Northern Hound und Southern Hound

Northern Hound und Southern Hound - historische Vorläufer des Beagle

Du interessierst dich nicht nur für deinen Hund, sondern auch für die Vorfahren deiner Lieblingsrassen? Wenn du Beagle-Halter bist, hast du besonderes Glück. Die Vorgeschichte dieser Hunderasse ist recht spannend.

Manche Hunderassen sind sehr „neu“. In deinem Beagle steckt hingegen eine sehr alte Hunderasse, die fest mit der Kultur Englands verwoben ist. Das gilt auch für Harrier, Foxhound, Coonhound und Bloodhound. Sie alle tragen das Erbe zweier Rassen in sich. Jahrhundertelang setzten sie sich aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften durch: Northern Hound und Southern Hound.

Der Northern Hound

Um das Jahr 1066 herum kam der Northern Hound durch die Normannen nach England. Er entstammt wiederum einer Rasse aus Belgien, die sich St. Hubertus Hund nennt. Diese Vorfahren des Northern Hound waren im Aussehen dem Bloodhound ähnlich, jedoch etwas kleiner.

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Der Northern Hound hatte eine Schulterhöhe von etwa 70 Zentimetern. Die Menschen des Mittelalters kreuzten Greyhounds ein. So wurde der Northern Hound zu einem schnellen Jagdhund gezüchtet. Man nannte die Rasse auch North Country Beagle oder einfach Northern Beagle.

Diese Hunde zeichneten sich durch eine kantige Statur aus. Bekannt waren sie für ihre Ausdauer und Schnelligkeit. Vor allem in Yorkshire wurden diese „Nordhunde“ gezüchtet. Sie waren jedoch im ganzen Norden Englands sehr beliebt. Ihre Paradedisziplin war die Jagd auf besonders schnelles Wild wie Füchse. Im Süden gab es stattdessen den Southern Hound („Südhund“). Er galt zwar nicht als genauso schnell wie sein nördlicher Verwandter. Dafür besaß er die bessere Spürnase.

Der Southern Hound

Dieser Jagdhund mit der herausragenden Spürnase stammte ursprünglich aus Frankreich. Von dort kam er um1400 nach England. Seine Ursprünge liegen allerdings weitgehend im Dunkeln. Vermutet wird, dass er vom Talbot abstammt, einem Spürhund aus der Normandie.

Durch Einkreuzung mit dem Greyhound gewann er an Schnelligkeit. Der Southern Hound war ein großer, schwerer Hund mit einem exzellenten Geruchssinn. Er fand seinen Einsatz speziell bei der Jagd auf Hirsche und Hasen. Er konnte ihnen dank seiner großen Beharrlichkeit und Energie über weite Strecken folgen.

Bis ins 18. Jahrhundert hinein züchtete man den Southern Hound. Dann kamen kleinere, schnellere Hunde in Mode, wie beispielsweise der Foxhound. Teilweise traf man auf einer Jagd beide Rassen zusammen an. Aber der Southern Hound verschwand schließlich vollständig. Seinem nördlichen Verwandten erging es nicht anders.

Das Erbe der Northern und Southern Hounds

Im 18. Jahrhundert kam es aus der Mode, zeitaufwendige Jagden abzuhalten. Die beiden Rassen starben langsam aus. Der Siegeszug des Foxhounds begann. Das Erbe der Northern und Southern Hounds ging an Hunderassen wie Beagle, Harrier, Foxhound, Coonhound und Bloodhound über.

Sie alle verdanken den Northern und Southern Hounds ihre Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer und nicht zuletzt die gute Spürnase. Vor allem in deinem Beagle steckt ein großes Stück Northern Hound und somit auch ein Stück Kulturgeschichte Englands.

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