Hundeerziehung – was ist das?

Was ist Hundeerziehung? Hundeerziehung richtig machen.

Hundeerziehung ist das menschliche Einwirken auf das Verhalten des Hundes. Ihr erstes Ziel ist die Bindung zwischen Mensch und Hund. Die Hundeerziehung soll dem Hund ein angenehmes und konfliktarmes Leben in menschlicher Gesellschaft ermöglichen.

Grundlage für eine gute Erziehung ist, zu wissen, was dein Hund können soll. Über gleiche Aufgaben und Handlungen bildest du Gewohnheiten in ihm aus. Er wird dann stets entsprechend handeln. Kommerzielle Angebote existieren in Form von Hundeschulen und Hundetrainern. Als wohl bekanntester Hundeprofi tritt Martin Rütter im Fernsehen auf und veröffentlichte zahlreiche Bücher rund um den Hund.

Welche Ziele hat die Hundeerziehung?

Ziel der Hundeerziehung ist es, deinem Hund in unserer Umwelt einen Grundgehorsam anzulernen. Er soll nicht nur angenehm mit Menschen zusammenleben, sondern auch in gefährlichen Situationen angemessen reagieren. Wilde Tiere kennen Autos nicht. Dein Hund sollte jedoch nicht auf die Straße laufen und ihnen hinterherjagen. Allzu schnell wird er sonst selbst von einem Auto „gejagt“ und überfahren. Die Grundlagen für die Ausbildung legst du als Hundehalter selbst fest. Sie richten sich danach, welchen Gehorsamsanspruch du gegenüber deinem Hund hast. Sei dir daher von Beginn an darüber im Klaren, welche Aufgaben und Fähigkeiten dein Hund erlernen soll.

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Während der eigentlichen Hundeerziehung übst du mit ihm Kommandos durch Sitz- und Hörzeichen. Du wiederholst neu erlernte Kommandos, bis dein Hund eine Gewohnheit entwickelt. Er zeigt nun dauerhaft das gewünschte Verhalten.

Hundeerziehung: Die verschiedenen Methoden

Wie für Menschen gibt es auch für Hunde verschiedene Ansätze der Hundeerziehung. Die moderne Hundeerziehung verbindet verschiedene Lernmethoden.

  1. Die klassische Konditionierung belohnt gewünschtes Verhalten und ruft sie durch Ankündigungseffekte (Kommandos, Zeichen) hervor. Man nennt sie auch assoziatives Lernen, da die Reize mit den Handlungen verbunden (=assoziiert) werden.
  2. Bei der Gegenkonditionierung verwandelt man eine unangenehme Reaktion in eine angenehme. Wird dein Hund aufgrund schlechter Erfahrung nervös, wenn du auch nur in Richtung Staubsaugerschrank gehst? Dann kannst du die Gegenkonditionierung nutzen, um ihm seine Angst zu nehmen. Du verbindest den Auslöser mit etwas, das deinem Hund gefällt. So „überschreibst“ du nach und nach die negative Reaktion.
  3. Bei der operanten Konditionierung belohnst du das (erwünschte) Verhalten deines Hundes. Vorsicht! Manchmal machst du das ganz ungewollt. Jault dein Hund in deiner Abwesenheit? Wenn du dann die Tür öffnest, ist das für ihn ein Erfolg: Sein Jaulen brachte dich zurück.
  4. Die systematische Desensibilisierung setzt deinen Hund einem bestimmten Reiz aus. Dieser wird für den Hund gewöhnlich. Schließlich reagiert er nicht mehr auf ihn.
  5. Die Habituation hat ein ähnliches Ziel: Du setzt deinem Hund einem Auslöser von Angst aus. Durch wiederholte Erfahrung gewöhnt sich dein Hund an diese Situation. Denke hier beispielsweise an die erste Konfrontation eines Welpen mit dem lauten Straßenverkehr.

Das erste Buch zur Hundeerziehung erschien übrigens bereits 1855. Unter dem Pseudonym Friedrich Oswald veröffentlichte der Lehrer und Autor Friedrich Gotthold Peter Kunze Der Vorstehhund in seinem vollen Werthe; dessen Parforce-Dressur ohne Schläge; seine Behandlung in guten und bösen Tagen. Noch heute zählen viele seiner Übungen zum Standard von Hundeschulen.

Hundeerziehung: Wie und wo gelingt sie?

Hundeerziehung ist sowohl allein (nur du und dein Hund) als auch in Gruppen möglich. Dafür solltest du aber bereits Erfahrung mit Hunden haben. Als Ersthundehalter gibt dir die Anleitung von anderern Sicherheit und sorgt für eine artgerechte Hundeerziehung.  Die Angebotr sind vielfältig: Hundeschulen und Hundetrainer arbeiten in wöchentlichen Lektionen mit dem Hund-Mensch-Team. Meist geschieht dies in Gruppen mit mehreren Teilnehmer-Teams; aber auch Privatstunden sind möglich. In den letzten Jahren verbindet sich dies oft mit einem Kurs zum Hundeführerschein (bzw. Sachkundenachweis für den Hund), den einige Bundesländer fordern. In Niedersachsen musst du eine theoretische und eine praktische Prüfung ablegen. Dies kann bei Hundeschulen geschehen – und natürlich üben die Trainer die wichtigen Situationen mit dir.

Das Bestehen des Hundeführerscheins, einer Gebrauchshundeprüfung oder eines ähnlichen Tests belegt deine gelungene Hundeerziehung.

Auf den Grundkommandos aufbauend kannst du später Tricks erlernen oder in einen Hundesport einsteigen.

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