West Highland White Terrier: Ein echter Schotte

Ein West Highland White Terrier steht auf einer grünen Wiese.

Der West Highland White Terrier wird meist abkürzend Westie genannt. Die anerkannte britische Hunderasse besticht durch ihr charmantes, liebenswertes Wesen. Viele schätzen an diesem Hund den festen Charakter und das ausgeprägte Selbstbewusstsein.

West Highland White Terrier

Herkunft: Schottland
Gewicht: 6-10 kg
Größe (Widerrist): 23-30 cm
Lebenserwartung: 12-16 Jahre

Aktivitätsbedarf: ++++-
Futterbedarf: +----
Fellpflege: +++++
Stadteignung: +++--

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Krankheitsgefährdung: Perthes-Calvé-Legg-Krankheit, Krabbe-Krankheit, Knochenerkrankungen, Morbus Wilson, Allergien, Hautprobleme, Zahnprobleme
Verwendung: Jagdhund
Geeigneter Sport: Flyball, Agility

FCI: Nr. 85 (Gr. 3, Skt. 2)

Das Wesen des West Highland White Terrier

Der Westie ist ein Hund mit zwei Gesichtern: Einerseits ist er ein lieber, treuer und gutmütiger Familienhund; andererseits ist er ein Jagdhund, der gerne einer Beute hinterherjagt. Der Westie ist ein gleichzeitig aktiver, unerschrockener und vor Robustheit strotzender Hund.

Sein charmanter und fröhlicher Charakter begeistert Kinder wie Erwachsene. Im Familienverband ist er ein zuverlässiger, ausdauernder und gelehriger Begleiter, der gerne mit Kindern spielt und doch sein Selbstbewusstsein zur Schau trägt.

Er passt sich leicht an, muss aber seinen ungebrochenen Jagdinstinkt trotzdem immer wieder unter Beweis stellen. So schreckt er nicht davor zurück, auch größere Hunde in die Flucht zu schlagen und ungeliebte Zweibeiner zu verjagen. Sein wachsamer Blick verrät seine Intelligenz.

Der West Highland White Terrier in der Stadt

Den Charakter des Jagdhundes muss er durch viel Herumtollen und Laufen im Freien ausleben können. Dazu gehört auch, dass er manchmal in einem Erdloch graben darf. Das ist in der Stadt kaum möglich: In den Hundezonen ist oft nicht genug Platz; im Park bringt die Buddelei schnell Ärger. Ausgedehnte Spaziergänge am Wochenende sind daher eine willkommene Abwechslung. In der Stadt solltest du darauf achten, dass sich dein Westie mit anderen Hunden austoben kann.

Von seiner Größe her verursacht der West Highland White Terrier auch in einer Stadtwohnung kaum Probleme. Aber auch dieser kleine Hund ist kein Plüschtier oder Spielzeug: Gerade in engeren Wohnverhältnissen musst du für ausreichend Auslauf sorgen. Ein Problem kann auch sein, dass ein schlecht erzogener Westie zum Kläffen neigt – das müssen Nachbarn nicht unbeschränkt dulden. Als Hundesportarten bieten sich Flyball und Agility an. Auch Intelligenzspielzeug ist den Westies meist höchst willkommen.

Das Aussehen des West Highland White Terrier

Mit seinem runden Kopf fällt der Westie in das typische Kindchenschema. In den 1990er Jahren wurde er zum Modehund und hat sein Aussehen leicht verändert. Der ursprüngliche West Highland White Terrier hatte etwas längere Beine. Heute ist er etwa 28 bis 30 cm groß. Seinen kräftigen Bau hat er jedoch ebenso behalten wie sein Gewicht von etwa 8-10 kg.

Der Westie hat eine tiefe Brust und einen ebenen Rücken; die gerade Rute trägt er hoch. Durch sein weißes, dichtes und welliges Fell ist er wetterfest. Dunkelbraune bis schwarze Augen, kurze Schnauze und kleine aufrecht stehende Ohren vervollständigen sein Erscheinungsbild.

Die Herkunft des West Highland White Terrier

Der Westie ist ein echter Schotte. Bereits auf einem Gemälde aus dem Jahr 1839 von Landseer ist ein Bloodhound mit einem Westie zu sehen.

Colonel Edward Donald Malcolm (1837-1930) gilt als Begründer der Rasse. 1905 gründete er mit dem Duke of Argyll den ersten Club für West Highland White Terrier. Die damaligen Rassestandards haben sich seither kaum verändert.

Schon zu Beginn sollte der Westie ein Jagd- und Arbeitshund sein. Auch die weiße Farbe war ausdrücklich gewünscht: Zuvor wurden nur fuchsrote Hunde gezüchtet. Leider wurden diese auf der Jagd häufig erschossen, da sie im Gelände schlecht zu erkennen waren. Das Weiß sollte ihn besser im Gelände und von möglichen Beutetieren abheben.

Durch seine geringe Größe konnte der Westie in die Baue der Tiere eindringen und dort Wildkatzen, Füchse, Marder oder Dachse erledigen. Heute ist er mehr zum Familienhund geworden – ein Erdbau übt auf ihn trotzdem noch eine große Anziehungskraft aus.

Pflege eines West Highland White Terrier

Wenn du dir einen West Highland White Terrier anschaffst, musst du damit rechnen, dass du ihn regelmäßig trimmen musst, mindestens alle drei Monate. Das ist bei den Westies keine Geschmacksfrage, sondern absolute Notwendigkeit. Denn der Westie hat eine weiche Unterwolle und ein hartes Deckhaar. Wenn du ihn nicht trimmst, wird sein Haar sehr füllig – im oft kalten Schottland war das so beabsichtigt. Das Unterhaar wird dann jedoch sehr dicht und verfilzt. Das harte Deckhaar kann sich dann nicht richtig entwickeln.

Der Westie ist anfällig für Allergien, Hautausschläge und Juckreiz.

Der Westie hat eine hohe Lebenserwartung von etwa 15 Jahren und ist generell robust. Dennoch leidet die Rasse an einigen Erbkrankheiten. Die seltene Perthes-Calvé-Legg-Krankheit tritt meist zwischen dem 4. und dem 11. Lebensmonat auf. Der Welpe kann dabei nicht mehr richtig auftreten und lahmt. Diese Erbkrankheit kann nur operativ behoben werden.

Die Globoidzellen-Leukodystrophie oder Krabbe-Krankheit ist häufiger. Die betroffenen Hunde haben im Alter von 1 bis 3 Monate Lähmungserscheinungen an den Hinterläufen. Auch diese Erkrankung wird vererbt und ist unheilbar.

Eine DNA-Analyse beim Tierarzt bringt Klarheit. Sehr selten tritt eine Knochenerkrankung auf. Die Cranio-mandibuläre-Osteopathie betrifft den Kiefer, der dabei unbeweglich wird. Eine Operation ist notwendig.

Um dem ebenfalls bekannten Morbus Wilson („Kupferspeichelkrankheit“) vorzubeugen, empfiehlt es sich, das Futter des Westies gut auszuwählen und besonders auf den Kupfergehalt zu achten.

Infografik Westie

Infografik Westie (West Highland White Terrier)

 

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