Hunde in Asien

Hunde in Asien

Afrika gilt als die Wiege der Menschheit. Für Hunde trifft dies auf Asien zu. Viele sehen den Hund als reines Nutztier. In westlichen Medien dominiert das Bild vom Fleisch- und Felllieferant. Langsam findet aber auch in Asien ein Umdenken statt.

Schon früh genossen einige Hunderassen in Asien einen hohen Stellenwert. Der weltweit bekannte Pekingese, um ein Beispiel zu nennen, ist aus der chinesischen Kultur nicht wegzudenken. Die auch Palasthunde genannten, kleinen wuscheligen Hündchen bewachten Tempel und dienten den Damen des Kaiserhofes als Schoßhündchen zum Vergnügen. In der japanischen Kultur kennt man vor allem den Akita Inu. Er ist ein nordischer Spitz und wird mit bis zu 70 Zentimetern recht groß.Asiatische Hunderasse: Pekingese

Ein Hundeleben: Fell- und Fleischlieferant

Doch es gibt auch eine andere Seite. Die meisten asiatischen Hunde führen leider ein wahres Hundeleben. Während wir es hierzulande mit der Tierliebe auch gerne mal übertreiben, ist der Hund in weiten Teilen Asiens immer noch ein reines Nutztier.

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Dies muss man nicht generell negativ sehen. Die Hirtenhunde, vor allem in Zentralasien, führen ein weitgehend artgerechtes Leben. Sie dürfen ihrer Bestimmung nachgehen: dem Schutz der ihnen anvertrauten Herden und der Bewachung von Hab und Gut ihres Herrn. Oder auch die Schlittenhunde in den nördlichen Teilen Asiens. Sie ziehen treu und zuverlässig die Schlitten, wofür sie seit Jahrhunderten gezüchtet werden.

Viele andere Hunde betrachten die Asiaten hingegen als Fleisch- und Felllieferanten. Leider behandeln sie sie auch genau so.

Hundefleisch: In Asien normal

Einen Hund (oder auch eine Katze) zu essen, ist für uns Mitteleuropäer unvorstellbar. Für Asiaten ist es völlig normal. Oft werden die Tiere vor dem Schlachten noch massivst gequält. Denn hartnäckig hält sich das Gerücht, dass Schmerzen dem Fleisch eine höhere Qualität und noch besseren Geschmack bescheren. Hundefleisch gilt allgemein als sehr gesund. Auch einen positiven Einfluss auf die männliche Potenz sagt man ihm nach.

In einigen asiatischen Ländern ist der Genuss von Hundefleisch mittlerweile streng verboten. Dennoch wird das Verbot oft und gerne umgangen.

Die Hunde werden unter grausamsten Bedingungen in Farmen gehalten. Ohne ausreichend Wasser und ohne Bewegung hausen sie auf engstem Raum zusammengepfercht. Zum Verschicken werden sie einfach auf Lastwagen geworfen. Wer von ihnen den Transport übersteht, sieht sich weiterer Pein ausgesetzt. Auf die Hunde wartet ein langsamer und qualvoller Tod, oft durch Erschlagen.

Hunde für die Pelzindustrie

Auch die Pelzindustrie ist an den Hunden interessiert. Für einen Mantel müssen beispielsweise acht bis elf Hunde auf brutalste Art ihr Leben lassen. Es wird aber nicht nur Bekleidung hergestellt, sondern auch viele Kleinteile. Falls du demnächst irgendwo niedliche und kuschelige Schlüsselanhänger aus Fell siehst, bedenke: Hinter der Bezeichnung Kaninchen versteckt sich gar nicht so selten Hund.

Ein Teil dieser Hunde wird gezüchtet. Zucht scheint jedoch zynisch: Man muss eher von Vermehrung sprechen. Der andere Teil besteht aus den in Asien unzähligen, halbverwilderten Straßenhunden. Die Pelzindustrie fängt sie einfach ein. Streunende Hunde sind in den Städten und Dörfern des mittleren und fernen Ostens ein alltäglicher Anblick.

Langsames umdenken: Statussymbol und neue Gesetze

Doch langsam scheint, zumindest in den Großstädten Asiens, ein Umdenken stattzufinden. Dazu tragen sicher die inzwischen gesetzlich vorgeschrieben Mikrochips bei. Durch sie können die Hunde nicht mehr so leicht ausgesetzt werden. Der Besitzer ist schnell ermittelt.

Überhaupt ändert sich die Wegwerf-Mentalität. Neuerdings halten mehr und mehr Asiaten Hunde als Haustier und Familienmitglied und haben Freude daran. In China sollen es inzwischen mehr als 100 Millionen sein.

Mancherorts treibt die wachsende Hundeliebe auf dem asiatischen Kontinent aber auch seltsame Blüten. In Taiwan, zum Beispiel, war es noch bis 1998 erlaubt, streunende Hunde abzuschießen. Heute gibt es dort 5-Sterne-Restaurants für Hunde und Geschäfte, die sich auf Hunde spezialisiert haben. Ein festlicher Kuchen zum Hundegeburtstag ist keine Seltenheit mehr. Die Tiere werden verhätschelt und verwöhnt.

Asiatische Hunderasse: Akita-InuFür asiatische Hundehalter ist es übrigens eine absolute Selbstverständlichkeit, die Hinterlassenschaften ihres Hundes augenblicklich zu beseitigen. Damit nicht genug: Auch das Hinterteil des Hundes reinigen die Asiaten extra.

Auch als Statussymbol halten Hunde in Asien her. Die Größe des Hundes assoziieren die Asiaten mit dem Reichtum des Besitzers. Hier tut sich besonders Japan hervor. Im Land der aufgehenden Sonne lebt man überwiegend in winzigen Wohnungen. Aber für einen Hund findet sich immer noch ein Plätzchen, denn er steht für Wohlstand.

Reise mit Hund nach Asien? Vorsicht!

Solltest du zusammen mit deinem Vierbeiner eine Asienreise planen, musst du einige Vorkehrungen treffen. Zunächst bedenke: Eine Flugreise ist fast unumgänglich. In manchen Ländern herrschen zudem strenge Quarantänebestimmungen. Überlege sehr genau, ob der Grund der Reise eine mehrwöchige Quarantäne für deinen Hund rechtfertigt.

Erkundige dich vor Reiseantritt auch unbedingt über die Bestimmungen des Zielortes! In Großstädten sind Hunde manchmal verboten. Gesundheitszeugnis, Impfausweis, eine Kopie vom Reisepass und die Anschrift während des Aufenthaltes sind Pflicht. Ansonsten gelten die üblichen Transportvorschriften für Hunde.

Vor allem aber muss dir bewusst sein: Trotz aller Verbesserungen haben Hunde in Asien noch lange nicht den Stellenwert wie bei uns.

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