Thai Ridgeback – mit hohem Springvermögen

Hunderasse Thai Ridgeback

Neben dem wohlbekannten Rhodesian Ridgeback ist der Thai Ridgeback die zweite Rasse mit dem sogenannten „Ridge“ auf dem Rücken, dem Haarkamm, der in entgegengesetzte Richtung des Fells wächst. Doch bis heute konnte keine Verwandschaft der beiden Rassen nachgewiesen werden. Der Thai stammt aus dem östlichen Thailand, wo er als Begleiter von Fuhrwerken und zur Jagd genutzt wurde.

Der Thai Ridgeback

Herkunft: Thailand
Gewicht: 16-34 kg
Größe (Widerrist): 51-61 cm
Lebenserwartung: 12-13 Jahre

Aktivitätsbedarf: ++++-
Futterbedarf: +++--
Fellpflege: +----
Stadteignung: -----

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Krankheitsgefährdung: Dermoid Sinus, Hüftgelenksdysplasie
Verwendung: früher Jagdhund und Begleiter von Fuhrwerken, heute Familienhund
Geeigneter Sport: nahezu alle Hundesportarten wie z.B. Agility, Obedience, DogdanceDogfrisbee u.v.m., sofern man ihn begeistern kann.

FCI: Nr. 338 (Gr. 5, Skt. 7)

Wesen

Der Thai Ridgeback ist ein Urhundtyp und besitzt noch heute die Instinkte, die er benötigte, um ohne den Menschen in freier Wildbahn zu überleben. Er ist sehr vorsichtig in neuen Situationen und beäugt sie lange, um eine Einschätzung zu bekommen.Da sie als freilebende Pariahunde immer auf er Hut sein mussten, fällt es ihnen schwer sich nur auf eine Sache zu konzentrieren. Ihre Aufmerksamkeit gilt der gesamten Umgebung.

Der starke Jagdtrieb wurde ihnen in die Wiege gelegt und lässt sie nur selten einen Hasen oder ein Reh auf einem Spaziergang übersehen – wenn überhaupt. Ihr Verhalten ist ebenfalls noch ursprünglich. Ihre Kommunikation ist viel feiner und vielseitiger, als die der anderen Haushunderassen.

Leider können andere Hunde sie nicht oder nicht richtig verstehen und es kann zu Missverständnissen kommen. Aber genau dieses Verhalten macht sie zu einem Kandidat für Hundeanfänger. Leute, die vorher einen „normalen“ Haushund besaßen, fällt es meist schwer sich in einen komplett anderen Typ Hund hineinzuversetzen. Sie haben bereits Gewisse Vorstellungen und Erwartungen, wie ein Hund zu sein hat. Anfänger würden eventuell feinfühliger mit ihrem Thai Ridgeback umgehen und würden mehr versuchen, ihn verstehen zu wollen.

Der Thai Ridgeback ist ein äußerst freundlicher Familienhund, der sich ausgezeichnet mit Kindern verträgt und diese behütet und beschützt. Er ist sehr intelligent und besitzt eine hohe Eigenständigkeit, die es ihm ermöglicht, Probleme eigenständig zu lösen. Mit Druck lässt sich diese eher seltene Rasse nicht erziehen. Man benötigt ein gewisses Feingefühl, denn der Thai möchte mit Ruhe und Zuverlässigkeit erzogen werden.

Für den Thai Ridgeback ist das Vertrauensverhältnis zu seinen Besitzern sehr wichtig, denn er ist anhänglich und möchte Stabilität imRudel“. Neben ausgiebigen Spaziergängen, kann man auch versuchen, seinen Thai für Agility zu begeistern, da er ein sehr hohes Sprungvermögen besitzt.

Der Thai wird dir deutlich zeigen, was ihm Spaß macht und was er nicht möchte. Hierbei gilt es seine aufgezeigten Grenzen nicht als Sturheit abzustempeln, sondern einfach zu respektieren.

In der Stadt

Was einerseits die Haltung eines Thais in der Stadt erschwert, in sein hoher Bewegungsdrang und der angeborene Jagdtrieb. Außerdem muss man immer im Hinterkopf behalten, dass er ein Urhundtyp ist und nicht wie andere, domestizierte Rassen, an ein Leben in der heutigen Gesellschaft angepasst ist.

Ihm liegt auch heute noch das Überlebenwollen in der thailändischen Wildnis im Blut. Auf fremde oder eigenartige Situationen reagiert der Thai mit Scheu und ist immer zur Flucht bereit. Wie man weiß, passieren viele seltsame Dinge innerhalb der Stadt. Der Thai Ridgeback ist auch nicht unbedingt ein Kandidat für die Hundespielwiese, da er anders als andere Haushunde kommuniziert.

Ob eine angemessene Haltung in der Stadt überhaupt möglich ist, sei dahingestellt. Idealer wäre natürlich eine ländliche und natürlichere Umgebung. Ein Haus mit großen, gut eingezäunten Garten wäre das richtige, damit der Thai sich nicht eingeengt fühlt und in Ruhe auch ohne Leine toben kann.

Aussehen

Der Thai Ridgeback ist ein Hund von mittlerer Größe und kurzem Fell. Auf dem Rücken trägt er wie der Rhodesian Ridgeback einen Haarkamm, den sogenannten „Ridge“, bei dem die Haare in entgegengesetzter Richtung wachsen. Dieser Ridge kann unterschiedliche Formen und Längen haben.

Sein Schädel ist zwischen den Ohren flach und von der Seite gesehen leicht gerundet. Seine Stirn ist bei Aufmerksamkeit mit leichten Falten bedeckt. Sein Stop ist gut erkennbar. Der Nasenschwamm des Thais ist immer schwarz, doch beim blauen Farbschlag darf dieser auch bläulich sein. Sein Nasenrücken ist gerade und lang, der Fang insgesamt keilförmig. Der Thai besitzt meistens ein gut ausgebildetes Scherengebiss. Seine Augen sind mandelförmig und braun bis bernsteinfarben.

Die Ohren sind seitlich am Schädel angesetzt, von mittlerer Größe und dreieckig, dabei etwas nach vorne geneigt. Sein Hals ist mittellang und leicht gebogen, seine Brust sitzt tief und reicht bis zu den Ellenbogen. Der Rücken ist kräftig und gerade. Seine Schultern sind schräg nach hinten gelagert, die Vorderläufe sind gerade, die Pfoten oval. Seine Oberschenkel sind gut entwickelt mit gut gewinkelten Kniegelenken.

Die Rute des Thais ist am Ansatz dick und verjüngt sich zur Spitze hin. Sie wird aufrecht getragen. Sein kurzes, glattes Haar fühlt sich weich und seidig an. Der Ridge auf dem Rücken kann verschiedene Längen und Formen aufweisen und sollte sich dabei deutlich vom anderen Haar absetzen.

Seine Farbschläge sind rot, blau, falb, und schwarz. Wenn der Thai Ridgeback rotes Fell besitzt, sollte eine schwarze Maske im Gesicht vorhanden sein.

Herkunft

Der Thai Ridgeback wurde schon vor 360 Jahren in alten thailändischen Handschriften erwähnt. Die Rasse breitete sich von einer östlichen Provinz Thailands bis nach Bangkok aus, wo sich etablierte Züchter mit ihrer Zucht befassten. Ihr Ziel war es, sein Aussehen bezüglich Farbe, Größe und Ridge zu optimieren.

Früher wurden diese Hunde im östlichen Thailand zur Jagd verwendet. Zusätzlich benötigte man sie als Begleiter von Fuhrwerken und auch als Wach- oder Jagdhunde. Da die Transportmöglichkeiten in Thailand unterentwickelt sind, blieb der Thai Ridgeback lange in seinem Urzustand, denn es kam nicht zu Vermischungen mit anderen Rassen.

Man ordnet den Thai den Pariahunden zu, was bedeutet, dass ihre Vorfahren herrenlose, verwilderte Hunde waren und auch heute noch teilweise in kleinen Populationen sind.

Anschaffung und Pflege

Das Fell des Thai Ridgeback ist sehr pflegeleicht. Es reinigt sich quasi von selbst, da getrockneter Schmutz einfach abfällt. Man muss ihn also nicht oft baden, aber kann dennoch sein Fell mit einer weichen Bürste behandeln. Als willkommene Streicheleinheit würde er sich bestimmt darüber freuen.

Wenn man zwei oder mehrere Thais hält, kann man beobachten, wie sie sich gegenseitig wie Katzen putzen. Sie kürzen sich sogar selbst die Krallen.

Da sie sehr bewegungsfreudig sind, brauchen sie unbedingt einen großen, eingezäunten Garten in dem sie nach Herzenslust spielen können. Der Zaun sollte eine angemessene Höhe haben, da die Thais bis zu zwei Meter hoch springen können.

2 Kommentare

  1. Dem Artikel kann ich nicht ganz zustimmen. Im ganzen ist der Thai für Kinder nicht unbedingt geeignet, viele Thais kommen zwar mit Kindern aus aber ich würde mal behaupten, dass viele sich sicher nicht so viel gefallen lassen wie es vielleicht ein Labrador tun würde. Wir leben in der Stadt und unser Thai hat überhaupt keine Probleme mit dem Stadtleben. Natürlich benötigt er viel Auslauf und passende Beschäftigung, aber selbst Städte halten mittlerweile abgetrennte Hundespielplätze bereit. Wer sich einen Hund in der Stadt zulegt sollte aber egal bei welcher Rasse trotzdem häufiger aufs Land fahren oder in sonstige geeignete Gebiete.
    Der Thai hat eine ausgeprägte Sprache, kann aber bei früher und regelmäßiger Sozialisierung mit anderen Rassen sehr gut mit diesen auskommen.
    Das mal nur so angerissen an diesem Beitrag, selbstverständlich ist jeder Hund individuell und auch meine Worte sind nicht auf jeden Thai anzuwenden, trotz allem sollte man diese Aspekte beachten.
    Viele Grüße
    Jana

  2. Jana hat insofern recht, dass tatsächlich bekannt ist, dass die meisten thais mit Kindern nicht gut zurrecht kommen…. Das mit der stadt kann ich hingegen bestätigen, leider genauso wie der verhalten anderen hunden gegenüber…natürlich ist jedes tier anders, aber es lassen sich innerhalb einer rasse ja schon Tendenzen erkennen.
    Gruß, Sarah

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