Futterspielzeug: Beschäftigung und Fresskontrolle

Eine Pitbull im Park schaut auf sein Futterspielzeug (Kong).

Nicht jedes Spielzeug ist für jeden Hund geeignet, das gilt auch für Futterspielzeug. Jeder Hund kann mit jedem Futterspielzeug beschäftigt werden, aber es muss zu seiner Größe und Kaukraft passen. Die Hersteller bieten daher Futterspielzeuge in verschiedenen Größen an – und in ganz unterschiedlicher Bauweise. Der Klassiker, der Kong, ist inzwischen nur noch ein Spielzeug unter vielen.

Wie funktioniert Futterspielzeug?

Futterspielzeug verknüpft das Lösen eines Problems mit der Belohnung: Der Hund muss sich sein Leckerli erarbeiten, indem er es schafft, an es heranzukommen.

Futterspielzeug hat mehrere Einsatzmöglichkeiten: Du kannst deinen Hund damit beschäftigen oder von etwas ablenken. Auch das Gewicht deines Hundes kannst du regulieren, indem er für sein Futter arbeitet, statt es einfach so zu bekommen. Zudem bringt Futterspielzeug geistige Auslastung, die bei vielen Hunden zu kurz kommt.

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Einsatzmöglichkeiten von Futterspielzeug

Beschäftigung bei Abwesenheit

Besonders, wenn dein Hund längere Zeit beschäftigt werden muss, ist Futterspielzeug geeignet. Das kann z.B. sein, wenn du unterwegs bist. Ein Hund, der nicht alleine bleiben möchte oder sogar Trennungsangst hat, kann diese mit dem Spielzeug besser überwinden.

Das Futterspielzeug lenkt ihn ab, auch wenn sein Mensch gerade nicht da ist. Es ist interessant und eine Belohnung wartet: Welcher Hund widersteht schon einem Leckerbissen? Dass Herrchen oder Frauchen gerade nicht da sind, ist so schnell vergessen.

Selbstverständlich solltest du deinem Hund das Spielzeug nicht nur geben, wenn du das Haus verlässt. Auch davor und danach darf dein Hund damit spielen. Denn tust du dies nicht, entsteht schnell die Verknüpfung: Futterspielzeug = Frauchen verlässt mich.

Futterspielzeug zur Beruhigung

Auch für unruhige oder hyperaktive Hunde eignet sich Futterspielzeug. Die Vierbeiner bekommen so eine Aufgabe und ein konkretes Ziel (das Futter), dem sie sich widmen können. Bei dieser Aufgabe können sie sich auspowern und dann runterfahren. Insbesondere Futterspielzeug, das der Hund im Liegen bearbeitet, ist für solche Hunde geeignet. Denn so lernen sie, dass nicht wildes Herumrennen zum Ziel führt, sondern ein ruhiges Bearbeiten das Leckerli bringt.

Geistige Auslastung

Das Futterspielzeug schlechthin ist der Kong. Eigentlich ist das eine Marke, aber der Name wird inzwischen für alle Varianten mit dem simplen Prinzip verwendet. Kongs gibt es in verschiedenen Formen und mit unterschiedlichen Zusatzversprechungen wie Zahnpflege. Ihnen allen ist gemein, dass sie mit Leckerlis, Nassfutter, Leberwurst oder Ähnlichem gefüllt werden können. Dein Hund hat dann ausführlich damit zu tun, die Leckereien irgendwie aus Löchern oder zwischen Scheiben herauszulecken.

Kongs bestehen aus Hartgummi oder Kautschuk. Nur wenigen Hunden gelingt es, dieses Material zu zerkauen. Achtest du auf die Größe, kannst du dem sogar bei Beißwundern entgegenwirken: Wähle einen großen Kong. Denn je größer der Kong, desto schwieriger ist es, ihn ganz ins Maul zu nehmen und zwischen den Kiefern zu zerbeißen.

Weniger geeignet für starke Kauer sind hingegen die Kongs der Variante „Genius“, denn leider sind sie schneller zerbissen. Diese sind vasenförmig zusammensteckbar. Du kannst sie mit Leckerlis befüllen, die nur dann herausfallen, wenn der Hund auf dem Spielzeug kaut.

Auch Welpen kannst du mit Kongs bestens beschäftigen und beruhigen. Tipp: Fülle deinen Kong mit Nassfutter und friere es ein. So hat der Hund noch länger zu tun.

Beliebt ist auch der Bob-A-Lot. Das ist kein eigentlicher Ball, auch wenn er oft als Futterball beworben wird. Der Bob-A-Lot hat die Kegelform eines Stehaufmännchens. Stößt der Hund es mit Nase oder Pfote an, gerät er ins Wanken und spuckt an einer Seite eine Belohnung aus.

Diese und einige andere Varianten des Futterspielzeugs gehen fließend in das Intelligenzspielzeug über. Dieses verfolgt die geistige Auslastung deines Hundes als Kernzweck und setzt häufig ebenfalls Futter als Belohnung ein.

Animation: Fressen als Spiel

Ein eher seltenes Problem sind Hunde, die nicht genug fressen – oder vielleicht das Futter verschmähen, das so sinnvoll und gesund wäre. Das Spielzeug macht das Futter jedoch interessant. Und einfach die Belohnung liegenlassen? Das geht doch nicht! Natürlich wird das hart erarbeitete Leckerli verspeist. Pass hier jedoch auf, dass du deinen Hund nicht aus Versehen überfütterst.

Die Animationsmethode funktioniert übrigens auch umgekehrt: Hunde, die nicht gerne spielen, können durch manche Futterspielzeuge dazu animiert werden.

Gewichtsreduktion und Aktivierung

So wie der Mensch in der Vorzeit Jäger und Sammler war, mussten auch die Ur-Hunde für ihr Futter arbeiten. Heute gehen wir ins Geschäft und kaufen für sie ein. Unsere Hunde bekommen ihr Futter direkt in den Napf und tun nichts dafür.

Mit Futterspielzeug kannst du dies umdrehen, gerade für Hunde, die Gewicht verlieren müssen. Dadurch, dass sie ihr Spielzeug bearbeiten oder ihm hinterherrennen, verlieren sie zusätzliche Kalorien. Stellst du es geschickt an, verlieren sie sogar mehr Kalorien, als sie wieder aufnehmen – und das bei gleichzeitigem Spaß und Auslastung.

Beim Ziel Abnehmen gibt es zwei Möglichkeiten: Weniger essen oder mehr Kalorien verbrennen. Du kannst deinen Hund ein Spielzeug lange bearbeiten lassen, bis er ein wenig Futter bekommt. Alternativ gibt es mehr Futter, aber der Hund muss auch mehr tun, aktiver werden. Hierzu gibt es Futterbälle. Wie Kongs und anderes Spielzeug füllst du sie mit Leckerlis. Rollt dein Hund den Ball durch die Gegend, fällt Futter heraus.

Bälle aus Kunststoff können vom Hund nicht so gut gepackt werden. Sie eignen sich damit gut für „Zerstörer“, die alles kleinkriegen, was in die Schnauze passt. Allerdings sind diese Bälle sehr laut, wenn sie über Fliesen oder Parkett rollen. Kongs aus Gummi sind leiser aber wiederum leichter zerbissen.

Insgesamt ist Futterspielzeug bestens geeignet, deinen Hund sowohl geistig als auch (fein-) motorisch auszulasten.

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