffen lassen, weil ich so toll aussehe? Hallo: Dieses Fell, dieser Körper ist FUNKTIONAL. Unsere Vorfahren haben Schlitten gezogen und bei der Jagd geholfen. Das ist auch unsere wahre Bestimmung!

 

Wir brauchen keine Star-Allüren wie dieser Schäferhund namens Rex. Es reicht doch, wenn wir unseren Menschen helfen, gerade im Kleinen. Schön aussehen ist Blödsinn. Dreck gehört dazu, macht sogar Spaß. Sollen doch diese gelockten Pudel auf ihre Podestchenlein klettern und sich supersüßmegatoll finden. Wie hilft das denn dem herzallerliebsten Frauchenchen? Die wollen doch nur nicht wahrhaben, dass sie längst verweichlicht sind. Ihre Vorfahren, ja, die waren noch tolle Jagdhunde!

 

Für mich und die Kumpels ist klar: Wir sind keine Hartzer, wir tun was!

 

 

Und was meinst du dazu? Wer von den beiden hat Recht?

3 Kommentare

  1. Huhu!

    Ich kann mich da Rambo nur anschließen. Ich selbst bin überhaupt kein Modepüppchen oder so eine Schicki-Micki-Tussi… meine Hunde daher auch nicht.
    RAUS heißt die Devise… bei Wind und Wetter! Wir machen Hundesport (Agi und Dummytraining), fahren Rad oder gehen schwimmen. Action, Action, Action. Dafür sind wir gemacht. Und so möchte ich auch meine Hunde haben.
    Das es andere Menschen gibt, die da auf Schönheit achten (man sieht ja, wohin uns die Zucht und die Schönheitsidele so treiben *würgs*), ist das deren Sache.
    Jeder nach seiner Fasson. 😉

  2. Also wenn man das so liest von Fiffy und Co., da wirds einem richtig übel. Auch das ist eine Form von Tierquälerei. Solche Leute sollten sich keine Hunde halten. Seit vielen Jahren betreibe ich eine Tierpension, bin Hundetrainer, unter anderem auch für Jagdhunde. Wenn man einmal in diese Augen geschaut hat, weiss man was ein Hund braucht. Und diese sogenannten Schickimicki-Hunde wurden nur dazu gemacht. Nach einm Aufenthalt bei mir in der Pension waren es jedenfalls keine mehr, die sahen hinterher genau so aus wie ein richtiger Hund. Und die liebten Pfützen und Dreck. Danach haben auch meistens die Besitzer umgedacht. Trauchig was solchen Hunden angetan wird. Passend zu Frauchens Tasche eingekleidet. Und genau die Leute erzählen mir dann aber, dass der Hund vom Wolf abstammt. Jipp!!

  3. Ich habe zwar Hunde mit Stammbaum, habe mit dem Langhaarschäfer auch schon mal an einer Ausstellung teil genommen….draussen bei viel Sonne im Gras, davor und danach ein Bad genommen…. im Bach. Da war das egal. Ich bin dafür, dass Hunde arbeiten dürfen. Egal was, hauptsache es macht ihnen Spass. Habe einen Malinoise und einen Langhaarschäfer. Beide arbeiten mit mir ab und zu auch im Sicherheitsdienst. Der Schäfer liebt das Wasser, also darf er auch Wasserarbeit machen.
    Hunde verdummen, wenn sie nur als Modetussis hinhalten sollen. Ne, die brauchen beschäftigung, die Einen mehr , die Andern weniger.

Schreibe einen Kommentar zu Kislig M Antwort abbrechen

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte gib deinen Name an