BARF als Vollfutter für meinen Hund?

Fleisch, Kräuter und Gemüse auf Schneidebrett
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Barfen ist die Fütterung des Hundes mit rohem Fleisch, Obst, Gemüse und weiteren Zusätzen. Der Begriff kommt von BARF. Dieses Akronym steht für Bones and Raw Food, also Knochen und rohes Futter. Die einen loben es in den Himmel, andere haben Bedenken und mancher verteufelt es. Hier einmal ein objektiver Blick auf die Nährstoffe: Bietet Barf alles, was Hund braucht?

Grundsätze zur Vollernährung durch BARF

Um Barf als Vollnahrung einsetzen zu können, musst du einige wichtige Grundsätze beachten. Das gilt besonders, weil du auf die unterschiedlichsten Fleischsorten der verschiedensten Tierarten zurückgreifen kannst.

Hundefutter muss viele verschiedene Nährstoffe beinhalten, um deinen Hund optimal zu versorgen. Hierzu gehören Proteine, Fette und die verschiedensten Mineralien und Vitamine. Daher beinhaltet Barf nicht nur rohes Fleisch. Die Zusammensetzung des Futters musst du stattdessen auf die Bedürfnisse deines Hundes abstimmen. (Siehe auch: Was gehört in das perfekte Hundefutter.)

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Barfen mit verschiedenen Fleischarten

Muskelfleisch enthält in erster Linie Proteine, Wasser, Fette, aber auch einige Mineralien und Vitamine. Durch die Beigabe von Fisch und Geflügel kannst du zusätzlich den Bedarf an essentiellen Fettsäuren decken.

Innereien, insbesondere Leber, enthalten viele Vitamine, Eisen, Biotin und Kupfer. Diese Nährstoffe sind wichtig für die Haut, die Knorpel und das Immunsystem deines Hundes. Das ebenfalls in der Leber enthaltene Glykogen und Vitamin A ist jedoch in größerer Menge schädlich. Daher sollte Leber nur einmal in der Woche auf dem Speiseplan deines Hundes stehen.

Mägen von Wiederkäuern hingegen bieten sich optimal zum Barfen an. Sie enthalten noch vorverdaute Pflanzenreste. Damit decken sie auch den Bedarf deines Hundes an pflanzlichen Nährstoffen. Die im Pansen befindlichen Pflanzenreste sind bereits durch die dortigen Bakterien aufgeschlossen. Sie stehen sofort als hochwertiges Protein zur Verfügung.

Wichtig: Schweinefleisch darfst du nur gegart füttern. Es enthält sonst einen Erreger, der eine tödliche Krankheit verursachen kann.

Fisch: Wöchentliche BARF-Ergänzung für essentielle Fettsäuren

Fisch ist aufgrund der verschiedensten essentiellen Fettsäuren ein wichtiges Futtermittel. Zusätzlich enthält er viele Vitamine und Jod. Aufgrund des hohen Fettanteils vieler Fische musst du bei einer Diät deines Hundes jedoch sehr genau auf die Fischsorte achten.

Außerdem enthält Fisch Enzyme, welche in zu großer Menge zu einer Blutarmut bei deinem Hund führen können. Daher solltest du Fisch nur ungefähr einmal in der Woche als Ergänzung füttern. Wenn du auf die Fütterung von Fisch gänzlich verzichten möchtest, bietet sich die Zugabe von Fisch- und Nachtkerzenöl an.

Rohe Knochen für wichtige Mineralien

Rohe Knochen und Knorpelgewebe enthalten viel Calcium, Eisen und Mineralien. Auch bereiten sie deinem Hund beim Zerkauen große Freude und sorgen für eine gute Zahnhygiene.

Die Fleischsorten und auch den Fisch verfütterst du roh. Pflanzenstoffe hingegen garst oder pürierst du. Sonst kann dein Hund sie nicht verwerten. Auch werden für die Aufspaltung beim Verzehr von Pflanzen Öle benötigt. Diese musst du dem Futter beifügen.

Barfen als Vollernährung: Es ist möglich

Barf kann daher nur als Vollnahrung dienen, wenn du die verschiedenen Inhaltsstoffe der Fleischsorten und Tierarten beachtest. Durch die richtige Kombination von rohem Fleisch mit verwertbaren Pflanzenresten und Zusätzen wie Ölen kannst du deinen Hund durch Barfen vollständig ernähren.

Richtig angewendet ist es mit Barf sogar möglich auf die besonderen Ansprüche von Hunden mit empfindlichem Magen oder Allergien einzugehen.

Bevor du mit dem Barfen beginnst, solltest du jedoch Rücksprache mit deinem Tierarzt halten. Dieser gibt dir wichtige Tipps zum Nährstoffbedarf deines Hundes und informiert dich über eventuellen Sonderbedarf.

1 Kommentar

  1. Hallo,
    mein Hund ist ein inzwischen 5 1/2jähriger Labrador. Mit ca. 1 1/2 Jahren wurde festgestellt, dass seine Bauchspeicheldrüse nicht richtig arbeitet. Desweiteren soll er lt. Bluttest allergisch auf Rind und Lamm sein. Das hieß nun ihm sehr teures Enzympulver in sein Essen zu mischen, damit er dieses wegen der Bauchspeicheldrüsenerkrankung überhaupt verwerten kann sowie Futter zu finden, ohne Spuren von Rind oder Lamm. Was fast unmöglich ist. Seit dem wir auf Barf umgestiegen sind, geht es ihm wieder prima. Er ist kerngesund, benötigt kein Enzympulver mehr (ohne industriell hergestelltes Futter funktioniert die Bauchspeicheldrüse einwandfrei) und er verträgt auch Rind und Lamm wieder ohne Probleme. Alles in roher Form! Und es ist gar nicht schwer, seinen Hund zu Barfen, es macht viel Spaß und schmeckt ihm! Er hat ein Hammerfell bekommen und auch sein Verhalten ist seit der Futterumstellung ganz toll. Er ist nicht mehr nervös, hört auf’s Wort und möchte nur noch gefallen. So wie man sich seinen Traumlabrador wünscht…
    LG Tauratte

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