Karelischer Bärenhund – mutiger Jagdgehilfe

Hunderasse Karelischer Bärenhund

Karelische Bärenhund sind frei, wild und lassen sich nicht leicht erziehen. Die Jagd ist ihre große Passion. Der Karelischer Bärenhund geht eigenständig in den Wald, meistens zu zweit oder zu dritt. Wenn sie Wild riechen, nehmen sie die Witterung auf und stellen das Tier, bis der Jäger eintrifft.

Der Karelische Bärenhund

Herkunft: Finnland
Gewicht: 20-23 kg
Größe (Widerrist): 49-60 cm
Lebenserwartung: 11-13 Jahre

Aktivitätsbedarf: ++++-
Futterbedarf: ++++-
Fellpflege: ++---
Stadteignung: -----

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Krankheitsgefährdung: keine
Verwendung: Jagdhund, Wachhund
Geeigneter Sport: nahezu alle Hundesportarten, wenn er sich dafür begeistern lässt

FCI: Nr. 48 (Gr. 5, Skt. 2)

Wesen

Ein Karelischer Bärenhund ist eine vom FCI anerkannte Rasse der ganz besonderen Art. Sie besitzt ihren eigenen Kopf und vor allem einen eigenen Willen. Diese Eigenschaft zeichnet sie aus und lässt sie nicht mit anderen Haushunden vergleichen. Ihr unabhängiger, mutiger Charakter stellt die Beziehung von Hund und Halter vollkommen in Frage.

In ihrem Heimatland ist es nicht unüblich, dass sie manchmal im Wald verschwinden und erst Tage später wiederkommen. Dieses Verhalten erinnert sehr an streunende Kater. In der Gesellschaft von heute, wäre dieses Verhalten eines Hundes kaum denkbar und tolerierbar. Vor allem gäbe es zu viele Gefahren in Form von Autos und Schnellstraßen, anstatt Bären, oder sonstige wilde Tiere für den Karelischen Bärenhund.

Wenn es um die Jagd geht, sind sie nahezu furchtlos, wenn ein Bär angreift, weichen sie einfach aus. Es gibt Geschichten über sie, in denen berichtet wird, dass sie Tage lang auf ihrem Posten verharrten, um ihr gestelltes Wild nicht entkommen zu lassen. Im Normalfall streifen die Hunde zu zweit oder zu dritt eigenständig durch die Wälder, bis sie auf Wild stoßen. Sie fixieren dieses an Ort und Stelle und schlagen sehr laut und unaufhörlich an, um den Jäger auf die richtige Spur zu führen. Dort warten sie dann, bis der Jäger eintrifft. Selbst erlegen würden sie das Wild nicht.

Wer sich einen solchen Gesellen anschafft, sollte seine Entscheidung genau durchdacht haben, da es sich wie gesagt nicht um einen Haushund handelt. Klar mag er es auch, wenn er sich einfach mal im Haus entspannen kann und genießt die Streicheleinheiten von Herrchen oder Frauchen. Doch sein freilebiges Naturell schlägt immer durch. Er lässt sich zwar erziehen, ist aber kein Hund für den puren Gehorsam.

Hundesport ist mit ihm denkbar, sofern man ihn dafür begeistern kann. Wenn ihm etwas nicht gefällt, zeigt er das auch sehr deutlich. Fremden gegenüber ist er misstrauisch und sehr wachsam. Zu Kindern ist er stets lieb, solange sie seine Würde wahren.

In der Stadt

Für ein Stadtleben ist der nordische Hund nicht geeignet. Er ist zu eigensinnig und naturverbunden, um sich dieser für ihn unnatürlichen Umgebung anzupassen. Zudem wäre es dort zu gefährlich für ihn, da er zum streunen neigt, um Wild nachzustellen.

Im Idealfall darf er seiner großen Passion nachgehen und Jäger bei ihren Streifzügen begleiten. Dabei ist er ein sehr zuverlässiger Partner. Seine robuster Körper ermöglicht ihm draußen zu leben, doch gegen ein warmes Haus hat er natürlich nichts auszusetzten.

Ein großer Garten ist ein Muss für die Haltung eines Karelischen Bärenhundes. Außerdem sollte dieser gut eingezäunt sein, denn kleine Zäune überspringt er einfach. Ausbruchsicheres Gestalten ist hier das Stichwort.

Aussehen

Der Karelische Bärenhund ist ein mittelgroßer, spitzartiger Hund mit dichtem Fell und robustem Körperbau. Sein Kopf ist leicht länglich und verjüngt sich zum Fang hin. Sein Nasenrücken ist gerade, der Nasenschwamm stets schwarz. Seine Stehohren sind hoch angesetzt, mittelgroß und weist leicht gerundete Spitzen auf. Er besitzt einen kräftigen Rumpf und einen nicht allzu langen, muskulösen, gewölbten Hals.

Seine gesamte Körperlänge übertrifft leicht die Widerristhöhe. Seine Vorderläufer sind kräftig und parallel gestellt, die Hinterläufe sind ebenfalls kräftig und von gutem Knochenbau. Seine mittellange Rute ist hoch angesetzt und wird bogenförmig über den Rücken getragen. Eine angeborene Stummelrute ist zulässig.

Sein Deckhaar ist rau und glatt. An Hals und Rücken und an der Hinterseite der Oberschenkel ist es länger. Ihre Farben sind meist schwarz-weiß, wobei Abzeichen auf der Brust, Kopf, Hals, Bauch und Beinen häufig sind.

Herkunft

Wie ihr Name schon verrät, stammt diese Rasse aus Karelien, einem finnisch-russischen Grenzgebiet. Eng verwandt sind diese Hunde mit den russischen, west- und ostsibirischen Laika-Hunderassen. In Karelien lebten sie als Dorf- und Wachhunde, zogen Schlitten, trugen Feuerholz und gingen mit auf die Jagd. Sie waren sozusagen die „Mädchen für alles“.

Auf der Jagd stöberten sie großes, wehrhaftes Wild, wie zum Beispiel Bären oder Elche, auf. Sie stellten es und verhinderten ihre Flucht. Durch unaufhörliches Bellen, fixierten sie das Wild an Ort und Stelle und informierten somit auch die Jäger. 1926 wurde der erste Karelische Bärenhund ausgestellt. 1946 wurde die Rasse vom FCI anerkannt.

Anschaffung und Pflege

Um einen stets gepflegt aussehenden Karelischen Bärenhund zu besitzen, reicht regelmäßiges Bürsten des Fells. Während des Fellwechsels sollte man es vermehrt tun, wenn man keine Hundehaare im Haus haben möchte. Für Stadtbewohner ist diese Rasse nicht geeignet, da er kein einfacher Begleithund sein könnte. Er benötigt sehr viel Auslauf und eine Aufgabe und ist deshalb am besten in Jägers Händen aufgehoben, sie sich ihr mutiges Wesen zunutze machen wollen.

Dennoch kann man ihn ebenso gut als zuverlässigen Wachhund für Haus und Hof einsetzen. Durch sein angeborenes, lautes Anschlagen, kann er sein Territorium besonders gut verteidigen und keine unerwünschte Person könnte unbemerkt an ihm vorbei kommen. Sein Heim sollte einen großen Garten mit hohen Zäunen besitzen, da er gerne ausbricht und die Witterung von verlockenden Gerüchen aufnimmt. Zudem können die Karelischen Bärenhunde problemlos bis zu zwei Meter hoch springen. Um das Streunen zu verhindern, sollte man unbedingt auf ein ausbruchsicheres Gelände achten!

Wenn er nicht gerade von einem Jäger geführt wird, sollte er bei Spaziergängen bestenfalls an der Leine bleiben, da er dazu neigt, sich mehrere 100 Meter zu entfernen. Die Gefahr, dass er im Alleingang Wild nachstellt und womöglich auf Straßen läuft, wäre in dem Fall zu groß. Wenn man seinem Hund etwas Gutes tun möchte, fährt man mit ihm zu abgelegenen Orten, wo er sich in Ruhe körperlich auslasten kann.

Hundesport ist mit ihm auch denkbar, sofern er sich dafür begeistern lässt. Wenn dem Karelischen Bärenhund etwas nicht gefällt, zeigt er dies ganz deutlich. Da er einen hohen Bewegungsdrang besitzt, sollte immer frisches Wasser bereitstehen. Auch die Futtermenge sollte auf ihn angepasst werden.

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