Filmhund: Die Arbeit von Lassie und Kollegen

FIlmhund: Lassie und ihre Kollegen

Sie jagen Verbrecher, sind Komiker, Freunde und Helfer der Menschen. Jeder kennt sie: Lassie, Kommissar Rex und all die anderen vierbeinigen Schauspieler, die oft ihren menschlichen Kollegen die Show stehlen.

Schon in der Stummfilmzeit wurden sie entdeckt. Für Generationen wurden sie zu Publikumslieblingen. Der Schäferhund Strongheart bekam als Erster seinen eigenen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. Sein Nachfolger Rin Tin Tin wurde mit 26 Filmen und seiner eigenen Radioshow ein richtiger Star. Und an der Beliebtheit der Filmhunde hat sich auch bis heute nichts geändert.
Egal ob Film und Fernsehen, Werbespots, Musikvideos und Modefotos, in allen Bereichen haben sie inzwischen ihren großen Auftritt.

Welche Voraussetzungen braucht ein guter Filmhund?

Natürlich sollte ein Filmhund körperlich fit und gesund sein. Er muss ein gewisses Maß an Belastbarkeit und Konzentrationsvermögen haben, auch in Stress-Situationen. Denn obwohl die Dreharbeiten tiergerecht ablaufen, können die Drehtage doch recht lang und anstrengend werden. Manche Szenen müssen oft wiederholt werden.

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Hier hilft auch ein Double, das von manchen als absolute Notwendigkeit angesehen wird. Sind zwei Hunde äußerlich nicht zu unterscheiden, so können sie sich die Arbeit teilen. Daher gelten Rassehunde als besser geeignet als Mischlinge – bei ihnen ist das Aussehen ähnlicher. Auch die Lebenszeit eines Hundes muss vor diesem Hintergrund bedacht werden. Wusstest du, dass Lassie von mindestens 8 Hunde-Generationen zwischen 1943 und den 1990ern gespielt wurde?

Laut wird es am Set auch mal. Plötzliche Geräusche oder Explosionen sind nichts für schreckhafte Tiere. Überhaupt gibt es viel Trubel und Hektik am Set. Starke Nerven, Geduld und Stressresistenz sind also ein großer Vorteil, auch damit die Arbeit ohne Zwischenfälle und Verzögerungen ablaufen kann.
Während der Arbeit wird der Hund mit vielen Fremden und ständig wechselnden Personen in Kontakt kommen. Filmhunde dürfen nicht fremdeln und sollten allgemein menschenbezogen und freundlich sein.
Auch für einen erfahrenen Filmhund sind die Aufgaben und Herausforderungen immer wieder neu. Deswegen muss er auf der einen Seite sehr aufmerksam und lernbereit sein, um schnell und flexibel alles Nötige zu erlernen. Auf der anderen Seite dürfen aber auch Spielfreude und Neugier auf Neues nicht zu kurz kommen.

Wie werden Filmhunde ausgebildet?

Manche Tiere werden von Anfang an zum Filmhund ausgebildet. Andere sind zunächst ganz normale Familienhunde und werden durch ein Casting für eine Rolle ausgewählt. Ähnlich geschah es auch Rin Tin Tin: Er wurde bei einer Zirkusshow entdeckt und für eine kleine Rolle engagiert. Viele weitere folgten.
In jedem Fall ist eine solide Grundausbildung sehr wichtig. Die Hunde erlernen alle wichtigen Kommandos. Sie erhalten eine gewisse Desensibilisierung gegen Lärm, helle Lichter und andere ungewohnte Situationen. Das hält den Stress während des Drehs für sie möglichst gering. Gleichzeitig lernen sie, auch unter starker Ablenkung auf die Befehle des Trainers zu achten.
Der zweite Teil der Ausbildung beschäftigt sich mit den Tricks. Ein Filmhund muss Sprünge beherrschen, Türen öffnen können und viele andere Fertigkeiten haben, die speziell bei der Filmarbeit benötigt werden.

Filmhunde müssen Kommandos auf Distanz zuverlässig folgen, denn oftmals sind nur Hör- oder sogar Sichtzeichen möglich. Dafür ist ein festes Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Tier nötig.
Hierfür gibt es spezielle Trainer, die sich sowohl mit Hunden, als auch mit dem Filmgeschäft bestens auskennen. Um das Tierwohl sicherzustellen, haben diese Trainer eine spezielle Genehmigung nach § 11 des deutschen Tierschutzgesetzes. Die Trainer sind auch mit am Set und kümmern sich während der Dreharbeiten um die Tiere. Meist werden sie durch qualifizierte Tierpfleger und Tierärzte unterstützt.

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