Hunde in Europa: Meist in der Familie

Hunde in Europa

Das Zitat „Dass mir der Hund das Liebste sei, sagst du, o Mensch, sei Sünde. Der Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.“ ist wohlbekannt. Es trifft in der Aussage die Haltung der Menschen gegenüber ihren Hunden – zumindest in Europa. Es stammt übrigens von Franz von Assisi.

Die wirtschaftliche Lage beeinflusst die Hundehaltung

Interessant ist, dass die wirtschaftliche Lage eines Kontinents Einfluss auf die Beziehung zwischen Mensch und Hund hat. Sicherlich gab und gibt es in allen Ländern der Erde immer Menschen, die ihr Herz an ihren Hund oder an Hunde schlechthin verloren haben.

Betrachte aber das Gros der Europäer. Du wirst feststellen: In einem Land, in dem die wirtschaftliche Lage der Bewohner zufriedenstellend ist, ist auch die Situation der Tiere und speziell der Hunde besser. So ist in Sachen Hundehaltung in Europa ein deutliches Gefälle wahrzunehmen zwischen den Industrieländern und jenen, die mit massiven wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen haben.

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Die Thematik der Straßenhunde ist beispielsweise in Deutschland kein nennenswertes Problem. In südlichen oder osteuropäischen Ländern ist sie hingegen ein großes Dilemma.

Unterschiedlich ist immer die Ausgangssituation der Hundehaltung: Warum schaffe ich mir überhaupt einen Hund an? Suche ich einen Familienhund oder brauche ich einen Arbeitshund?

Einsatz für Arbeitshunde in Europa

In vielen Ländern Europas überwiegen die Haushunde. Also diejenigen Hunde, die mit ihrer Familie im Haus leben und keinen „Job“ haben. Aber es gibt auch Hunde, die beruflich aktiv sind, beispielsweise die Hütehunde. In den unwegsamen Gelände Irlands und Schottlands begleiten sie noch heute die Schafherden.

Zu den Arbeitshunden zählen auch die Schutzhunde, die Polizeihunde, die Rettungshunde, nicht zu vergessen die Blindenhunde. Die Leistung, der Arbeitseinsatz dieser Tiere ist wirklich bewundernswert. Nicht zuletzt muss man aber auch der Arbeit Respekt zollen, die die Ausbilder der Hunde leisten. Viele machen diese Arbeit gerne – viele sehen es auch gar nicht als Arbeit und zählen den Hund zur Familie. Dies spiegelt die Haltung der Europäer zu ihren Hunden gut wider.

Hast du einmal einen Rettungshund bei der Arbeit beobachtet? Dann wirst du diesen Anblick nie vergessen. Auch wer miterleben durfte, wie sich ein Blinder in jeder Situation auf seinen Blindenhund verlassen kann, ist meist stark beeindruckt. In Europa sind auch Hunde mit solch „sozialen“ Aufgaben sehr verbreitet; auf anderen Kontinenten trifft man sie seltener.

Mehr Familienhunde als Arbeitshunde

Die weitaus meisten Hunde werden in Europa jedoch als Familienhund gehalten, nicht als Arbeitshund. Der Familienhund hat in den meisten Ländern Europas ein recht angenehmes Leben. Er ist in den meisten Fällen ein Familienmitglied.

Europäer aus den wohlhabenden Staaten neigen allerdings dazu, die Hundeliebe zu übertreiben. Die Hunde werden zu sehr vermenschlicht. Es ist sinnvoll und wichtig, dem Hund alle Fürsorge zuteilwerden zu lassen, die nötig ist. Auch der verantwortungsvolle Umgang mit dem Hund ist den meisten Europäern selbstverständlich.

Gerade in Europa ist es leicht, seinen Hund artgerecht zu halten und zu ernähren. Der Hundebesitzer kann sich überall die notwenigen Informationen beschaffen. Die Palette an Futtermitteln für Hunde ist unglaublich breit. Für jedes Alter, für jede Lebenssituation ist das richtige Hundefutter erhältlich. In allen Ländern Europas gibt es Fachgeschäfte, in denen sich Hundehalter umfassend informieren können.

Urlaub mit dem Hund – in Europa eine selbstverständliche Sache

Die meisten Hunde in Europa sind Familienhunde. Sie sind ein vollwertiges Familienmitglied, das selbstverständlich die Freizeit und auch den Urlaub mit seiner Familie verbringt.

Echte Hundehalter wählen ihr Freizeitprogramm ganz selbstverständlich so, dass sie ihren Hund mitnehmen können. Ebenso wird auch das Urlaubsziel gesucht: Der Hund darf nicht nur geduldet werden, sondern muss herzlich willkommen sein.

Hundebesitzer aus Europa verreisen selten ins außereuropäische Ausland – allein schon um dem Tier den Stress einer langen Reise zu ersparen. Es gibt eine ganze Branche, die diese Nische entdeckt hat. Unzählige Ferienanbieter in allen europäischen Ländern werben unter dem Slogan „Urlaub mit dem Hund“.

Innerhalb Europas musst du nur wenige und oft einheitliche Einreisebestimmungen beachten. Die meisten Länder fordern lediglich den internationalen Impfpass. Einige Länder schreiben aber auch einen Maulkorb vor oder verbieten die Einreise bestimmter Rassen. Vor dem Urlaub solltest du also aktuelle Informationen einholen.

Beliebte Hunderassen in Europa

Hunderasse PudelEinige Hunderassen sind in den einzelnen Ländern Europas häufig vertreten. Dabei ist das nicht unbedingt vom Herkunftsland der Rasse abhängig. Der Deutsche Schäferhund erfreut sich in ganz Europa großer Beliebtheit. Ähnliches gilt für den Pudel. Er stammt zwar ursprünglich aus Frankreich, doch heute kannst du ihn überall in Europa treffen.

Die Heimat des dekorativen Collie ist das schottische Hochland; der Bordercollie stammt ursprünglich aus Irland. Beide Hütehunderassen werden auch heute noch in ihrer Heimat als Arbeitshunde eingesetzt. Aber schon lange haben sie ihren Siegeszug als Familienhund in vielen Ländern Europas angetreten.

Auch den Boxer, der zwar von der englischen Bulldogge abstammt, aber in Deutschland beheimatet ist, findest du in vielen Ländern Europas. Die Schweiz hat ebenfalls eine Hunderasse hervorgebracht, der der Sprung vom Arbeitshund zum Familienhund gelang. Den Berner Sennenhund triffst du mittlerweile in ganz Europa.

Hunderasse Golden RetrieverGanz besonders beliebt sind Labrador und Golden Retriever. Sie zeichnen sich vor allem durch ihr freundliches, meist ausgeglichenes Wesen aus. Dieses ausgeglichene Wesen zeigt ein relativ kleiner Hund nicht, der sich aber trotzdem großer Beliebtheit erfreut: Der als frech und eigensinnig bekannte Dackel hat mit seinem unbestreitbaren Charme ganz Europa erobert. Zu den kleinen Hunderassen, die in ganz Europa verbreitet sind, gehört der winzige Yorkshire-Terrier ebenso wie der Zwergschnauzer.

Tierschutz in Europa: Großartig … und Mangelhaft

Speziell in Südosteuropa gibt es leider immer noch Kettenhunde. Sie dienen lediglich dazu, Haus und Grundstück zu bewachen und fristen meist ein jämmerliches Dasein. Glücklicherweise bestehen länderübergreifende Tierschutzorganisationen, die sich dem Leid dieser Vergessenen annehmen.

Sie tun unermüdlich Pflegestellen und Familien für diese Hunde auf, organisieren Transporte quer durch Europa und stehen mit sehr viel Engagement hinter ihrer Sache. Doch auch der interne Tierschutz der Länder leistet Großartiges. Sie erzielen viele Vermittlungserfolge. Die Arbeit der Organisationen trägt jedoch auch in Form der Sensibilisierung der Bevölkerung Früchte.

Die Menschen schauen nicht mehr weg, wenn ihnen Tierleid begegnet. Sie versuchen stattdessen, aktiv zu helfen – und wenn es nur durch einen Anruf beim zuständigen Tierheim ist. Bezeichnend ist allerdings ein Ausspruch von Theodor Heuss. Dieser sagte: „Dass einmal das Wort „Tierschutz“ geschaffen werden musste, ist eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Entwicklung.“

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