Beruf Rettungshund

Rettungshund - ein Beruf für Hunde

Rettungshunde (auch Suchhund genannt) retten Menschenleben. Sie helfen, Vermisste und Verschüttete zu finden, arbeiten in Erdbebengebieten oder in den Bergen als Lawinenhunde. In Kriegszeiten suchen sie auch nach Verwundeten.

Rettungshund: Tätigkeit ausschließlich als Ehrenamt

Ein Rettungshund vereint die Eigenschaften eines Such-, Spür- und Schutzhundes. Er muss besonders robust und zuverlässig sein. In Deutschland sind Rettungshundestaffeln in jeder größeren Stadt zu finden. Die Arbeit der Hundeführer ist ehrenamtlich. Sie sind in vereinsähnlichen Gruppen (Staffeln) organisiert und gehen der Aus- und Fortbildung ihrer Hunde vorwiegend in ihrer Freizeit nach. Unentgeltlich.

Mit über 80 angeschlossenen Staffeln ist der Bundesverband der Rettungshunde (BRH) die größte Organisation in Deutschland. Die Arbeit als Rettungshundeführer ist mit der Arbeit der freiwilligen Feuerwehr vergleichbar und kein lockerer Freizeitspaß. Die Mitglieder absolvieren Einsätze und schieben Bereitschaftsdienst auf Abruf — immer zusätzlich zu ihrem Hauptberuf. Rettungshundestaffeln arbeiten eng mit der Polizei, dem Bundesgrenzschutz und dem Deutschen Roten Kreuz sowie anderen humanitären Hilfseinrichtungen zusammen. Im Notfall helfen sie auch auch grenzübergreifend.

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Die Ausbildung zum Rettungshund

Die Ausbildung eines Hundes beginnt im Alter von sechs bis zwölf Monaten. Doch nicht nur die Hunde brauchen eine umfassende Ausbildung. Auch die Menschen müssen viel lernen. Sie müssen regelmäßige Theorie-Lehrgänge über den Umgang in Gefahrensituationen besuchen. Auch Sanitätslehrgänge (allein und mit Hund) sowie zahlreiche Informationsabende für Mitglieder stehen auf ihrem Programm. Dazu müssten Rettungshundeführer oft längere Anfahrten in Kauf nehmen, denn nicht überall sind die Fortbildungen verfügbar.

Hinzu kommen allgemeine Lehrgänge über den Umgang und die Erziehung der vierbeinigen Helfer. Denn selbst ein hervorragend veranlagter Hund muss zuallererst die Grundbegriffe des Gehorsams beherrschen. Der Hund muss außerdem gesund sein und artgerecht ernährt werden. Wenn dann noch Zeit bleibt, stehen Infotage für interessierte Neumitglieder sowie Sozialisierungsnachmittage mit talentierten Junghunden auf dem Programm. Guter Nachwuchs ist begehrt. Das betrifft nicht nur junge Hunde. Es ist auch im Hunderettungssport nicht einfach, die menschliche Jugend vom Computer wegzulocken.

Das ist insgesamt nicht billig. Eine Studie zu Haustierkosten von Renate Ohr (S. 55) stellte fest, dass Rettungshundbesitzer jährlich etwa 3.000-4.000 Euro für ihren Hund und diese Aufgabe haben – und im Wesentlichen selbst tragen. Darin sind auch durchschnittlich höhere Tierarztkosten wegen Verletzungen enthalten.

Wer ist als Rettungshund geeignet?

Rettungshunde sind von der Hundesteuer befreit. Wer jetzt meint, seinen Hund als Rettungshund „anmelden“ zu können, um Steuern zu sparen, den müssen wir enttäuschen. Bevor ein Hund als Rettungshund anerkannt wird, muss er mehrere Prüfungen meistern. Eine unabhängige Kommission entscheidet über das Bestehen. Um eine Rettungshundeausbildung mit deinem Hund zu machen, musst du meist Mitglied in einem Hundesportverein sein. Am besten suchst du dir gleich eine Rettungshundestaffel.

Wie bei der Polizeihundeausbildung ist die Auswahl streng. Nur ein Bruchteil der Hunde ist letztendlich für den Beruf des Rettungshundes geeignet. Einige Hunderassen werden gar nicht erst in Betracht gezogen. Zu den ausgeschlossenen Hunden zählen sehr kleine Rassen, sehr große Rassen und die meisten Jagdhunderassen. Allerdings gibt es keine typische Rettungshunde-Rasse. Grundsätzlich geeignet sind alle mittelgroßen, kräftigen und wendigen Hunde mit großem Leistungswillen.

Was muss der Rettungshundeführer können?

Der Rettungshund ist nur eine Seite des Teams. Er agiert nie allein, sondern unter Anleitung von Frauchen oder Herrchen, dem Rettungshundeführer. Außerordentlich wichtig ist der vertraute Umgang mit dem eigenen Hund. Rettungshunde sind „ganz normale“ Haushunde mit einer Zusatzausbildung.

Der Rettungshundeführer muss bereit sein, sich in den verschiedenen Lehrgängen Wissen anzueignen. Dazu zählt nicht nur ein konkretes praktisches Verhalten, sondern auch theoretisches Wissen. Wie schütze ich mich in gefährlichen Situationen selbst? Wie helfe ich meinem Hund, wenn er verletzt ist? Wie helfe ich Menschen? Welche Strategien und Taktiken haben sich im Rettungseinsatz bewährt? Funken sowie Karten- und Kompasskunde schlagen eine direkte Brücke zum praktischen Sucheinsatz. Willst du ehrenamtlicher Rettungshundeführer werden, musst du dich mit diesen Bereichen auseinandersetzen. Denn du weißt nie, wann du genau diese eine Fähigkeit benötigst. Da diese Anforderungen nicht allzu niedrig sind, setzen viele Ausbilder eine Eignungsprüfung voraus.

Berühmtester Rettungshund: Barry, der Held vom Sankt Bernhard

Ein Rettungshund arbeitet eng mit seinem Menschen zusammen, wird von ihm geführt und angeleitet. Im Katastrophenfall ist der Hund jedoch manchmal auf sich allein gestellt. Er muss selbstständige Entscheidungen treffen, bevor sein menschlicher Helfer am Fundort eintrifft. Rettungshunde arbeiten „an der langen Leine“. Als bekanntester und berühmtester Rettungshund gilt der Bernhardiner „Barry“. Zwischen 1800 und 1812 rettete er als Lawinen- und Schneehund über 40 Menschen auf dem Grossen Sankt Bernhard vor dem Erfrieren.

Einsatzgebiete von Rettungshunden

  • Flächensuche
  • Trümmersuche
  • Lawinensuche
  • Wasserrettung
  • Mantrailing
  • Leichensuche
  • Wasserortung

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